[406⇒] Physiognomīe (grch.), die äußere Form und Gestalt als Abbild eines beseelten Innern, insbes. das menschliche Antlitz; Physiognōmik, die Kunst, aus der P. auf die innere Seelenbeschaffenheit zu schließen. – Vgl. Wittich (1870), Piderit (2. Aufl. 1886), Mantegazza (1890), Skraup (1892), Ledos (franz., 1894). [⇐406]
[850⇒] Physiognomīe (griech., Physionomie), die äußere Erscheinung eines Menschen, Tieres oder einer Pflanze, ebenso eines Landes, einer Gegend; im engern Sinne die Form und der Ausdruck des Gesichts, also die Gesichtszüge und das Mienenspiel als Spiegel des seelischen Wesens und Charakters (s. Physiognomik). [⇐850]
[110⇒] Physiognomie (v. gr.), 1) die ganze äußere Form als Abbild eines beseelten Innern, bes. eines Menschen, einer Nation, od. auch Thieres, ja selbst einer Pflanze, eines Landes, einer Gegend etc., insofern daraus ein Schluß auf Inneres gemacht wird; 2) bes. der Inbegriff der Gesichtsbildung, Gesichtszüge u. Mienen, s. Physiognomik. [⇐110]
[539⇒] Physiognomie, eigentlich die ganze äußere Form eines Menschen, als der Ausdruck des innern Wesens desselben, namentlich das Gesicht, welches Stimmung [⇐539][540⇒] und Charakter am besten auszudrücken im Stande ist. Die Physiognomik wäre die systematische Darstellung der Grundsätze, nach welchen der Mensch aus seinem Gesichte nach seiner sittlichen u. intellectuellen Beschaffenheit erkannt werden könnte, was durch Lavater fast charlatanmäßig unternommen wurde. (Vergl. Carus, Symbolik der menschlichen Gestalt, Leipzig 1853.) [⇐540]
[494⇒] Physiognŏmie heißt nach dem Griechischen das Äußere oder das Ansehen eines Menschen und namentlich das Besondere im Gesichtsausdrucke und seiner ganzen Erscheinung, von dem man auf die gewöhnliche Stimmung des Gemüths und die Eigenschaften des Geistes und Verstandes in vielen Fällen mit Wahrscheinlichkeit schließen kann. Daß sich im Äußern das Innere nach natürlichen Gesetzen ausdrücke, auf denen die Wechselwirkung des Geistigen und Körperlichen beruht, ist gewiß und wir nennen deshalb den ausdrucksvollsten Theil des menschlichen Körpers, das Gesicht oder Antlitz, den Spiegel der Seele. Indessen hat man längst anerkannt, daß zu einigermaßen wahrscheinlicher Beurtheilung eines Menschen aus dem Äußern noch andere Anhaltepunkte erfoderlich sind und daß Haltung und Bewegung des Körpers, Stimme, Handschrift und andere Äußerlichkeiten zusammen betrachtet werden müssen. Gewisse Regeln darüber aufzustellen ist ungemein schwierig, denn was sich davon etwa angeben ließe, unterliegt überaus zahlreichen Ausnahmen, und nur wer viel Lebenserfahrung besitzt und Menschen unter mannichfachen Verhältnissen sorgfältig zu beobachten die Gabe und die Gelegenheit hatte, wird mit einiger Sicherheit Andere aus ihrer Physiognomie beurtheilen können. Diese Kunst nun heißt Physiognomik, und von mehren Versuchen zu ihrer, von Andern für unmöglich erklärten wissenschaftlichen Begründung, haben die von Lavater (s.d.), sowie die der Physiognomik eine ganz veränderte Richtung gebende Schädellehre von Gall (s.d.) das meiste, jedoch vorübergehende Aufsehen in neuester Zeit gemacht. Beide sind zur Vergleichung auf zwei Tafeln (Lpz. 1830) herausgegeben worden, vom menschlichen Gesicht aber handelt besonders Sihler's »Symbolik des Antlitzes« (Berl. 1829). Übrigens hat man die Physiognomik auch zur Bestimmung des Charakters der Thiere und ganzer Thierclassen und selbst auf Pflanzen angewendet. [⇐494]
[206⇒] Physiognomie, das Antlitz, die Gesammtheit aller Züge. Physiognomik, die Wissenschaft oder vielmehr Kunst, von dem Aeußeren eines Menschen mit Sicherheit auf sein Inneres, d. i. von seinem Körper auf seine Seele, zu schließen, wobei das Antlitz eine große Rolle spielt, obschon Haar, Hände, Füße, Haltung und Gang wohl zu beachten sind. Lavater's Physiognomik ist, wenn auch kein streng wissenschaftliches Werk, doch eine interessante Curiosität.
Bl. [⇐206]
[767⇒] Die Physiognomīe, (fünfsylbig,) plur. die -n, (sechssylbig,) aus dem Griechischen, die Gesichtsbildung, die Gesichtszüge, besonders so fern sich daraus auf die moralische Beschaffenheit schließen läßt. Daher die Physiognōmik, die Lehre von den Gesichtszügen, als Erkenntnißquellen des moralischen Charakters, die Geschichtsdeutung; der Phisiognomíst, der dieser Lehre kundig zu seyn glaubt. [⇐767]
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