1. Der Kranich hat hohe Beine, aber schlechtes Fleisch.
Böhm.: Jeřàbek panský pták, ale chlapská potrava. (Čelakovsky, 298.)
Poln.: Jerząbek panski ptak, a chłopska potrawa. (Čelakovsky, 298.)
2. Der Kranich vnd der fuchs sind eines des andern Gasterey wenig gebessert. – Petri, II, 98; Henisch, 1274, 88.
3. Ein Kranich pickt dem andern die Augen nicht aus. – Parömiakon, 2410.
Aber wol ein Mensch dem andern.
4. Kommen die Kraniche geflogen, so kommt der Winter gezogen. (Euskirchen.) – Boebel, 116.
In Venetien sagt man: Wenn die Kraniche vorüberziehen, kommt Wind und Regen. (Reinsberg VIII, 56.)
5. Tausend Kraniche in der Luft sind nicht so viel werth als ein Sperling in der Hand. – Burckhardt, 3.
6. Wenn der Kranich fortzieht, kehrt die Schwalbe wieder.
7. Wenn der Kranich mit dem Pferde tanzt, kommt er lahm nach Haus.
Dän.: Naar tranen gaaer i dands med stodhesten, faaer hun brudne been. (Bohn I, 392.)
8. Wenn der Kranich mit dem Specht klettern will, so bricht er das Bein.
In Finland: Einmal wollte der Kranich auch auf den Baum, da brach er gleich das Bein. (Bertram, 73.)
9. Wenn die Kranich mit einander streiten, kan man sie mit händen fangen. – Lehmann, 813, 11.
[1575] 10. Wenn die Kraniche und wilden Gänse ziehen nach Haus, so bleibt der Winter nicht lauge aus. (Schles.) – Boebel, 108.
11. Wie der Kranich fliegt übers Meer, so fliegt er wieder her.
*12. Den Kranich machen (spielen).
Lange auf einem Flecke stehen, lange stehend warten.
*13. Den Kranich zum Teichwärter machen. – Altman, V, 524; Reinsberg IV, 67.
*14. Es geht ihm wie dem Kranich, er wollte gern und kân (kann) nich. (Stettin.)
*15. Nach einem Kranich zielen und einen Spatz treffen.