1. Bei Mus essen und Predigt hören darf man sich Kopf und Magen nicht beschweren.
2. De alle Möse smecken will, ward fakn bedrag'n. – Eichwald, 1330.
3. Iss Muss, den bösen Zähnen zur Buss'. – Kirchhofer, 186; Tobler, 326; Simrock, 7180; Sutermeister, 31.
Lat.: Esto pulmentum quia non est laesio dentum. (Sutor, 129.)
4. Man kann leicht das Mus versalzen. – Lehmann, 68, 12.
5. Man kann nicht zwei Mus in Einem Hafen kochen. – Simrock, 12374.
6. Mecht (schmelzt) jeder recht sein Mus, so entsteht kein Verdruss.
Dän.: Alting giort med ugtsomhed fører ingen i fortred. (Prov. dan., 20.)
7. Mos1 eissen es et bäste Krut. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 120.
1) Wortspiel mit Mus (Gemüse) und muss (Zwang).
8. Môs es kêne Brei. (Bedburg.)
9. Môs makt dat Ledder los, Grött öss dem Bub' sehr nött. (Wehlau.)
10. Moss makt das Ledder los. – Frischbier2, 2680.
11. Moss makt lostig, awer schwach op de Bên. – Frischbier2, 2681.
12. Moss(ke) öm Därmel on Sölwer op em Aermel. – Frischbier2, 2682.
13. Mues ist kei Kost. – Sutermeister, 31.
14. Mues ist öber Suppe. – Sutermeister, 31.
Jer. Gotthelf (Erzählungen, IV, 11) hat das Sprichwort in der Schreibung: Muss geht über Suppe, um dem Wortspiel mit »müssen« Raum zu geben.
15. Mus ist nicht Suppe.
16. Mus ohne Speck ist kein Geschleck.
Holl.: Het is mager moesje zonder spek. (Harrebomée, II, 93b.)
17. Mus verderbt die Zähne nicht.
18. Schwarte Môss on Bohne ware di nuscht dohne. (Dönhofstädt.)
19. Wenn man das muss zu dicke macht, so brennt es gern. – Henisch, 500, 56; Petri, II, 662.
20. Zwischen Mus vnd Mund kommet viel Ding. – Herberger, I, 173.
Lat.: Nescimus quid serus vesper vehat. (Philippi, II, 19; Schonheim, N, 16.)
*21. Das Mus ist noch nicht gar. – Simrock, 7178.
*22. Das Mus verschütten.
»Wenn sie das muss denn gar verschütt.« (Waldis, I, 55, 49.) »Wie vnser aller Eltermutter das Muss also verschütt.« (Waldis, IV, 81.) »Ein böss Tyran all Ding zerrüt, in allem thun das Mus verschüt.« (Waldis, III, 37.)
*23. Einem das Mus auf dem Kopfe hacken. – Lohrengel, II, 184.
[783] *24. Einem das Mus kochen.
Ironisch für quälen. »So rath ich im, gebt im ein weib, die im, wie mir das mus kan kochen.« (Waldis, III, 16, 34.)
*25. Einem das Mus süss einstreichen.
*26. Einem das Mus versalzen. – Schulze, 35; Eiselein, 618.
*27. Einem Mus zu essen geben. – Körte, 4345d.
*28. Er hät ne z' Mues und z' Fätze verschlag'n. – Sutermeister, 95.
*29. Er muss das Mus essen. – Simrock, 7179; Körte, 4345i; Braun, I, 2816.
*30. Er muss immer das Mus verschüttet (versalzen) haben.
*31. Er stoht unger sym Muess und Brod. (Solothurn.) – Schild, 94, 409.
*32. Ich werde ihm das Mus salzen, dass er's wieder Speien soll. – Eiselein, 478.
*33. Ins Mus plumpen wie ein Pfeifer ins Wirthshaus.
*34. Man hat uns dz muss versaltzen. – Lehmann, 715, 1.
*35. Vom ersten Mus an. – Körte, 4345a.
*36. Zway muss in ainem Hafen kochen. – Agricola II, 107.
Adelung-1793: Muß (2), das · Mus, das · Citrōnen-Mūß, das · Muß (1), das
Brockhaus-1911: Mus-tag · Muß-Alla · Mus
Herder-1854: Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus · Hand muß Hand wahren
Lemery-1721: Mus Araneus · Mus
Meyers-1905: Mus [2] · Mus [1] · Mus. B. · Ridicŭlus mus · Parturĭunt montes, nascētur ridicŭlus mus · Elўmus · Bien muß · Evonўmus · Kein Mensch muß müssen · Hand muß Hand wahren.
Pierer-1857: Mus [2] · Mus-Tagh · Parturĭunt montes, nascētur ridicŭlus mus · Abdolonỹmus · Muß · Mus [1]
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