Klein [2]

[563] Klein, 1) Jak. Theodor, geb. 1685 in Königsberg; Naturhistoriker, st. als Stadtsecretär in Danzig 1760; st. sch.: Descriptiones tubulorum marin., Danz. 1731; Dispositio echinodermatum, ebd. 1734 (deutsch, Lpz. 1778); Quadrupedum disposito et hist. naturalis, Lpz. 1751 (deutsch, Danz., Lith. 1760); Hist. piscium natural., Danz. 1740–49, 5 Bde.; Historiae avium prodromus, Lüb. 1750 (deutsch, Lpz. 1760 u. durch K. selbst, Danz. 1760); Ova avium plurimorum Lpz. 1766 (lateinisch u. deutsch); Oryctographia gedanensis (lateinisch u. deutsch), Nürnb. 1769, Fol. 2) Ernst Ferdinand, geb. 1743 in Breslau; stand Anfangs in niederen Stellen bei der Regierung zu Breslau, wurde 1786 Kammergerichtsrath in Berlin; 1791 Director der Universität in Halle, 1800 Geheimer Obertribunalrath in Berlin u. st. als Oberjustizrath daselbst den 18. März 1810. Um die Freimaurerei machte er sich als Großmeister der großen Loge Royal York (1801–10) sehr verdient; er schr.: Annalen der Gesetzgebung u. der Rechtsgelehrsamkeit in den königlich preußischen Staaten, Berl. 1788–1809, 26 Bde.; Auszug aus dem Allgemeinen Gesetzbuche für die preußischen Staaten, Halle 1792 f. 2 Bde.; Grundsätze des Gemeinen deutschen u. preußischen Peinlichen Rechts, ebd. 1795, 2. Aufl. 1799; Erkenntniß u. Gutachten der Juristenfacultät in Halle, Berl. 1796–1802, 5 Bde.; mit G. H. Kleinschrod: Archiv des Criminalrechts, Halle 1798–1808, 7 Bde.; auch gab er neu heraus: K F, Hommels Deutscher Flavius, 4. Aufl., Baireuth 1800, 2 Bde.; I, Chr. von Quistorps Grundsätze des Peinlichen Rechts, Rostock 1810, 6. Aufl, 3) Anton von K., geb. 1748 in Molsheim; Anfangs Jesuit, später Professor der Dichtkunst in Manheim; starb 1810; er schr. Pfälzisches Museum, Manh. 1783–1785; Leben u. Bildnisse der großen Deutschen, ebd. 1785–1806, 5 Bde.; Pfalz-baierisches Museum, ebb 1786–88; Deutsches Provinzialwörterbuch, Frankf. 1792, 1. Liefer.; Gedichte, Manh 1793 u. 1815, u.a.m. Vgl. A. von Kleins literarisches Leben, Wiesbad. 1817. 4) Karl Christ. von K., geb. 1772 in Stuttgart; wurde 1799 württembergischer Hofmedicus u. st. 1825; er schr. Chirurgische Bemerkungen, Stuttg. 1801; Praktische Ansichten chirurgische: Operationen, Tübing. u. Stuttg. 1816–19, 3 Hefte; Beschreibung einiger seltenen Wasserköpfe, Stuttg. 1819. 5) Joh. Adam, geb. 1792 in Nürnberg; Genremaler u. Radirer, treuester Nachbildner der Natur, bes. in den Pferdestudien; lebt seit 1839 in München. 6) Bernhard, geb. 1793 in Köln, wurde zum Musikerzogen, ging 1811 nach Paris, um unter Cherubini zu studiren, u. setzte nach seiner Rückkehr 1812 von da Sachen von Goethe, Wilh. Müller, L. Rellstab, die Balladen König Odo u. der Todesklang von G. Schwab u. Anderen auf Instrumentalmusik ohne Gesang, 1816 ging er nach Heidelberg, 1818 nach Berlin, wo er hauptsächlich den alten strengen Styl cultivirte u. 1822 Lehrer des Gesanges u. Generalbasses bei der Universität u. Orgelschule wurde u. den 9. Septbr. 1832 starb. Er schr. die große Oper Dido u. mehre Oratorien, Psalmen u. andere kirchliche Compositionen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 563.
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