1. Eck sin vandage affgôn1, un hebbe muinen Heren trotzet, und hebbe nix getten (gegessen). (Lippe.) – Firmenich, I, 269.
1) Ich bin heute aus dem Dienst gegangen. – Wenn jemand zu seinem eigenen Schaden trotzt.
2. Es geht noch wohl ab, wenn auch das ganze Dorf niederbrennt, wenn nur des Pfaffen Haus stehen bleibt.
3. 't is doch gôd avgan, säd' Riedel, kam von'n Fischen un harr nix krêgen.
4. Was abgeht an der Gestalt, ersetzt die Kunst an jung und alt.
Lat.: Ingenio pollet cui vim fortuna negavit. (Cato.)
5. Was abgeht, geht am Gelde ab – sagt der Käufer, wenn er den geforderten Preis nicht zahlen will.
6. Was an dem einen abgeht, geht am andern wieder zu.
Lat.: Quod alibi diminutum, exequatur alibi.
7. Wo abgeht, da geht auch zu.
*8. Er geht ab wie Seebach. (Marburg.)
Von einem feigen Menschen. Den Ursprung habe ich nicht ermitteln können.
*9. Er ist abgegangen worden.
*10. Er lässt sich nichts abgehen.
Lat.: Indulgere genio. (Pers.) (Erasm., 573.)
[11] *11. Es geht ab wie alte Besen vor Johanni. (Schles.)
In Schlesien, besonders in den Gebirgsdörfern, werden am Johannisabende (23. Juni) Feuer auf Höhenpunkten angezündet. Dazu sammeln die Knaben schon wochenlang vorher so viel alte Besen als sie nur erhalten können. Je näher dem Abende, desto mehr werden dem weiblichen Personal alle Besen abgepresst, die auch nur mit alten Aehnlichkeit haben. Sie werden dann am Johannisabend angezündet und brennend geschwungen.
*12. Es geht ab wie warme Semmeln.
Frz.: Il y a grande foule. La foule y est.
zu8.
In Schlesien sagt man: Er geht ab, wie Seebach mit den Krebsen. In Köthen: Er geht ab, wie Seebach mit der Bartelmütze. D.h. er drückt sich davon.
13. Es geht alles ab, nur das Unsaubere nicht. – Kirchhofer, 245.
14. Was abgegangen ist, kommt nimmer wieder. – Frischbier, II, 12.
15. Wer abgod, ist oher.1 – Tobler, 347.
1) Unherr = besiegt, überwunden.
Frz.: Qui quitte la partie, la perd.
16. Wo's einen abgohd, gohd's dem andern uf. (Luzern.)
*17. Abgehen mit Dampf.
*18. Abgehen ohne Musik.
*19. Das geht ab, wie der Weck auf den Laden. (Henneberg.)
*20. Dâu is alles âfgange, wêi aff der Matthes'n Hâuchzet. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 4156.
*21. Davon geht wol noch was ab.
Der Preis wird wol noch ermässigt.
*22. Du gehest ab wie die Kret am Spiess.
*23. Er geht ab von der Armee.
D.i. er geht fort von der Gesellschaft; auch: er geht schlafen oder stirbt.
*24. Er geht ab wie der Hund mit den Schwanz mang de Bêne. (Köthen.)
*25. Er geht ab, wie ein begossener Hund.
*26. Er geht ab, wie warmes Pech. – Waldis, II, 4, 89; Sandvoss, S. 1.
[695] *27. Geh ab, dass dich die Wache nicht kriegt. – Klix, 15.
*28. Geh' ab (zieh ab) von der Armee. (Schles.)
Abweisungsformel.
*29. Hei géid af, as wenne Leär (Leder) fréäten hädde. (Iserlohn.) – Frommann, V, 57, 2.
*30. Es geht ab, wie sauer Bier.
*31. Es geht ab, wie warme Wurst.
*32. Es geht ihm nichts ab.
Er leidet in keiner Beziehung Mangel; er besitzt alles, was er zum Leben bedarf.
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