[263⇒] Neuß, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, mit dem Rhein durch den Erstkanal verbunden, (1900) 28.472 (1905: 30.494) E., Amtsgericht, Hauptsteueramt, Handelskammer, Münsterkirche (1209), Gymnasium, Irrenanstalt; Eisengießereien, Webereien etc. – Vgl. Tücking (1891). [⇐263]
[578⇒] Neuß, 1) Kreisstadt im preuß. Regbez. Düsseldorf, am Erftkanal, 3 km westlich vom Rhein, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Köln-Zevenaar, N.-Viersen, Rheydt-N., N.-Oberkassel, Düren-N. und N.-Düsseldorf sowie der elektrischen Kleinbahn Düsseldorf-N., 39 m ü. M., hat 2 evangelische und 7 kath. Kirchen (darunter die restaurierte prachtvolle Quirinskirche im spätromanischen Stil, 1209 begonnen), Synagoge, ein Kriegerdenkmal auf dem Münsterplatz und (1905) 30,494 Einw., davon 1954 Evangelische u. 240 Juden. N. hat 2 große Papierfabriken, eine Schrauben- und Schraubenmutternfabrik, Maschinenbauanstalten, Eisengießereien, Krawatten-, Sauerkraut-, Hut-, Seife-, Stärke«, Margarine-, Stearin-, Zichorien-, Leder-, Essig- und Weißwarenfabrikation, eine chemische Fabrik, zahlreiche Wasser- und Dampfmühlen für Mehl und Öl, Säge- und Hobelwerke, Ziegelbrennerei etc. Der Handel wird unterstützt durch eine Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle und ist besonders bedeutend in Vieh und Getreide. N. hat ein Gymnasium, ein erzbischöfliches Knabenkonvikt, 2 Krawattennähschulen, ein Waisenhaus, ein Invalidenhaus, 2 große, von Klosterleuten geleitete Irrenanstalten etc. und ist Sitz eines Amtsgerichts und eines Hauptsteueramts. Die städtischen Behörden zählen 6 Magistratsmitglieder und 24 Stadtverordnete. In der Nähe liegt das 1215 gegründete Cistercienserkloster Gnadenthal (jetzt Wirtschaftsgut). N. ist eine Gründung der Römer, die seit rund 25 n. Chr. 3 km südlich von N., beim jetzigen Dorfe Grimlinghausen, ein Standquartier hatten, das den Namen Novaesium führte.
Seit 1887 wurden bei N. umfangreiche Ausgrabungen veranstaltet, wobei die Fundamente jenes 25 Hektar großen römischen Lagers entdeckt und bis 1900 bedeutende Funde gemacht wurden. 1474 wurde N. elf Monate lang durch Karl den Kühnen von Burgund vergeblich belagert und 1586 durch Alexander von Parma zerstört. Vgl. »Chroniken der deutschen Städte«, Bd. 20: »Dortmund und N.« (Leipz. 1887); Tücking, Geschichte der Stadt N. (Düsseld. 1891); Wülcker, Urkunden und Akten, betreffend die Belagerung der Stadt N. 14741475 (Frankf. 1817); F. Schmitz, Der Neußer Krieg 14741475 (Bonn 1896); Clemen, Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd. 3, Heft 3 (Düsseld. 1895). 2) Stadt in der Schweiz, s. Nyon. [⇐578]
[839⇒] Neuß, 1) Kreis des Regierungsbezirks Düsseldorf der preußischen Rheinprovinz; 51/3 QM., 37,000 Ew.; eben, fruchtbar, mit Landwirthschaft, Industrie u. Handel; 2) Kreisstadt darin, am Einflusse der Kruse in die hier schiffbare Erst u. an dem den Rhein mit der Maas verbindenden Kanal, Knotenpunkt der Eisenbahnen von Düsseldorf, Krefeld, Gladbach (Aachen) u. Köln; hat katholisches Gymnasium, Hospital mit Waisenhaus, Lazareth, 3 Kirchen (darunter die zu St. Quirin, 1209 erbaut), Fabriken in Wolle, Baumwolle, Band, Hüten, Leder, Schreibfedern, Schnürriemen, Litzen, Zwirn, Nudeln, Ölmühlen, Färberei, Schifffahrt u. Handel mit Getreide, Holz, Bau- u. Mühlsteinen; 8900 Ew. N. wurde als Festung unter dem Namen Novesium von den Römern unter Drusus angelegt, welcher hier eine Brücke über den Rhein schlug, u. die Werke 359 n.Chr. unter Kaiser Julianus wieder hergestellt. Im 13. Jahrh. floß der Rhein noch nahe an der Stadt vorbei. 1474 wurde N. von Karl dem Kühnen belagert; 2. Dec. 1813 von den Preußen überrumpelt u. besetzt; 4) so v.w. Nyon. [⇐839]
[326⇒] Neuß, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf, mit dem Rheine durch den Erst- od. Hafftkanal verbunden, an der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn, mit 10500 E, der merkwürdigen St. Quirinuskirche vom Jahre 1208. zahlreichen Fabriken, 14 Oelmühlen, bedeutendem Getreidemarkt, lebhaftem Verkehr. Belagert durch Karl den Kühnen 1471. [⇐326]