1. De Knüppel ligt bi'n Hund. (Oldenburg.) – Firmenich, I, 233, 51; Schütze, II, 309; Eichwald, 849; Kern, 668; hochdeutsch bei Simrock, 5017; Körte, 3455; Lohrengel, I, 129; Braun, I, 1909; Frischbier2, 2085.
Man kann nicht, wie man wol möchte.
2. Man muss nicht nach jedem Knüppel greifen, der einem nachgeworfen wird.
Holl.: Men moet niet alle knuppels oprapen, die ons nagesmeten worden. (Harrebomée, I, 421b.)
3. Me mott keine twei Knüppels noa Einem Rüien smeyten. (Büren.)
4. Upp ennen growwen Knüppel gehört en growwen Kîl. (S. ⇒ Ast 1 und ⇒ Klotz 1.) (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 49; Curtze, 346, 404.
5. Wam'me de Knüppel unger de Hunde schmît, dann mellet sick, wei gedroppen weerd. (Waldeck.) – Curtze, 356, 522.
6. Wenn ein Knüppel zum Schlagen kommt, so schlägt er hart.
Wenn Leute aus niederm Stande zur Herrschaft gelangen, so pflegt sie oft hart und drückend ausgeübt zu werden.
Böhm.: Tĕžké kladivo z mrzáka pán, z kostelníka pleban. (Čelakovsky, 100.)
Poln.: Ciężki z kaleki pan, z klechyj pleban. (Čelakovsky, 100.)
*7. De Knüppel geit um.
Wenn in einem mecklenburger Dorfe eine Gemeindeversammlung stattfinden sollte, so schickte noch vor wenigen Jahren der Schulze einen geschälten Weidenast durch den Nachtwächter oder Kuhhirten im Dorfe umher, und jeder Bauer bescheinigte die Ansage dadurch, dass er seine Hausmarke in den Zweig schnitt. Jetzt sind Ast und Marke meist ausser Gebrauch gesetzt, aber die Redensart hat sich erhalten. (Vgl. den Artikel Mecklenburg im Morgenblatt, 1860, Nr. 41 u. 42.)
*8. De Knüppel twusken de Hünn smit'n. – Eichwald, 849.
*9. De Knüpp'l is bi'n Hund bunn. (Altmark.) – Danneil, 277.
Wenn jemand aus Mangel an Mitteln seine Wünsche nicht befriedigen kann.
*10. Den Knüppel bym Hunde leggen. – Richey, 132.
*11. Der Knüppel ist an den Hund gebunden. – Körte, 3455c.
Ich wollte dies und das thun, bezahlen u.s.w., aber ich kann nicht, das Unvermögen dazu liegt vor. Im Grubenhagenschen: De Knüppel is an den Hund ebunnen.
*12. Der wirft nicht zwei Knüppel nach Einem Hunde.
*13. Einem Knüppel vor die Schienen werfen.
*14. Einen Knüppel unter die Hunde werfen. – Frischbier2, 2086.
*15. En Knüppel ant Bên hebben. – Schütze, I, 80; II, 309.
Nennt scherzhaft der Mann seine Ehefrau. Ik wull wol, aver ik hef en Knüppel an't Bên, d.h. ich darf der Frau wegen nicht.
*16. Er spielt Knüppel aus dem Sack.
Holl.: Hij speelt knuppel uit den zak. (Harrebomée, I, 421b.)
*17. Hi smat a Knappel mad a Hüünjer. (Amrum.) – Haupt, VIII, 351, 18; Johansen, 144.
Er schmeisst die Knüppel unter die Hunde.
[1442] *18. Ick schmêt mit'n Knüppel mank dei Hänn'n deit mi lêd, wenn 'k di' drâpen heff. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 4b.
*19. Knüppel aus dem (in den) Sack. – Eiselein, 386.
*20. Mit dem Knüppel unter die Hunde (Sperlinge) werfen. – Körte, 3455d; Braun, I, 1910.
»Die beste Art, die Hunde auseinanderzubringen, aber der verkehrteste Weg, die Sperlinge zu fangen.« (Körte.)
*21. Wiär di met en kuotten Knüppel. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 12.
Wehr' dich mit einem kurzen Knüppel, d.h. es ist nichts zu befürchten.
22. Wä keinen Knüppel hät, mött met Broatwörschte üm sich schmîten. – Schlingmann, 855.
*23. Da soll der Knüppel Trumpf sein.
Holl.: De knuppel zal troef zijn. (Harrebomée, I, 421b.)
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