1. Die Näpfe des Faulen sind leer.
2. Je neher dem Nappe, je besser Kess. – Petri, II, 844; Latendorf II, 18.
»D.i. je frischer Kess, je besser.«
*3. Der Napf ist entzwei (caput).
Hier steht's schlecht, es herrscht grosse Noth, es gebricht an allem. Die Mannschaften der 14. preussischen Division bezeichneten im Feldzug von 1866 mit dieser Redensart ein schlechtes Quartier. Die Breslauer Zeitung (1866, Nr. 406, S. 2254) erzählt nach dem Krefelder Journal darüber Folgendes: »Ein Bataillon des 27. Regiments nahm in einem armseligen Dorfe Böhmens Alarmquartiere. Zweiundzwanzig wild aussehende Krieger drangen in die hölzerne Behausung eines armen Webers, der mit schlotternden Knien seine Armuth betheuerte und um Schonung bat. In der Wohnstube fanden sie eine elend aussehende Frau, das jüngste Kind auf dem Schoss und noch sechs grössere, die halb nackt in die Ecken flüchteten. Der Webstuhl leer. ›Hier ist der Napf total entzwei‹, sagte einer der Wehrmänner, worauf an dere erwidern: ›Dann wollen wir ihn wieder ganz machen.‹ Einer sammelt von den andern Geld in der Feldmütze und gibt es dem Wirth, um Holz und Butter zu besorgen; ein anderer eilt zum Fourier, die Brot- und Fleischportionen zu holen. Ein verheiratheter Wehrmann nimmt Platz an der Wiege und ein anderer macht Feuer an. Die Frau besorgt Töpfe, Schüsseln, Teller. Bald werden Butterbrote zurecht gemacht, dampfender Kaffee eingeschenkt. Die hungrigen Soldaten setzen die von Schrecken bleichen Kinder an den Tisch und nöthigen sie zum Essen. So wird der ›capute Napf‹ ganz gemacht. Abendessen und Frühstück vereinigten die armen Hüttenbewohner und die preussischen Soldaten, die den Wirth beim Abschied noch beschenkten.«
*4. Ich mag mit ihm nicht aus demselben Napfe essen.
*5. Mit einem aus demselben Napfe essen.