Anmerkungen.

[163] II. Zwei Märchen, die mit dem Hulderglauben Zusammenhang haben, stehen in Antiqu. Tidsskrift af det kgl. nord. Oldskriftselskab 1849–51 (Kjöbenhavn) S. 322 ff. und 327 ff. (mitgeteilt von Hammershaimb).

In Debes' Færoæ et Færoareserata (1673) finden sich verballhornte Andeutungen von Huldermärchen und Hulderglauben: S. 321 (ein Mädchen verschwunden), 323 (ein Mann sieben Jahre bergentrückt), 323 (ein Jüngling von einem [Hulder]mädchen verlockt), 324 (ein [Hulder]mann entführt ein Kind), 335 (»Huldemænd« genannt); S. 329 f.


III. Über Türken auf den Færöern (1629) s. Debes S. 230.

Die Flüchtlinge hängen schwarzes Tuch vor, damit der Eingang der Höhle dadurch in der gleichförmigen schwarzen Farbe der færöischen Felsen verschwinde.

Es möge hier hervorgehoben werden, dass der fær. Volksglaube (nach Mitteilung Jacobsens) nur weibliche Wichteln kennt.


IV. Verschiedene Zauberformulare in poetischer Form finden sich in Niels Winthers Færöernes Oldtidshistorie (Köbenhavn 1875) S. 373 ff.; vgl. auch 351 f.


V. In Landts Beskrivelse over Færöerne (Köbenhavn 1800) S. 445 werden die Niđagrise erklärt als »smaa Skabninger i menneskelig Skikkelse med röd Hue paa Hovedet, de medföre Hæld i den Gaard, hvor de opholde sig. Vattrar ere gode Aander, som mest opholde sig ved Kirkegaardene.« Landt hat willkürlich die norwegische Nissenvorstellung auf den Nidagris übertragen und offenbar Wichteln und Nidagrise verwechselt.


X. Vgl. Debes S. 171 (»Haffrú« gesehen worden).


XII. und XIII. Vgl. Debes S. 22: det er fast huer Mands Snack udi Landet: huorledis Satan om Nattetjder, naar de tjligen ere udroede om Vinteren ... er ... aabenbared for dennem udi en Baads Lignelse med Fiskere udi Baaden og ald Fisker Reedskab; hafver taled med dennem, gifvet dennem Fiskeragn, hafver sagt dennem huor god Fiskermed var at finde.


XVII. Eine Variation (mehrere Riesen) s. Winther S. 20.

Verwandlungen von Riesen in Stein s. Winther S. 15. 21. 22; eine Bergspitze auf Vágö heisst Troldkonefinger (Landt S. 68).[163]

Die Isländer galten den Færingern überhaupt als zauberkundig, s. Winther S. 336; alle diese Sagen beweisen die Antagonie zwischen beiden Völkern, die das fæöische Sprichwort ausdrückt: Tađ er ringt, iđ ikki lívir meira, enn Ísland lívir Föroyum (FA. 446).


XIX. Schon Debes, S. 165, erzählt diese Sage, doch von dem Baum erwähnt er nichts. Der »einäugige« Wal ist der isl. andhvalr (fær. döglingur), balæna rostrata; nach Debes fast ausschliesslich im Qvalböfjord in Suđuroy vorkommend (S. 165), wohin er nach dem Schelten der Mikjunesbewohner sich zurückgezogen habe (S. 166); sein Fleisch sei ungeniessbar (S. 164); die »súla« wird von Landt S. 259 als Pelicanus Bassanus definiert und kommt nach ihm nur auf Mikjunesholm vor (S. 73. 259); vgl. auch Debes S. 132. – Über »Riesengräber« s. Winther S. 171, wo auch eine Sage mitgeteilt ist.


XX. Über Wälder auf den Færöern vgl. Landt S. 332 f., Winther S. 8. 9 (in der Anm. die Litteratur über Wälder auf Island). – Eine ganz abweichende Sage über das Verschwinden der Wälder s. Winther S. 13 f. nach Pastor Schröter, über dessen Vertrauenswürdigkeit man die Anm. zu XXXII vergleiche.


XXI. Schon bei Debes S. 21. Über schwimmende Inseln s. ib. S. 19 ff. – Leichte Variation bei Winther S. 16 f.


XXII. Eine Variante s. Winther S. 19.

Wer Kálv der kleine (Kálvur lítli) ist, weiss ich nicht. Winther S. 18 Anm. 6 verweist auf einen Priester Kálvur lítli der »under Catolicismen var paa Sandö og hvis Grusomhed endnu lever i Folkets Minde«; woher er diese Nachricht hat, ist mir unbekannt. – Biebergeil als Mittel, Wale zu vertreiben, s. Debes S. 167, Winther S. 352.


XXIII. Eine andere Sage über die Entstehung von Wirbeln (zwei feindliche Schwestern) bei Winther S. 22. Debes, S. 29, erzählt, die Einwohner glaubten, dass Wirbel plötzlich auftauchen, wenn Eisen im Boote sei (Boffverne kunne ikke fordrage Jernet i Baaden).


XXVI. Ganz abweichend bei Winther S. 10 und 11 Anm. 2, wo zwischen Noas Arche und dem Brett geschieden wird; letzteres ist bei W. ein Baumstamm, aus dem Blut fliesst, wenn man ihn schneidet.


XXVII. Schon Debes kennt diese Sage (S. 234 f.)


XXVIII. Zu dem merkwürdigen Zuge, dass Orm an einer Stelle bestattet wird, von wo er über die Länder sehen kann, vgl. Winther S. 168: Auf Vágö ist ein Hügel, der Öttisheygjur heisst; ein (unbekannter) Ötti soll sich ihn zum Begräbnisplatz ausgewählt haben, weil er von dort seine Ländereien übersehen konnte. Dieser Zug ist gewiss heidnisch.


XXIX. Von einem Goldhorne Sigmunds wissen weder die »Færeyingasaga« noch das færöische Sigmundarkvædi etwas; es ist wohl eine dunkle Erinnerung an den Goldring Sigmunds (Fær. S.S. 23). Über noch lebende Erinnerungen an Sigmund s. Winther S. 142. 158. Sagen von vergrabenen Schätzen s. Winther S. 36 f.


XXX. Die Sagen von den Janssöhnen kommen in den mir bekannten Quellen und Werken über die Færöer nicht vor.


XXXII. Über die Friesen auf dem Akraberg teilt Schröter, Ant. Tidsskr. 1849–51 S. 145 ff., eine Sage mit, die trotz Schröters Unzuverlässigkeit doch echt sein dürfte, wenigstens dem Kerne nach. Vgl. auch die færöische Frísa vísa (FA. 268 f.), deren Wert als histor. Zeugnis für die Anwesenheit von Friesen auf den Færöern doch dadurch bedeutend geschwächt wird, dass dieselbe Vísa auch isländisch existiert; das Spiel (ohne Nennung der Friesen) findet sich auch im Schwedischen (in der Sammlung von Geiger und Afzelius). – In Kirkjubö hatten die færöischen Bischöfe ihren Sitz; die dortige Kirche ist die einzige Steinkirche auf den Færöern; daneben eine alte Mauer, die zu einer Kirche bestimmt war. S. Landt, S. 61 f. Schröter hat a.a.O. S. 147 ff. eine Sage: »Wie Kirkjubö Bischofssitz wurde« nebst historischen Anmerkungen mitgeteilt; Gustav Storm hat jedoch in Norsk Historisk Tidsskrift II. Række IV Band (Kristiania) S. 253 ff. 1884[164] die Sage Schröters als eigenes Machwerk desselben nachgewiesen. – Wer Bischof Mús war, ist unbekannt. Eine Andeutung der Schlacht im Mannfellsdal findet sich bei Debes, S. 233.


XXXIII. Kormoran, fær. skarvur (Phalaerocorax cormoranus et cristatus).

Eine andere Vogelsage siehe bei Winther S. 403.


XXXIV. Mit dem »roten« Wal ist die Walart Balæna Physalis gemeint, die nach Landt, S. 240, nicht lebend bei den Færöern gesehen, aber öfter tot angetrieben wird. Nach Debes, S. 107, sah man zu seiner Zeit den Rotwal [»Röer«] lebend bei den Inseln.[165]

Quelle:
Jiriczek, Otto L.: Færöerische Märchen und Sagen. In: Zeitschrift für Volkskunde 2 (1892) 1-24, 142-165, Berlin: A. Asher & Co, S. 163-166.
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