Krieger (s. ⇒ Landsknecht und ⇒ Soldat).
1. Aus Kriegern werden Kriecher. – Sutor, 46.
2. Dem guten Krieger eine gute Lanz', dem guten Saufbruder ein guter Panz.
Frz.: A bon gendarme bonne lance, à bon yvrogne bonne pance. (Kritzinger, 346b.)
3. Dem Krieger die Beute, dem Feldherrn die Ehre.
Dän.: Krigs-folket byttet, men hovedsmandenæren. (Prov. dan., 360.)
4. Den Krieger macht nicht der Hut, sondern der Muth.
Dän.: Viisdom giør ei krigsmand allene; der skal inod til. (Prov. dan., 361.)
5. Ein guter Krieger ist schnell wie der Hase, greift an wie ein Wolf und vertheidigt sich wie ein Eber.
Franz.: Le guerrier doit avoir assaut de lévrier, fuite de loup, et défense de sanglier. (Cahier, 836.)
6. Ein junger Krieger, ein alter Kriecher (Krüppel). – Körte, 3564 u. 4476; Simrock, 5982; Venedey, 150.
Nach Zinkgref rührt das Wort von Christoph Waldis her.
7. Ein Krieger bekriegt (besiegt) den andern.
Dän.: Krigere bekriges og. (Prov. dan., 360.)
8. Ein krieger ohn wehr vnd ein Priester ohn buch taugen beides nicht. – Henisch, 549, 59; Petri, II, 210.
9. Ein krieger, so darnieder ligt, ist eben sowohl ein krieger, als der da sitzt (siegt). – Gruter, I, 26; Petri, II, 210; Simrock, 5980; Körte, 3565 u. 4477; Venedey, 149.
Dän.: Den er saavel en krigsmand der ligger under som over; en kiøbmand der taber som vinder. (Prov. dan., 360.)
10. Ein menschlicher Krieger ist ein Märtyrer Gottes.
Dän.: Krigsmanden er sielten samvittig eller barmhiertig. (Prov. dan., 361.)
Holl.: Een barmhartig krijgsman is een martelaar voor God. (Harrebomée, I, 450b.)
11. Ein tapfrer Krieger rühmt sich nicht, was er im Krieg hat ausgericht't.
Lat.: Mars sua ipsius arma non jactat. (Binder II, 1801; Weber, App. 16.)
12. Ein Zehengebot Krieger macht aus einer Arbeit zwo. – Opel, 389.
[1630] 13. Gut geführte Krieger werden Sieger.
Dän.: En krigsmands styrke bestaaer i feldt-øverstens gode raad. (Prov. dan., 361.)
14. Krieger ist einer gesinnt wie der andere, sie haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'.
15. Krieger ohne Zucht bringen üble Frucht.
Gute Disciplin ist das erste Erforderniss eines Heers, wenn es etwas leisten soll.
Frz.: La guerre s'avance plus à obéir aux chefs, qu'à s'enquérir de leurs desseins. (Cahier, 1175.)
16. Kriegers Weib und Fischers Hund haben es beide schlecht.
17. Man kan solch Krieger wol entpern, die nichts dann (Gottes) Marter schwern. – Gruter, III, 65; Lehmann, II, 408, 12.
18. Rechter Krieger Messer steckt hart; müssen sie es zücken, so kompts nit ohn Blut wieder in die scheiden. – Petri, II, 513.
*19. Du gibst ein guten krieger, aber hinder dem ofen. – Franck, II, 46b; Tappius, 40a; Körte, 3565a.
Dän.: Godt at være krigsmand hiemme. Krigsmand bag ovnen. Vare brat-vurst sværde og spyd, hans luge var ei at finde. (Prov. dan., 361.)
Holl.: De voorzigtigste krijgslieden zitten in de tent. (Harrebomée, I, 450b.)
Lat.: Extra periculum ferox. (Philippi, I, 146; Tappius, 39b; Franck, II, 46a.)
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