Aussein

1. Es ist aus, dass man Speck auf Kohlen brät.


2. Es ist aus, zu Funken aus, wie Metzelklos (Klaus) sein Komede. (Eifel.)

In Wehren sollte bei einem Manne Namens Metzelklos einmal Komödie gehalten werden. Als die Leute glaubten, es werde nun das Hauptstück vorgeführt werden, sagte er auf einmal: »Es ist aus, zu Funken aus.« Erzählt nun jemand eine Geschichte, und er hört, während man noch auf etwas Besonderes hofft, auf einmal auf, so fragt man: »Ist es aus?«, worauf dieser antwortet: »Es ist aus, zu Funken aus, wie« u.s.w.


3. Es ist noch nicht aus, das Grobe kommt nach erst.


4. 'S ist aus mit aller Poesie, sagt Joseph Max und Compagnie. (Breslau, um das Jahr 1830.)


5. Was auss ist, das schwirt nit.Franck2, 14a.

Frz.: Morte la bête, mort le venin.

Lat.: Mortui non mordent. (Plut.) (Tappius, 15b.)


6. Wenn's aus will sein, sieht Gott darein.


*7. Es ist aus.

Lat.: Actum est.


*8. Es ist aus mit ihm.

Sein Wohlstand, sein Leben geht zu Ende; auch: er leistet nichts mehr.

Lat.: Actum est de eo.


*9. Es ist aus mit uns.

Es ist aus mit mir! – Ich bin ein Mann des Todes! – Ich bin vernichtet! sind sprichwörtliche Hyperbeln, um die Verzweiflung oder ein grosses Unglück zu bezeichnen.

Lat.: Fuimus Troes. (Virgil.) – Nullus sum. (Euripides.) (Erasm., 205.)


*10. Es ist aus und Amen.


*11. 'S is no ne aus, se urgeln noch. (Oberlausitz.)


[Zusätze und Ergänzungen]

12. Aus is, wo kein Haus is, und kein Stall, da fehlt's überall. (Rott-Thal.)


*13. Aus ist's. (Hallstedt.)

Redensart um Staunen auszudrücken, um zu sagen: Was du nicht sagst! Als gleichbedeutend oder ähnlich sind mir mitgetheilt worden: Wirst ja gescheit sein! (Schwäbisch). Lass miaus! (Wien). Wol, wol! (Kärnthen). Ha sell (he, solches.) (Kärnthen.)


*14. Aus, Puritz.1 (Jüdisch.-deutsch. Warschau.)

1) D.i. Herr. Es ist aus, mein Herr. Von Leuten, die ihren Einfluss verloren haben.


*15. Aus, Käpelesch.1 (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Vom poln. kapelusz = Hutmacher. Es ist aus, Hutmacher. Bezieht sich auf eine unbekannte Anecdote und wird von solchen gebraucht, die früher etwas gegolten und dann ihren Einfluss eingebüsst haben.


*16. Es ist aus, dass man Speck auff Kohlen bratet, die Würtze in Aussguss schüttet vnd die Beine mit Wein wusch.Mathesy, 327b.


*17. Es ist aus im Dom.


*18. Jetz isch's us un Ame(n).Alsatia, 1850, 50.


*19. Met em es et ût, wi met Lemke sîn' Meddag. (Mockrau.) – Frischbier, II, 186.

Die Redensart ist unter den Dammarbeitern in der Niederung entstanden, als einem derselben, Namens Lemke, von einem Fremden sein Mittagbrot vorweg aufgezehrt war und Lemke nur den leeren Topf vorfand.

*20. Nu is 's gar aus. (Schles.)

Ausruf der Verwunderung.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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