1. E Pollack blöwt e Pollack on wenn hei bet Möddag liggt. – Frischbier2, 2973.
2. Ein Polack ohne Läuse, ein Feld ohne Mäuse, ein Krieger ohne Klinge sind drei seltene Dinge. (S. ⇒ Liebe 572.)
[1367] *3. Der Pulacke schläd'n (schlägt ihn) doch immer ei a Nacken. (Schles.) – Frommann, III, 416, 596.
Der frühere Stand und Beruf, die ehemalige Beschäftigung, Gewohnheit, Lebensweise, die schon lange aufgegeben ist, macht sich manchmal plötzlich noch geltend oder die Eigenheiten des jetzigen Berufs treten bei unpassender Gelegenheit hervor. Ebenso sagt man: Der Advocat, der ⇒ Bauer (s.d.), der alte Diebsgesell, der Geistliche, der Krautjunker, Lateiner, der Schulmeister, der Student, der Zechbruder u.s.w. schlägt ihn ins Genick oder in den Nacken. Die Entstehung der Redensart wird in folgender Weise erzählt: In einer Gesellschaft von Zechbrüdern war ausgemacht, dass, wenn der Vorsitzende sein Glas hob, jeder rufen musste: »Der König trinkt!« oder eine Strafe zu zahlen hatte. Ein Pater war Mitglied der Gesellschaft, und da er öfter den Ruf unterlassen und sich dadurch Strafe zugezogen hatte, verabredete er mit einem gefälligen Nachbar, dass ihn dieser jedesmal, wenn zu rufen war: »Der König trinkt«, in das Genick schlagen oder in den Nacken stossen musste. Das war oft geschehen, als sich einmal der Pater vom Zechgelag weg in die Kirche begab, um Messe zu lesen. Während der stillen Messe schlief er ein und um ihn, als es nöthig wurde, zu wecken, stiess ihn der Messner in den Nacken. Da erscholl durch die Kirche ein dröhnendes: »Der König trinkt.« (Freies Volksblatt, Wien vom 25. Mai 1872.)
*4. Polack, wo is dein Ohr? – Tendlau, 134; Blass, 17.
Von Menschen, die bei allem Umschweife machen, sei es aus angeborener Verkehrtheit oder aus geschraubtem Wesen. Der polnische Jude galt nun als ein solcher Mensch, der, wenn man ihn fragt, wo sein Ohr sei, mit der rechten Hand über den Kopf auf das linke Ohr deute.