[1159] 1. Der Oesterreicher Ungnade ist besser als der Sachsen Gnade. – Pistor., VIII, 34; Reinsberg V, 63.
Anspielung auf das strenge Sachsenrecht.
2. Die Oesterreicher seynd Fläschltrager. – Chaos, 771.
Woher die Bezeichnung entstanden, ist a.a.O. nicht bemerkt; dagegen finden sich dort noch folgende ähnliche Spottreden: Die Schlösinger haben Esel gfressen (s. ⇒ Eselsfresser). Die Mährer haben eine Stut für ein Fass Bier angezapft, und die Böhmen haben einen madigen Hund vor einen Barmisan Käss gessen.
Lat.: Dicis Grille, asinos Silesia devorat omnes: si verum est, ne te devoret illa cave. (Chaos, 771.)
3. Einen Oesterreicher vom Saufen, einen Reiter vom Raufen, einen Juden vom Betrügen, einen Böhmen vom Lügen, einen Graner vom Klauben, einen Polen vom Rauben, einen Welschen von der Buhlerei, einen Franzosen von der Untreu, einen Spanier von der Stolzheit, einen Franken von Grob heit, einen Schlesier vom Schreien, einen Sachsen von Schelmereien, einen Baiern vom Kaudern, einen Schwaben vom Plaudern; den lass ich sein einen Biedermann, der solche Leute bekehren kann. – Abrahamisches Lauberhütt; Parömiakon, 2944.
4. Ich wollte die Oesterreicher ersöffen alle in der Elbe und die Preussen lachten sich darüber zu Tode, antwortete ein sächsischer Schäfer, als ihn ein preussischer Husar fragte, ob er österreichisch oder preussisch gesinnt sei.