[934] Stromeyer, 1) Friedrich, geb. 1766 in Göttingen, studirte daselbst, wurde 1806 Director des Chemischen Laboratoriums, 1817 Professor der Chemie, Hofrath u. Generalinspector der Apotheken des Königreichs Hannover u. st. 1835; er schr.: Grundriß der theoretischen Chemie, Gött. 1808,[934] 2 Bde.; Untersuchungen über die Mischung der Mineralkörper, ebd. 1822. 2) Joh. Heinrich, geb. am 20. Septbr. 1799 in Rottleberode bei Stolberg am Harz, zeigte früh musikalisches Talent u. wollte Schullehrer werden, betrat aber 1803 die Bühne in Hannover als Oberpriester im Opferfest, sang dann in Kassel, Erfurt u. Gotha, seit 1806 in Weimar, wo er auch bald die Stellung eines Kammersängers, 1820 die Opernregie, 1824 die Oberdirection des Theaters mit dem Range eines Rathes erhielt, 1828 Pension nahm u. am 11. Novbr. 1845 starb. Er hat sich verdient um die Blüthe des Weimarischen Theaters gemacht, zu welcher er mit Goethe vereint gewirkt. 3) Christian Friedrich, Leibchirurg in Hannover, seit 1802 mit Ballhorn verdient um die Einführung der Kuhpockenimpfung in Deutschland. 4) Georg Friedrich Louis, Sohn des Vor., geb. 6. März 1804 in Hannover, bildete sich seit 1821 am Anatomisch-chirurgischen Institute in Hannover zum Chirurgen, studirte 182326 in Göttingen u. Berlin Medicin, bildete sich hierauf in Wien, London u. Paris weiter aus, wurde dann Hofchirurg u. Lehrer an der Chirurgischen Schule in Hannover, 1838 Professor der Chirurgie u. Director der Chirurgischen Klinik in Erlangen, 1841 Professor der Chirurgie, Director der Chirurgischen Klinik u. Primärarzt des allgemeinen städtischen Krankenhauses in München, 1842 Professor der Chirurgie in Freiburg u. Director eines Orthopädischen Instituts daselbst; im Herbst 1848 Professor der Chirurgie in Kiel u. Generalstabsarzt der schleswig-holsteinischen Armee, nach dem Frieden auch vom König von Dänemark in seiner Professur bestätigt u. zum Director des holsteinischen Sanitätscollegiums ernannt. Im April 1854 kehrte er als Generalstabsarzt der hannöverischen Armee nach Hannover zurück. S. ist bes. verdient als Hauptbeförderer des Sehnenschnitts, als Mittel gegen Schielen u. Verkrümmungen, in Deutschland; er schr.: Über die Paralyse der Inspirationsmuskeln, Hannov. 1836; Orthopädische Erfahrungen u. Operationen, ebd. 1838; Beiträge zur operativen Orthopädik, ebd. 1838; De combinatione actionis nervorum motoriorum et sensoriorum, Erlang. 1839; Das Korektom, ein neues Instrument für Pupillenbildung, Augsb. 1842; Handbuch der Chirurgie, Freiburg 184450; Maximen der Kriegsheilkunst, Hannov. 1855.