1. Der Hausvater ist die Seele des Hauses.
It.: L'huomo è l'anima della casa. (Pazzaglia, 172, 1.)
2. Die den Haussvater Beelzebub heissen, die heissen vielmehr also seine Haussgenossen. – Petri, II, 125.
3. Ein fleissiger (freundlicher) Haussvatter macht hurtig gesindt. – Lehmann, 368, 65; Körte, 2684; Simrock, 4454a; Reinsberg III, 62; Braun, I, 1192.
Holl.: Een vlijtig huishouder maakt vaardig volk. (Harrebomée, I, 346.)
4. Ein guter Hausvater ist der erste auf (aus dem Bette) und der letzte nieder (hinein). – Sailer, 264; Eiselein, 289; Simrock, 4453; Braun, I, 1191.
Frz.: Dernier couché, premier debout, doit être un bon maître partout. (Kritzinger, 221.)
It.: Primo a levarsi et ultimo a coricarsi deve essere il capo di casa. (Pazzaglia, 307, 3.)
Lat.: Primus cubitu surgat, postremus cubitum est. (Cato.) (Eiselein, 289.)
5. Ein guter Hausvater muss drei Pfennige haben: einen Zehrpfennig, einen Nothpfennig und einen Ehrenpfennig. – Simrock, 7834; Reinsberg I, 96.
6. Ein guter Hausvater muss sich für den Winter mit fünf B versehen: mit Brot, Butter, Bier, Brand (Brennmaterialien) und Bette. – Zinkgref, III, 204.
7. Ein Haussvater, der nur saur sihet, der verlirt sein ansehen. – Lehmann, 369, 73.
8. Ein Haussvater sol seyn der letzte ins Bett, der erst herauss. – Petri, II, 838.
9. Ein Haussvatter soll kein Thier ziehen, das krumme Nägel hatt. – Lehmann, 369, 76.
10. Ein Haussvater soll nicht jmmer das Weib vnd die Kinder anfahren wie ein Saw den bettelsack. – Petri, II, 196.
11. Ein Haussvatter, der niemals einen Herren gehabt, der kan nicht wohl andern gebieten. – Lehmann, 368, 61.
12. Ein Hausvater muss nicht das Kaufen, sondern das Verkaufen liebhaben. – Blum, 337.
13. Ein Hausvater muss nicht verthunlich, sondern erwerblich sein.
Dän.: En huus-fader skal ikke formindske men formeera. (Prov. dan., 316.)
14. Ein Hausvatter soll sehen, dass er mehr zu verkauffen habe, als zu kauffen. – Seybold, 429.
Lat.: Patrem familias vendacem et non emacem esse oportet. (Cato.) (Seybold, 429.)
15. Einem Hausvater steht es besser an zu verkaufen, als zu kaufen. – Simrock, 4455.
16. Es ist besser ein haussvatter habe die Augen bey seinen güttern als den rucken. – Lehmann, 366, 19.
17. Hausvater sei nicht faul, das Jahr hat ein gar grosses Maul.
18. Haussväter sollen mehr dann zwey Augen haben. – Gruter, III, 48; Lehmann, II, 264, 21.
19. Ist der Hausvater todt, leidet Acker und Getreideboden noth. (Wend. Lausitz.)
20. Man muss erst den Hausvater haben, ehe man das Haus anrichtet. – Heuseler, 184.
»Also«, sagt Luther in der Auslegung vom 5 Mos., Kap. 1, »hat Moses auch dem Volk zuvor weise Richter und Häupter gesetzt, ehe er das Gesetz ihnen gibt.«
21. Was thut nun ein kluger Hausvater!
Redensart beim Kartenspiel, um Verlegenheit auszudrücken.
22. Wenn ein haussvatter seine arbeiter redlich zahlet, so dienet man jhme auch hindern rucken wohl. – Lehmann, 367, 50.
[436] 23. Wo der Haussvater ein Splitterrichter ist, da lernets das Gesind auch bald. – Petri, II, 800.
24. Des Hausvaters Auge sieht am schärfsten.
25. Ein sorgsamer Haussuater hat alt hew vnd dörres holtz in seynem hauss. – Wachter.
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