1. Auf leeren Därmen ist gut liegen.
Andere Sprichwörter sind anderer Ansicht, z.B. Bauch 95.
2. Bässer den Darm gesprängd, als dem Maasder was geschenkt. (Trier.) – Laven, 176, 6.
[555] 3. Besser e Darm versprengt, als Gottes Gabe g'schängt. – Schweiz.
Engl.: Better belly burst than tea wasted.
4. Besser was im Darm, als Ringe am Finger und Arm.
Dän.: Bedre noget paa armen end alt i tarmen. (Prov. dan., 56.)
5. Füll' nicht zu sehr den Darm, halt den Kragen warm, mach dich der Grete nicht zu nah, also wirst du langsam graw.
Holl.: Die matig den darm vult, van pas den nek warm houdt, en zijne vrouw verre van zijne zijde verwijdert, leeft in gezendheid. (Harrebomée, I, 121.)
6. Lieber einen Darm im Leibe zersprengt, als dem Wirth ein Tröpflein geschenkt. – Steiger, 440.
Engl.: Better belly burst than good drink or meat lost. (Bohn II, 71.)
7. Lieber leeren Darm als müden Arm. – Körte, 827; Simrock, 1501.
Grundsatz der Bettler von Gewerbe, denen jede nützliche Thätigkeit verhasst ist und die lieber von dem Schweisse anderer als dem eigenen leben.
8. Lieber sich den Darm verrenken, als dem Wirth 'nen Tropfen schenken. – Simrock, 1502; Eiselein, 112.
9. Met ledigen Darmen is nich gaud larmen. (Göttingen.) – Schambach, 230.
*10. Da Doabm (Darm) ged'n nian aus. (Steiermark.) – Firmenich, II, 764, 11.
D.h. es fehlt ihm nie an Gesprächs- und Unterhaltungsstoff.
*11. Dass dir Sanct-Asmus Haspel die Därme verwirr'. – Fischart.
*12. Des feisten Darms flecken. – Henisch, 654.
Lat.: Omasi tabulae.
*13. Ein Darm kriecht bei ihm (mir) in den andern.
So ausgehungert ist er.
Holl.: Zijne darmen zijn zoo ledig, dat ze van honger in malkander kruipen. (Harrebomée, I, 122.)
*14. Er hat Därmen im Balge. (Lippe.)
1. Besser den Darm geplatzt, als Gottes Gabe veracht't.
*2. Die grossen und die kleinen Därme tanzen Polka.
Wenn's im Leibe knurrt.
*3. Er hat a Darm1 un a Dnoj.2 (Jüd.-deutsch. Brody.)
1) Im Jüdischen Kischke.
2) Boden. Sein Darm hat keinen Boden, er hat eine starke Esslust.
*4. He hefft Darmen in synem Bregenkoppe.1 (Mecklenburg.)
1) Wol wie Brêgenfatt = Gehirnkasten (vgl. Schütze, I, 150). Brêgen = Gehirn, in Eiderstadt; breien, breienlos = gehirnlos. Von einem dummen Menschen sagt [1115] man daher: Er hat nicht viel Brêgen. (Schütze, I, 149.) – »So gelick Darmen in synem Bregenkoppe hefft, also men im gemenen Sprikworde plegt tho redende.« (Gryse, Fr. 19, Bg. Ee 2.)
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