1. Der Geldsack ist der beste Freund.
Böhm.: Přítel mĕšec, a ródina pän bůh. (Čelakovský, 235.)
Poln.: Pan bog a mieszek to przyjaciel prawy; a ludzka przyjaźń tylko dla zabawy. (Čelakovský, 235.)
2. Ein leerer Geldsack ist auf der Reise eine schwerere Bürde als ein voller.
3. Ein voller Geldsack ist leichter zu tragen, als ein leerer Bettelsack.
4. Er hat seinen Geldsack durch die Gurgel gejagt und ist nichts hängen geblieben.
Frz.: Il a mis à sec ses grosses bouges pleines. (Kritzinger, 83b.)
5. Et henkt kennen Geldsack hondert Johr vör ein Döhr, ewer ock kennen Bedelsack. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 285; für Köln: Weyden, II, 7; hochdeutsch bei Simrock, 3327.
Holl.: De geldzak en en bedelzak hangen zelden vijfentwintig jaar aan eene deur. (Harrebomée, I, 217.)
6. Geldsack un Biadelsack hanget keine hunnert Jâhr vöer äiner Döär. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 29; für Waldeck: Curtze, 323, 114; für Iserlohn: Woeste, 68, 90; hochdeutsch bei Reinsberg II, 136.
7. Hängt ein Geldsack an der Sau, man grüsst sie als 'ne schöne Frau.
»Denn der Geldsack« – behauptet man, Schiller parodirend – »ist kein leerer Schall, der Mensch kann ihn brauchen im Leben; und ob er auch dumm ist überall, dem Reichthum wird alles vergeben; und worauf kein Verstand der Verständigen fällt, das übet in Einfalt ein Tölpel ums – Geld.« (Patriotische Briefe in der Breslauer Zeitung, 1865, Nr. 139.)
8. Kleine Geldsäcke, grosse Haarbeutel. – Frischbier, 1221.
9. Wer sich erst den Geldsack verdient hat, dem legt das Glück die Thaler hinein.
Die Russen: Wessen Geldsack man nach Arschinen bemessen kann, dessen Vaterland bemisst man nach Wersten. (Altmann VI, 445.)
10. Wo lange Geldsäcke sind, da ist man kurz angebunden.
*11. Seinen Geldsack hat ein jeder lieb.
Böhm.: Každému jest jeho mĕšec míl, a mnĕ můj. (Čelakovský, 245.)
*12. Sich vor fremdem Geldsack bücken.
13. Den Geldsack, den Brotsack und den Essigkrug lasst niemals leer, sagt Nachbar Klug. (Rheinpfalz.)
14. Nur am Geldsack chlopf mer nitt, sonst mach mit mir, was de witt. – Lucas.