Tausend

1. Das erste Tausend ist schwerer zu gewinnen, als die zweite Million.Roscher, Grundlinien der Nationalökonomie, 2. Ausgabe, S. 96, 58.


2. Einmal Tausend, nimmer Tausend.

Nach der Sage soll Jesus zu seinen Jüngern diese Worte gesagt haben, um auszudrücken, dass die Welt nicht bis zum Jahre 2000 bestehen werde. Andere entgegneten: die Jünger hätten nicht genau verstanden, ob Jesus gesagt habe: »Einmal Tausend, nimmer Tausend«, oder: »Einmal Tausend, wieder Tausend«, und nochmals zu fragen hätten sie den Muth nicht gehabt. (Vgl. Baumgarten, II, 90.)


3. Tausend fünfhundert dreissig vnd neun galten die Fass mehr als der Wein.Dochnahl's Chronik von Neustadt a.d. Haardt, S. 101.


4. Tausend können mehr als einer.Eiselein, 588; Simrock, 10131.


5. Wenn das Tausend voll ist, lauft's über. (Eifel.)


*6. Der Tausend! (S. Henker 17, Kukuk 82, Stern 45, Täubrich und Velten.)

Cholevius (11) bemerkt dazu: Ein eigener Name des Teufels von alter Herkunft, nur aus Unkunde für ein stellvertretendes Füllwort ohne Sinn gehalten, ist: der Tausend. Das Bremische Wörterbuch (I, 275) kennt ein celtisches Wort Dus, böser Geist, woraus sich der Daus und der Tausend fortgepflanzt hat. Ein Sohn wie ein Daus, ein Tausendspektakel, eine Tausendlust, ein Tausendspass sind auf diesen Ursprung zurückzuführen, wiewol Teufel hier nicht der böse Geist, sondern der starke Gesell ist. Sehr gebräuchlich ist die Zusammenstellung: Potztausend als Ausruf der Verwunderung und Ueberraschung. Potztausend, Madame Debeau (nur eine fingirte Person). Potztausend, sie sollte es ja rathen. Sieh doch, potztausend, wie schnippisch. Potztausend, schrie er ganz aus der Fassung.


*7. Ei der Tausend!Hügel, 163a.

Ausruf der Verwunderung, Ueberraschung.


*8. Es ist tausend gegen eins zu wetten, dass -


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9. Wo das Tausend hingegangen, mag das Hundert auch gelangen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576.

So pflegen die zu denken, mit deren Vermögen es bergab geht.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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