Schwarze (der)

1. Lass mit den Schwarzen dich nicht ein, wenn du willst ungehudelt sein.

Die Kinder bezeichnen mit dem Namen Schwarze Ofen- und Schornsteinfeger; aber das Volk versteht darunter die Geistlichen, die ausser diesem auch noch andere Spitznamen haben. In Norddeutschland wird der Geistliche als einer vom Stamme Nimm bezeichnet. Seitdem die Haltung der Sonntagsgesetze zu überwachen ist, hat sich schon mancher derselben die Benennung schwarzer Gensdarm erworben. August Ladendorff (Sechs Jahre Gefangenschaft) berichtet, dass der Seelsorger in der Strafanstalt Lichtenburg von seinem Pflegebefohlenen nie anders genannt worden sei als entweder Pfaffe oder die schwarze Polizei, oder der schwarze Polizeicommissarius des Himmelreichs. (Vgl. Spitznamen in der Wiener Morgenpost vom 22. April 1872.)


*2. Das ist ein Schwarzer.

Ein Durch beim Kartenspiel = wenn der Gegner keinen Stich bekommen hat, nicht zum Anlegen gekommen ist.


*3. Die Schwarzen sind auch Menschen.

Span.: Aunque negros, somos gente. (Cahier, 3569.)


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Was soll dem Schwarzen die Seife, dem Narren der Rath?Ausland, 1872, S. 1205.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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