1. Bêter gewiss as ungewiss, säd' de Katt, stêg in't Emmer un söp de Melk ut. – Hoefer, 587.
2. Das Gewiss findet man im Ungewiss. – Reinsberg IV, 11; Körte, 2142.
3. Das ist gewiss, wer Gott vertraut, hat wohl gebaut.
4. Ein Gewiss ist besser als zehn Ungewiss. – Braun, I, 799; Körte, 2141; Simrock, 3613.
5. Es ist gewiss, dass alle Kübel und Kannen hohl sind.
6. Es ist gewiss, dass man in allen Land hohle Fass vnd Kübel find. – Lehmann, 311, 7.
7. Es ist gewiss, dass mehr Kacheln sind denn Oeffen. – Lehmann, 311, 3.
8. Es ist gewiss, dass sich der Hintere zuerst niedersetzt.
9. Es ist nichts gewisser als der Tod, aber nichts vngewissers als die Stunde. – Pauli, Postilla, I, 543a.
Heshusius im andern Theil seiner Postille (S. LXXVb) sagt davon: »Es ist ein gemein Sprichwort.«
10. Es ist so gewiss als Amen, Unrecht nimmt beide – Sack und Samen.
11. Gewiss betrügt niemand, aber ungewiss trügt alle Welt. – Graf, 454, 459.
12. Gewiss gehet fur vngewiss. – Agricola I, 83; Henisch, 1604; Lehmann, II, 229, 115; Petri, II, 337; Simrock, 3612.
Holl.: Gewis gaat voor ongewis. (Harrebomée, I, 236.)
Lat.: Certa amittimus, dum incerta petimus. (Philippi, I, 80.)
[1664] 13. Was gewiss ist im rat, dz felet offt in der that. – Lehmann, 598, 74.
»Denn anders kocht man und anders richt't man an.«
*14. Dat es so gewis as dat twèi mol twèi fèir sind. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59. 68.
Holl.: Ik heb het zoo gewis, als of ik het in mijne hand had. (Harrebomée, I, 280.)
*15. Dat es so gewis as füär der Weärmingser Peute1 de Mèune (Mond) opgèid. (Iserlohn.) – Frommann, V, 65, 68; Firmenich, 188, 97; Woeste, 85, 83.
1) Wermingser Pforte. Wermingsen ist eine Ortschaft östlich von Iserlohn. Peute für Parte = Pforte.
*16. Dat is so gewiss as 't Amen in de Kärk. – Danneil, 4; für Holstein: Schütze, I, 34; für Preussen: Frischbier, 10; Hennig, 11; hochdeutsch bei Simrock, 267.
Um den höchsten Grad von Gewissheit zu bezeichnen. Der Engländer betheuert mit der Redensart: So gewiss wie Gott in Glocestershire ist, die sich auf die Zeit bezieht, in der sich in der Grafschaft noch viele reiche Abteien befanden, von denen man annahm, dass Gott dort besonders gern verweile. (Reinsberg V, 115.)
Nordfries.: So was üsh Aamen uun Sark. (Johansen, 31.)
Dän.: Saa vist som Amen er i kirken. (Prov. dan., 27.)
*17. Das ist so gewiss wie der Furz im Schnupftuch.
*18. Es ist so gewiss als hetten wir den Aal beim schwantz. – Lehmann, 826, 5.
Dän.: Saa vist, som naar man holder aalen med rumpen. (Prov. dan., 2.)
*19. Es ist so gewiss als wahr. – Braun, II, 503.
*20. Es ist so gewiss, wie eine Schnecke den Hasen einholt. – Parömiakon, 2750.
*21. Gewiss sterb' ich. (Rottenburg.)
Betheuerung für: So gewiss als ich sterbe.
*22. Gewiss wie ein Nagel in der Wand. – Mathesy, 300a.
*23. Gewisser als gewiss.
Lat.: Certo certius. (Philippi, I, 80.)
*24. So gewiss soll ich alle Schabbes meine Fisch haben. – Tendlau, 348.
Scherzhafte Versicherung. Wie dies gewiss ist, so gewiss soll ich jeden Sabbath meine Fische haben.
*25. So gewiss wie der Weck auf dem Laden.
*26. Deos ist so gewiss wie Nudel. (Schwaben.)
*27. Deos ist so gewiss als d' Jud' stinket. (Bietigheim.)
[1347] *28. Es kommt so gewiss, wie der Dreck vor Weihnacht.
*29. Ich bin syn als gewiss als des tods.
»Ist ein sprichwort.« (Granatapfel, 148b, 2.)
*30. So gewiss sein, als der Bauer der stifel, wann er vom Schlauraffischen Baum falt. – Nas, 104a.
*31. So gewiss, wie das Amen im Gebet. (Niederösterreich.)
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