1. Man muss etwa (bisweilen) fünff lassen grad sein. – Franck, II, 170b; Petri, II, 461; Henisch, 1290, 31; Gruter, I, 57; Lehmann, 780, 4; Pistor., IX, 69; Hollenberg, I, 81; Simrock, 2918; Kirchhofer, 164; Braun, I, 598.
Lat.: Qui nescit dissimulare, nescit imperare.
2. Willst du fünf, so gibt der Schmeichler zehn. – Scheidemünze, I, 907.
*3. Alle fünf (ergänzend: Finger) danach ausstrecken.
Etwas sehr stark begehren und mit Anstrengung erstreben.
*4. Alle fünfe ablecken. – Schöpf, 378.
Ganz besondere Ursache haben befriedigt zu sein.
[1268] *5. Dar schast du alle Five na likken. – Eichwald, 498.
*6. Einem Fünfe anthun. (Schwäb.)
Ihm eine Ohrfeige geben.
*7. Er kan fünff vor Ungerad zehlen. – Lehmann, 888, 90.
*8. Er kann nicht fünf zählen. – Eiselein, 195; Mayer, I, 85.
Dän.: Han kand ei tælle til fem. (Prov. dan., 542.)
Frz.: Il ne sait ni A, ni B. (Starschedel, 398.)
Lat.: Non potest numerare supra quinque. (Binder II, 2212; Eiselein, 195.)
*9. Er lässt fünf gerade sein. – Körte, 1691; Meinau, 242; Reinsberg IV, 82; für Waldeck: Curtze, 359; Braun, I, 598.
Geht nicht streng zu Werke, überhaupt von solchen, denen alles einerlei ist, die nicht wehren, nicht strafen, auch wo sie Beruf dazu haben.
*10. Er thut, als könne er nicht fünf zählen.
*11. Fiv un dree sünd sess un twee. – Volksb., X.
Die Sache ist so lang wie breit.
*12. Five grepen vergevs un twee segen bedröft to. – Eichwald, 499.
*13. He kann gên five tellen. – Bueren, 542.
*14. Ma muss fünfe lussen groade seen. – Für Schlesien: Gomolcke, 749; Frommann, III, 246, 177; für Franken: Frommann, VI, 167, 98.
*15. Mîne fîve (Finger) holdet so gôt as en bootshake. – Lübben.
*16. Mit Fünf in die Zehn (Zähne) dividiren. (Berlin.) – Sandvoss, 310.
Scherzhaft für: Einen mit der Hand ins Gesicht schlagen.
17. Fünf schlagen fünf nicht aus: der Bettler kein Almosen, der Krämer keinen Käufer, der Hund keine Bratwurst, der Liebhaber keine Buhlschaft, der Durstige keinen Trunk. – Wirth, I, 12.
18. Fünff sind, die jn selbst angstung machen: Wer ohn vrsach ein Krieg anfecht; wer sein gesipten Freund verschmecht; wer wuchert vnd kein Erben hat; wer Heyrat, da er kein lieb hat; wer isst, das seiner Natur nicht zimbt. – Hans Sachs, I, XLIX, 2.
*19. Fünf und vier ist neune, und jeder weiss das Seine. (Oberpfalz.)
[1289] *20. He hett sin five nich recht binander. – Stürenburg, 55a.
Nämlich seine fünf Sinne.
*21. Ich will dich lehren fünf zählen! – Gotthelf, Käserei, 277.
Buchempfehlung
Karls gealterte Jugendfreundin Helene, die zwischenzeitlich steinreich verwitwet ist, schreibt ihm vom Tod des gemeinsamen Jugendfreundes Velten. Sie treffen sich und erinnern sich - auf auf Veltens Sterbebett sitzend - lange vergangener Tage.
150 Seiten, 6.80 Euro