Galenische Schlußfigur heißt die vierte und letzte, wie man nach einem Zeugnis des Averröes annimmt, von dem Arzt Galenus (131-200) ausgeschiedene Figur des kategorischen Schlusses, welche nur die Konversion der ersten ist. Ihre Form ist: P ist M, M ...
Gattungsbegriffe sind. solche, die mehrere in den wesentlichen Eigenschaften übereinstimmende Begriffe zusammenfassen. Die zusammengefaßten Begriffe heißen im Gegensatz zu dem zusammenfassenden die Arten. Die Gattung hat größeren Umfang als die Art, die Art bestimmteren Inhalt als die Gattung. Die Zusammenfassung ...
Gattungstrieb . Vgl. Trieb .
Gebärden (lat. gestus) sind eine Art der Ausdrucksbewegung, d.h. sie gehören zu denjenigen Reflex-, Trieb - und willkürlichen Bewegungen , welche Gemütsbewegungen widerspiegeln und als Zeichen innerer Zustände von anderen Wesen ähnlicher Art verstanden werden. Je nachdem das Unwillkürliche oder Willkürliche ...
Gedächtnis (lat. memoria) ist nach der Auffassung der vulgären und der Vermögenspsychologie das Vermögen des Geistes , Vorstellungen , die aus dem Bewußtsein entschwunden waren, unverändert wieder hervorzurufen (zu reproduzieren) und wiederzuerkennen. Von der Erinnerung (s. d.) unterscheidet es sich dadurch, daß ...
Gedächtniskunst , s. Memorieren , Mnemotechnik, Erinnerung .
Gedanke ist das Erzeugnis eines Denkaktes (s. Denken ). Gedankenlosigkeit bedeutet entweder Mangel an Herrschaft über die dem Bewußtsein sich aufdrängenden Vorstellungen oder Langsamkeit im Ablauf der Vorstellungen und Begriffe oder endlich Mangel an selbständigen Gedanken.
Gedankenlesen (mind-reading) ist die durch Brown zuerst 1875, dann durch Cumberland geübte Fertigkeit , welche wahrscheinlich auf der Beobachtung der feinsten Muskelbewegungen des Mediums beruht. Preyer hat das Vorkommen solcher ideomotorischen Zuckungen durch seinen Palmographen nachgewiesen. Vgl. Preyer , d. Erklärung ...
Geduld ist Selbstbeherrschung im Leiden , die ruhige, entschlossene Hinnähme von Üb ein, Anstrengungen und Widerwärtigkeiten, die wir entweder nicht abwenden können oder (aus Pflichtgefühl ) nicht abweisen wollen.
Gefühle heißen die subjektiven Elemente unseres Bewußtseinsinhalts, welche wie die objektiven Elemente , die Empfindungen , sich im einzelnen durch ihre Qualität und Intensität voneinander unterscheiden, aber im Gegensatz zu jenen nicht durch größte Unterschiede, sondern durch größte Gegensätze begrenzt werden. Die ...
gefühllos im eigentlichen Sinne , d.h. der Fähigkeit zu fühlen beraubt, ist nichts Lebendes; im bildlichen Sinne heißt so der Grausame und der Egoist.
Gefühlssinn nannte man früher den Sinn , der jetzt der allgemeine Sinn genannt wird. Er ist zunächst über die ganze Hautfläche des Menschen verbreitet. Rousseau sagt von ihm: »Das Gefühl ist über die ganze Oberfläche unseres Körpers verbreitet, um uns gleichsam ...
gegeben heißt alles, was ohne unseren Willen in unser Bewußtsein mittels des Sinnenreizes und der Empfindung eintritt.
Gegensatz (oppositio) heißt entweder das Verhältnis zweier Begriffe , die sich gegenseitig ausschließen, oder das Verhältnis zweier Sätze , die beide zwar unwahr, aber nicht beide zugleich wahr sein können. Der Gegensatz ist entweder kontradiktorisch ( Widerspruch , s.d.), wenn er der Gegensatz ...
Gehör (auditus) ist derjenige Sinn , welcher durch die schwingende Bewegung der Materie , die sich der Luft mitteilt, gereizt, uns die Empfindungen von Schällen, Tönen, Klängen und Geräuschen vermittelt. Das Hörbare entsteht nur da, wo Bewegung ist. Sein körperliches Organ ist ...
Gehörnte , s. cornutus.
Geist ( pneuma lat. Spiritus, hebr. [...] Hauch) heißt anthropologisch dasselbe wie Seele (s. d.), nur daß diese auch den Inbegriff der inneren oder auch der niederen Lebenszustände, nicht nur den Träger des Denkens und die Persönlichkeit bezeichnet. Die Unterscheidung von Geist ...
Geisterlehre u. Geisterseherei, s. Spiritismus .
Geisteskrankheiten ( Seelen - oder Gemütskrankheiten) sind abnorme Zustände des Geisteslebens, in denen auf Grund physiologischer Störungen entweder einzelne Seelenprozesse (Vorstellen, Fühlen , Wollen) abnorm verlaufen, oder miteinander in Widersprach stehen. Die Grenze zwischen gesundem und ungesundem Seelenleben ist unsicher und fließend. Als ...
Geistesschwäche (imbecillitas) heißt die krankhaft verminderte Intelligenz . Sie tritt als Blöd-, Stumpf-, Schwachsinn, Dummheit , Einfalt oder Idiotismus auf. Einfalt , Dummheit , Schwachsinn, Stumpfsinn und Blödsinn bilden eine Stufenreihe. Dummheit und Schwachsinn sind zwei verschiedene Stufen der Schwäche der Erkenntnis , Stumpfsinn ist ...
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