1. Besser einmal kaufen, als zehnmal borgen.
Dän.: Bedre at kiøbe eengang, end altid laane. (Prov. dan., 342.)
2. Besser kaufen, dann bitten (betteln). – Henisch, 401, 1; Petri, II, 38; Simrock, 5524.
Frz.: Mieux vaut acheter qu'emprunter. (Cahier, 24; Leroux, II, 84; Kritzinger, 16b.)
Lat.: Emere malo, quam rogare. (Cicero.) (Binder I, 405; II, 942; Eiselein, 364.)
3. Besser theuer kaufen als vor Hunger sterben.
Dän.: Bedre er dyrt at kiøbe, end ilde at svelte. (Prov. dan., 57 u. 342.)
4. Besser wohlfeil kaufen gahn als sich schenken lan.
Böhm.: Draho nekupuj, a darmo nebeř. (Čelakovsky, 48.)
5. Der kauft gut, der zu rechter Zeit kauft.
It.: Chi compra a suo tempo, compra a buon mercato. (Pazzaglia, 60, 3.)
6. Der kauft nie gut, der schlechte Waare kauft.
7. Die kaufen guten Kaufs, die nichts nach Hause bringen. – Winckler, II, 31.
8. Do 't kopen is upkâmen, is 't geven âfkamen. (Ostfries.) – Frommann, IV, 286, 403; Bueren, 198; Eichwald, 1101; Kern, 1511; Hauskalender, I.
9. Du musst nicht von dem kaufen, vor dem du dich musst neigen; der Kauf ist zu theuer.
10. Durch Kaufen und Laufen drängt man sich zum Taufen.
[1220] 11. Ehe man kauft, muss man den Beutel fragen.
Engl.: Ask thy purse what thou shouldst buy. (Bohn II, 17.)
12. Ein wenig kauffen vnd ein wenig stelen macht reich Leut, aber mit kleinen Ehren. – Petri, II, 236.
13. Es ist bös kaufen, wo nichts feil ist.
Dän.: Ondt er at kiøbe hvor intet er fall. (Prov. dan., 342.)
14. Es ist gut kaufen, wenn ein anderer verkaufen muss.
It.: E buon comprare quando un altro vuol vendere. (Bohn I, 95.)
15. Es ist nicht gut von dem zu kaufen, vor dem man den Hut abnehmen muss.
Dän.: Kiøb ei af den du skal staae med hat i haand for. (Prov. dan., 341.)
16. Es ist pöss kauffen an gelt. – Hauer, Mij.
Dän.: Det er ondt at kiøbe for de penge, der ligge i en andens pung. (Prov. dan., 343.)
17. Es kaufft keiner einen Vogel, er wisse den ein bawr, da er jhn einsetze.
18. Es kaufft niemand eines andern kauff vnd freyet niemand eines andern braut (Weib). – Henisch, 487, 34; Petri, II, 281; Graf, 141, 42.
19. Es kauft einer vom andern die Waare, aber das Glück dazu kann er nicht mitkaufen.
20. Es will nicht jeder kaufen, der die Waare feilscht.
Frz.: Qui s'entremet, doit achever. (Cahier, 627.)
21. Es wird nichts tewerer gekaufft, denn was man mit Wohlthat kauffen muss. – Mathesy, 326b.
Lat.: Nil carius emitur quam quod beneficio emitur. – Nil certius venditur quam quod donatur. (Mathesy, 326b.)
22. Gekauft ist (oft) billiger als geschenkt.
Engl.: What is bought is cheaper than a gift. (Bohn II, 3.)
It.: Costa men del don quel che si compra. (Bohn I, 89.)
Port.: Mais barato he o comprado que o pedido. (Bohn II, 3.)
23. Gekauft ist nicht geschenkt.
Frz.: Il n'y a si bel acquit que le don. (Bohn I, 26.)
24. Genaw kauffen verdirbt den Marckt nicht. – Henisch, 1491, 31; Petri, II, 333.
25. Halb gekaufft, halb gestolen, das ist seine Nahrung vnverhohlen. – Herberger, Herzpostille, I, 2, 711.
Frz.: Moitié guerre, moitié marchandise. (Kritzinger, 439b.)
26. Ham mut egh kupi, wat'm noadag as. – Lappenkorb.
Man muss nicht kaufen, was man brauchen kann, sondern was man bedarf.
27. Kauf', dass es nicht heisst: lauf.
Ueberlege sorgfältig, damit du dich nicht zu Grunde richtest.
Engl.: At a great bargain make a pause. (Bohn II, 69.)
28. Kauf' deines Nachbars Rind und freie deines Nachbars Kind. – Graf, 141, 38; Pistor., II, 47; Blum, 658.
So wirst du nicht betrogen, fügt man in Kurhessen hinzu.
29. Kauf' in der Zeit, so hast du in der Noth. – Petri, II, 429; Blum, 335; Müller, 34, 10; Ramann, II, Pred., I, 319; Ramann, Unterr., III, 17; Körte, 3328.
Dän.: Kiøb i tiden saa har du i nøden. (Prov. dan., 341.)
Frz.: Il est plug facile acheter que payer. (Leroux, II, 106.)
30. Kaufe nicht viel und zahle baar, rede nicht viel, doch immer wahr.
31. Kaufe nicht, was du nöthig hast, sondern was du nicht entbehren kannst. (Braunschweig.)
Dän.: Kiøb ei det som behøves, men endeligen er fornødent. (Prov. dan., 63 u. 341.)
Lat.: Emas non quod opus est, sed quod necesse est. (Philippi, I, 132.)
32. Kaufen ist besser (wohlfeiler) als betteln (erbitten). – Körte, 3327; Simrock, 3523; Braun, I, 1803.
Lat.: Emere malo quam rogare. (Cicero.) (Seybold, 145; Philippi, I, 132.)
33. Kaufen ist leichter als bezahlen.
It.: E più facile comprare, chè pagare. – Chi compra a tempo, compra a buon mercato. (Pazzaglia, 8; Bohn I, 79.)
Span.: Quien compra y vende lo que gasta no siente. (Bohn I, 247.)
34. Kaufen kostet Geld. (Schles.) (Recueil, 1.)
35. Kaufen lehrt verkaufen.
It.: Il comprar insegna a vendere. (Pazzaglia, 395, 1.)
[1221] 36. Kaufen und verkaufen und vom Verlust leben ist eine Kaufmannschaft, die nicht lange währt.
Engl.: To buy and sell and live by the loss. (Bohn II, 152.)
37. Kaufet meine Bären!
Das Euere taugt nicht; ich habe das einzig Gute und Rechte; meine Ansicht, meine Meinung ist die vorzüglichste.
Frz.: Prenez mon ours!
38. Kauff auff borg vnd verkauff vmb bar gelt. – Henisch, 456, 1.
39. Kauff, das dich nit gerüw. – Bullinger, 79b.
40. Kauff ein Uhr, nim ein Hur, schlug einen Pfaffen, so kriegstu zu schaffen. – Petri, III, 8.
41. Kauff ichs thewer, so gib ich darnach. – Petri, II, 419; Henisch, 1383, 27.
42. Kauff vor der noth, so hastu es in der noth. – Gruter, III, 57; Lehmann, II, 316, 6.
43. Kauff, weil der Marckt vor der Thür ist, auff das dich nicht friere nach dem Sonnenschein. – Petri, II, 419.
44. Kauffe, weil die Marienscheune noch offen stehet. – Fischer, Psalter, 645, 4.
»Haben vnsere alten Deutschen gesagt.«
45. Kaufft in der noth, so habt ihr's im todt. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 355.
46. Kaufft jemand tewer, so kan er nicht wolfeil geben. – Petri, II, 414.
47. Kaufft, weil (der) Marckt (vor der Thür) ist! – Lehmann, 77, 43 u. 420, 53; Lehmann, II, 316, 7; Fischer, Psalter, 645, 4; Hermann, II, 9.
Engl.: Take time when time is, for time will away.
It.: Quando non si fa la festa il di ch'ella è, non si fa più.
48. Kauft in der Zeit, so habt ihr in der Noth; wenn der Bäcker stirbt, ist er mausetodt.
So rufen an einigen Orten der Niederlausitz die Brezeljungen zur Empfehlung ihrer Waare.
49. Kaupt in der Tid, denn hew ji in der Naut. – (Münster.) – Frommann, VI, 428, 112.
50. Kif, wun te Gield huost und zuol, wat te schäldich bäst. – Schuster, 866.
51. Koep dins nabers rind vnd fry dins nabers kind. – Pistor., II, 47.
52. Kôpt in de Tîd, so hen ji 't in de Noth. – Bueren, 769; Hauskalender, I.
53. Man kann alles kaufen, nur nicht die Zeit.
Frz.: On achète tout fors le jour et la nuit. (Bohn I, 41.)
54. Man kauft kein Gold ohne Schaum.
55. Man kauft leichter dem Herrn als dem Knecht ab. – Sailer, 286.
Der theuere Kauf beim Kleinen.
56. Man kauft nicht, was man nicht haben will.
Frz.: Nul n'aura bon marché s'il ne le demande. (Bohn I, 40.)
57. Man muss kaufen, wenn es Zeit (Markt, Messe) ist. – Blum, 334; Gaal, 1136; Simrock, 5582; Braun, I, 1799; Reinsberg III, 7.
Böhm.: Kupuj, dokud trh. (Čelakovsky, 261.)
Kroat.: Kupuj, dok senjem terpi. (Čelakovsky, 261.)
58. Man muss kaufen, wo die Waare stinkt1, und verkaufen, wo sie riecht2.
1) D.h. im Ueberfluss vorhanden, daher unwerth ist.
2) D.h. gesucht wird, im Werthe steht.
Frz.: Il faut payer, qui veut acheter. (Cahier, 1304; Leroux, II, 233.)
59. Man muss nicht alles kaufen, was man sieht.
»Nei, nei, aus dem Crome wird nischte, denn ihr wult olles keifen, wos er soaht.« (Keller, 169b.)
60. Man muss nicht blos kaufen, man muss auch bezahlen.
Nicht nur unternehmen und versprechen, sondern auch ausführen und halten.
Frz.: Achète en foire, et vends à la maison. (Cahier, 26.)
It.: Chi compra bisogna pagare. (Pazzaglia, 60, 5.)
61. Man mut köpen, wenn't Mark is. (Bremen.) – Köster, 254.
62. Mancher kaufft vom ersten wolfeil vnd meint, es hab jhn ein Hase gelegt, so hat ihn ein Fuchs beschissen, vnd schlegt der Hagel in die Küche. – Petri, II, 451.
[1222] 63. Mancher kauft so, dass dem andern die Thränen in den Augen stehen.
Dän.: Nogle slutte saaledes kiøbet, at andre maae betale viin-kiøbet. (Prov. dan., 343.)
64. Nicht alles kauffen ist der beste Haussrath. – Petri, II, 496.
65. Nu kêpt, et öss dat letzte Schêpel. – Frischbier2, 1940.
Sagt der litauische Bauer, wenn er in knapper Zeit etwas zu Markt bringt, um die Käufer anzulocken.
66. Ous dem Kôp än det Schof, dat lem sich gefalen; ous dem Schof än de Kôp, dêt wel Nemest schmaken. – Schuster, 836.
67. 'S chaufet nit alle, die uff de Märkt gönd. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 40.
68. Süss gekauft und theuer bezahlt.
Böhm.: Za nastojte koupíš, a hořem zaplatíš. (Čelakovsky, 331.)
69. 'T Kôpen is 'n gôd Amt, de 't bi Tiden brêkt. – Bueren, 1142.
70. Theuer gekauft ist nicht geschenkt.
Engl.: To buy dear is not bounty. (Bohn II, 3.)
71. Theuer kaufen und wohlfeil verkaufen ist eine List ob allen Listen. – Eiselein, 364; Wurzbach II, 227.
Nämlich so: wenn es wohlfeil ist, die besten Waaren etwas theurer einkaufen als andere die mittelmässigen oder schlechten, und wenn es theuer ist, dieselben Waaren etwas billiger losschlagen als andere zu thun pflegen. Auf diese Art erklärte Israel Jakob, ein jüdischer Kaufmann in Halberstadt (gestorben 1803), seinen Reichthum erworben zu haben, und ebenso äusserte sich der englische Staatsökonom Ricardo gegen Joh. Bapt. Say von Paris.
72. Wann me wel wat duier käupen, mo me no de Jîuden läupen. (Sauerland.)
73. Was der eine nicht kauft, kauft der andere.
It.: Quel che l'uno non vuole, compra l'altro. (Pazzaglia, 62, 10.)
74. Was man kauft und ererbt, besitzt man mit allen Beschwerden, die daran hangen.
75. Was man wohlfeil kauft, ist des Heimtragens nicht werth.
Böhm.: Laciné maso rádi psi jedí. (Čelakovsky, 331.)
Poln.: Co się kupi tanie, psom się to dostanie. – Tanie kupisz, psom wyrzucisz. (Čelakovsky, 331.)
76. Wei köwt siynes Noawers Peard, dei weit, wat'e head; wei frigget siynes Noawers Kind, de weit, wat'e finnt. (Westf.)
77. Wem etwas zu kauffen gefelt, er beut doch ja das halbe gelt. – Loci comm., 59.
78. Wenn ek köpe, wat ek nich nödig hebbe, sau bestäle ek mek sülwst. – Schambach, II, 485.
79. Wer alles muss kaufen, ackert mit einem silbernen Pfluge. – Occ. rur., 95.
80. Wer da kaufft, der luge, wie es lauft. – Pauli, Schimpff, XXIa.
81. Wer es kauft, der findet es. – Sailer, 125.
Ein Haus, während es der Erbauer theuer bezahlen muss.
82. Wer kaufen will, biete die Hälfte.
Lat.: Non est mercator, nisi sit pretii mediator. (Loci comm., 59; Sutor, 415.)
83. Wer kaufen will, muss auch bezahlen.
84. Wer kaufen will, tadelt die beste Waare.
85. Wer kaufft in zeiten, der kan vor andern verkauffen vnd vor sich genug behalten. – Lehmann, 370, 95.
86. Wer kauft, braucht nicht zu betteln.
Böhm.: Kdo koupi, bude mít, kdo ukradne, bude bit. (Čelakovsky, 146.)
87. Wer kauft ein vorgebauen Haus1, der gibt sein Geld umsonst nicht aus.
1) Was ein anderer gebaut hat.
88. Wer kauft für andere, muss seinen Beutel fest zuschnüren.
Sich hüten, Auslagen zu machen.
89. Wer kauft, hat hundert Augen nöthig, wer verkauft, nur eins. – Gaal, 995; Reinsberg III, 31.
Engl.: Who buys, hath need of an hundred eyes, who sells, hath enough of one. (Bohn II, 75; Gaal, 995.)
Holl.: Die verkoopt hoeft maar een oog, die koopt hoeft er hondert. (Bohn I, 311.)
[1223] It.: A chi compra bisognan cent' occhi, a chi vende, nè basta uno. (Pazzaglia, 60, 1; Gaal, 995.)
Span.: Bien merca á, quien no dicen hombre bestia. (Bohn I, 205.)
90. Wer kauft in Eil', bereut in Weil'.
Dän.: Brad-kiøb er tit anger-kiøb. (Prov. dan., 342.)
91. Wer kauft, sehe wie es lauft. – Eiselein, 364.
Besonders von Pferdekäufen.
92. Wer kauft, soll wissen von wem. (S. ⇒ Kauf 63.)
Böhm.: Kdos koupil, znej svého jistce. (Čelakovsky, 347.)
93. Wer kauft und sich in den Beutel lügt, der fühlt es.
94. Wer kauft und verkauft, dess Beutel merkt es.
95. Wer kauft ungeschaute Ding, hat des Nutzen wing.
Holl.: Wie koopt, eer hij het wel beziet, die is de ware koopman niet. (Harrebomée, I, 436a.)
96. Wer kauft, was er nicht braucht, muss bald verkaufen, was er braucht. – Eiselein, 364; Simrock, 5533; Körte, 5329; Braun, I, 1801.
Engl.: He that buys lawn, before he can fold it, shall repent, before he can sold it. (Gaal, 473.)
Frz.: A trop acheter n'y a que revendre. (Bohn I, 6.) – Qui achète le superflu, vendra bientôt le nécessaire. (Cahier, 22.)
It.: Chi compra ciò che pagar non può, vende ciò che non vuole. (Bohn I, 79.)
Lat.: Non emacem esse vectigal est. – Patrem familias vendacem et non emacem esse oportet. (Eiselein, 364.)
Span.: Compra lo que no has menester, y venderás lo que no podrás excusar. (Cahier, 3321.)
97. Wer kauft, was er nicht kann, muss wieder verkaufen, was ihn gereuet. – Winckler, XV, 25.
Frz.: Qui achète ce qu'il ne peut, vend ensuite ce qu'il ne veut. (Recueil, 1; Cahier, 21.)
It.: Chi compra quel che non puote, vende poi quel che non vuole. (Pazzaglia, 60, 6.)
Span.: Quien compra lo que no puede, vende lo que le duele. (Cahier, 3322.)
98. Wer kauft, was er nicht nöthig hat, bestiehlt sich selbst.
99. Wer kauft, wie man ein Ding beut, ist auch bald geweiht.
100. Wer kofft, wat he nich nödig hett, de mut verköpen, wat he nödig hett. (Bremen.) – Köster, 255.
101. Wer närrisch kaufft, muss mit Witz (weislich) bezahlen. (S. ⇒ Auge 217-219.) – Petri, II, 738; Henisch, 364, 38; Lehmann, 914, 3; Graf, 260, 208.
102. Wer nicht wol kaufft, der muss wol bezalen. – Petri, II, 745.
103. Wer theuer kauft und nimmt auf Credit, der verliert die Zeit und hat 'nen Dreck zum Profit.
104. Wer will kaufen, was er sieht, muss verkaufen, was er hat. – Müller, 67, 4; Simrock, 5531.
Dän.: Hvo som lover meere en han har, skal sælge alt det han eyer. – Hvo som vil kiøbe alt det han seer, skal græde naar en anden leer. (Prov. dan., 341.)
Holl.: Die duur koopt, en neemt op borg of crediet, die doodt zijn eigen ligchaam, en vordert niet. (Harrebomée, II, 29a.)
105. Wer wohlfeil kaufen will, muss dahin gehen, wo die Narren Markt halten.
Span.: Quieres buen mercado? Con el necio necesitado. (Bohn I, 253.)
106. Wer wohlfeil kauft, hält billig haus.
It.: Qui vive a minuto, fa le spese a' suoi ed agli altri. (Bohn I, 87.)
107. Wi mans kaufft, so verkaufft mans wider. – Gruter, III, 114; Lehmann, II, 880, 286.
Böhm.: Ve snách přišlo, ve snách i odešlo. (Čelakovsky, 60.)
108. Wie man's kauft, so hat man's.
109. Wilt du nicht kauffen, so ding nicht. – Henisch, 710, 27.
*110. Das ist nicht auf der leipziger Messe gekauft. – Deutsche Romanzeitung, III, 42, 473.
Um zu sagen: es ist gestohlan.
*111. Dess kauf' i theuer. – Sartorius, 168.
Ironisch, darauf lege ich keinen Werth.
*112. Eh' du von dem dat kêpe sullst, kannst lewa ön e Apthek gahn. – Frischbier2, 1938.
In der Apotheke würdest du es billiger kaufen.
*113. Er kauft bei reichen Jungfern Seide. – Simrock, 5530.
[1224] *114. Er kauft das Brot am Laden.
Von denen, die etwas da kaufen, wo es am theuersten ist.
*115. Er kauft eine Krähe für eine Nachtigall.
*116. Er kauft um einen Kreuzer Tag (Teig) und macht 'en vierbätzigen Lab (Leib), (Schweiz.)
*117. Er kaufte sich Zwetschen in der Stadt und sagt, sie seien auf seinem Schlehenstrauch gewachsen.
Die Aegypter sagen von einem Grosssprecher, der andere überreden will, die Datteln, welche er sich gekauft hat, seien auf seinen eigenen Bäumen gewachsen, weil die ägyptischen Bauern es für eine besondere Ehre halten, selbst Dattelbäume zu besitzen: Er kaufte sich für einen Dirhem (= Pfennig, Heller) Datteln und hat nun seine Palmbäume im Dorfe. (Burckhardt, 126.)
*118. So kauft man's (leichter) in der Apotheke. – Mayer, II, 7; Simrock, 393; Braun, II, 72.
*119. Was ich mir dafür kofe. (Berlin.)
Um zu sagen: Die Anerkennung, das Lob, das Versprechen u.s.w. nützt mir nichts; ich kann mir dafür nichts kaufen.
*120. Wer ihn gut kauft, trinkt ihn gut.
Frz.: Qui bon l'achète, bon le boit. (Lendroy, 154.)
*121. Wir wollen's kaufen, wenn der Mann mit dem Gelde kommt. (Meiningen.)
122. Ich kaufe nicht so theuer, das mich nachher gerewen muss.
Lat.: Ego poenitere tanti non emo.
123. Jeder kauft gern wohlfeil.
Holl.: Koop voor zoo kleinen prijs, als gij kunt. (Harrebomée, II, 200b.)
124. Kauf' ein Feld (Gut) ohne Geld. – Frischbier, 4285.
125. Kaufe eins und verkaufe drei; glaubst du zu fehlen, so leg' mir's bei.
It.: Compra uno e vendi tre, se fai male apponlo a me. (Giani, 378.)
126. Mancher keufft er es feil wirdt, vnd findet ers verloren wirdt; derselbe stirbt ehr er kranck wird.
Handschriftlich aus dem Jahre 1569 auf der innern Seite des hintern Deckels einer Bibel der königlichen Bibliothek in Königsberg. (Monatsblätter, V, 45, 2.)
127. Was man kauft, verkauft man wieder.
So sagte Alexander Severus, indem er den Verkauf der Aemter verbot.
128. Was man nicht kaufen will, soll man nicht behandeln.
Bei Tunnicius (1017): Men sal nicht dingen des men nicht kopen wil. (Quid licitaris ovem, dum non mercaberis ipsam.)
129. Was man theuer kaufft, das ist gut (oder muss ja gut sein).
130. Was soll ich kaufen, fragte die Dirne, trat vor den Spiegel und fasste Muth: Lieber ohne Hemd, als ohne Hut.
131. Wer kaufft, der hat. – Aventin, Chronik, CCVIIa.
132. Wer theuer kauft all Schund, der gehet bald zu Grund.
Dän.: Han dør ikke som dyrt kjøber. (Prov. dan., 116.)
[1489] 133. Wer viel kaufen will, hat wenig Geld.
Bei Tunnicius (1159): De vele koft, heft weinich geldes. (Aeris habet modicum mercari plurima nitens.)
*134. Ebbs kaufe, unn e Böhml unn e Klotz. – Alsatia, 1851, S. 36.
*135. Er kauft, was ihm gefällt, und es gefällt ihm alles, was er sieht.
In Warschau sagt man jüdisch-deutsch: Er is a Kojne-hakkel, d.h. ein Verschwender.
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