Rom

1537. Rom.
1537. Rom.
Die alte Welt. II. (Karten) 1. Das Alte Griechenland. 2. Das Alte Athen. 3. Das Alte Rom. 4. Karthago. 5. Schlacht bei Salamis 480 v. Chr. 6. Schlacht bei Platää 479 v. Chr. 7. Schlacht bei Gaugamela 331 v. Chr. 8. Schlacht bei Cannä 216 v. Chr. 9. Schlacht am Metaurus 207 v. Chr. 10. Schlacht bei Zama 202 v. Chr. 11. Schlacht im Teutoburger Wald 9 n. Chr. 12. Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 n. Chr.
Die alte Welt. II. (Karten) 1. Das Alte Griechenland. 2. Das Alte Athen. 3. Das Alte Rom. 4. Karthago. 5. Schlacht bei Salamis 480 v. Chr. 6. Schlacht bei ...
Rom. (Forum Romanum von Südosten.) Palazzo Caffarelli (Deutsche Botschaft). Saturntempel. Kapitol. Triumphbogen des Septimius Severus.
Rom. (Forum Romanum von Südosten.) Palazzo Caffarelli (Deutsche Botschaft). Saturntempel. Kapitol. Triumphbogen des Septimius Severus.
Griechisch-Römische Kunst. I. Griechisch: 1. Parthenon zu Athen (438 v. Chr.; dor. Stil). 2. Tempel im ion. Stil. 3. Denkmal des Lysikrates zu Athen (335 v. Chr.; korinth. Stil). 4. Altarbau zu Pergamon (2. Jahrh. n. Chr.). 5. Theater zu Segesta. - Römisch: 6. Tempel des Jupiter Capitolinus zu Rom. 7. Vestatempel zu Tivoli. 8. Pantheon zu Rom (Durchschnitt; 27 v. Chr.). 9. Haus des Pansa zu Pompeji (Blick in das Atrium und durch das Tablinum in das Peristylium; 1. Jahrh. n. Chr.). 10. Kolosseum [Amphitheatrum Flavium] zu Rom (Ende des 1. Jahrh. n. Chr.). 11. Säule des Marc Aurel ebd. (2. Jahrh. n. Chr.). 12. Caracalla-Thermen ebd. (Anfang des 3. Jahrh. n. Chr.). 13. Triumphbogen Konstantins d. Gr. ebd. (312 n. Chr.).
Griechisch-Römische Kunst. I. Griechisch: 1. Parthenon zu Athen (438 v. Chr.; dor. Stil). 2. Tempel im ion. Stil. 3. Denkmal des Lysikrates zu Athen (335 v. ...
Italien. I. (Karten)
Italien. I. (Karten)
Barock und Rokoko. I. 1. Sta. Susanna zu Rom (1600, von Maderna). 2. Inneres von San Ignazio zu Rom (1626-75, von Algardi). 3. Jesuitenkirche zu Antwerpen (1614-21, von Aguillon). 4. Sta. Maria della Salute zu Venedig (1631-82). 5. Kirche der Sorbonne zu Paris (1635-53, von Lemercier). 6. Karlskirche zu Wien (1716-37, von Fischer von Erlach). 7. Hofkirche zu Dresden (1737-56, von Chiaveri). 8. Stiftskirche zu Sankt Gallen (1756-65, von Ferd. Bär). 9. Pavillon vom Zwinger zu Dresden (1711-22, von Pöppelmann). 10. Belvedere zu Wien (1693 bis 1724, von Hildebrand). 11. Börse zu Mannheim (1902, von Köchler und Karch).
Barock und Rokoko. I. 1. Sta. Susanna zu Rom (1600, von Maderna). 2. Inneres von San Ignazio zu Rom (1626-75, von Algardi). 3. Jesuitenkirche zu Antwerpen ...

[548] Rom, ital. Roma, von den alten Römern »die Stadt« (Urbs) genannt, einst Sitz der weltlichen, dann der geistl. Weltherrschaft und Hauptstadt des Kirchenstaates, seit 1871 des Königr. Italien, am Tiber, auf 12 Hügeln, von denen 7 l. des Tiber (Quirinal, Viminal, Esquilin, Capitolin, Palatin, Aventin und Cälius) schon die eigentliche Stätte des alten R. (Siebenhügelstadt) bildeten, der Janiculus und Vaticanus in der Kaiserzeit hinzukamen.

Das antike R. [Karte: Die Alte Welt II, 3, bei Altertum] ward der Sage nach am 21. April 753 v. Chr. von Romulus auf dem Palatin gegründet; hier liegt der älteste Kern der Stadt (Roma quadrata). In der Weiterentwicklung scheidet man das Septimontium, die Vierregionenstadt, endlich die sog. servianische Stadt. 387 (390) v. Chr. ward R. durch die Gallier zerstört und rasch planlos wieder aufgebaut. Die Stadt dehnte sich dann mehr und mehr aus, wesentliche Umgestaltungen und Verschönerungen [548] erfuhr sie aber erst am Ausgang der Republik durch Cäsar und Augustus; Augustus teilte außerdem die Stadt für Verwaltungszwecke in 14 Regionen. Später entstanden eine Reihe von Prachtmärkten (Kaiserfora), die den alten Mittelpunkt, das Forum (s.d.), nordöstlich erweiterten und den Anschluß an die neuen Anlagen im Marsfeld vermittelten. Der große Brand zur Zeit Neros (64 n. Chr.) vernichtete viele der alten Stadtteile. Ende des 3. Jahrh. n. Chr. unter Aurelian und Probus erhielt R. einen Mauerring, der noch heute zum großen Teile steht. Nach Verlegung der Kaiserresidenz von R. nach Byzanz folgte 410 die Plünderung durch den Westgoten Alarich, 455 durch den Vandalen Geiserich, 546 durch den Ostgoten Totila. In der Folge wurden viele antike Reste vernichtet, erst seit dem 18. Jahrh. begann man das noch Erhaltene zu schützen und seit dem 19. Jahrh. mit umfassenden Ausgrabungen nach den Resten unter dem Boden zu suchen. Heute gehören zu den bedeutendsten Ruinen R.s: im Zentrum das Forum Romanum mit den Trümmern des Vespasian-, Saturn-, Castor- und Faustinatempels, dem Severus und Titusbogen [Tafel: Rom], die Reste des Augustus-, Nerva- und Trajansforums (Trajanssäule), der Palatin mit seinen Bauten aus der Zeit von Augustus bis Septimius Severus, das Kolosseum (Flavisches Amphitheater) und der benachbarte Konstantinsbogen, endlich am Tiber zwei kleine Tempel, das Marcellustheater und der Portikus der Octavia. Dazu kommen im weitern Umkreise der Neptunstempel, das Pantheon, das Grabmal des Augustus, das Grabmal Hadrians (Engelsburg), die Ruinen der Diokletiansthermen, im Süden die Caracallathermen und die Grabpyramide des Cestius. [Tafel: Griechisch-Römische Kunst I, 6, 8, 10-13.]

Das neue R., Hauptstadt Italiens [Karte: Italien I, 3] und der ital. Prov. R. (zugleich Landschaft Latium; 12.081 qkm, 1905: 1.276.061 E.), am Tiber, 23,5 km Umfang, (1901) 462.783 E. Wichtigste Tore: Porta del Popolo (1561), Porta Pia (1564), San Lorenzo Maggiore, San Giovanni (1574), Portese (1643), San Pancrazio, Santo Spirito; Brücken: Ponte Margherita (1892), Cavour, Umberto (1895), Sant' Angelo (zur Engelsburg, zum Teil antik), Sisto (1474), Garibaldi (1890), Quattro Capi (antik), San Bartolommeo und Rotto und die Eisenbahnbrücke nach Civitavecchia; Hauptstraßen: Corso (1500 m), Via di Ripetta, Via del Babuino, Via Sistina, Via Quattro Fontane, seit 1872 Via Nazionale; Plätze: Petersplatz (226 m br., 273 m lg., Obelisk, Kolonnaden Berninis), Kapitolsplatz, Piazza del Quirinale (Marmorkolosse der Dioskuren), di Trevi (Fontäne von Salvi, 1702), Colonna (Säule des Marc Aurel), di Monte Citorio (Deputiertenkammer, Obelisk), Navona (drei Springbrunnen, Obelisk Berninis, 1650), Tartaruga (Schildkrötenbrunnen), Venezia, del Popolo, di Spagna (von hier die Spanische Treppe zur Kirche Sta. Trinità de' Monti), dei Cinquecento, Vittorio Emanuele u.a. Wasserleitungen: Acqua Vergine, Acqua Felice (1585-87), Acqua Marcia-Pia (aus dem Aniotal), Acqua Paola (1609-11). Kirchen: Peterskirche (größte Kirche der Welt, 1506-1629 erbaut, 15.160 qm, 211,5 m lg., 112,6 m br., Höhe der Kuppel 132,5 m; 3 Schiffe, 10 Kapellen, 29 Altäre; Grab des Petrus; Bronzestatue des Petrus, Pietà Michelangelos, zahlreiche Papstgräber), Sta. Maria Maggiore (angeblich 352 gegründet, 432 erneuert), San Lorenzo (von Konstantin d. Gr. erbaut), Sta. Croce in Gerusalemme (von der Kaiserin Helena gegründet), San Paolo fuori le mura (im 4. Jahrh. erneuert); von den übrigen Kirchen (gegen 400) sind manche in antiken Bauwerken errichtet: Santi Cosma e Damiano (Tempel des Divus Romulus), Sant Lorenzo in Miranda (Tempel des Antonius und der Faustina), Sta. Maria ad Martyres (Maria Rotonda, im Pantheon); got. Kirche Sta. Maria sopra Minerva; altchristl. Basiliken: Sta. Agnese (626), Sta. Cecilia, San Giorgio in Velabro (7. Jahrh.), San Marco (6. Jahrh.), Sta. Maria in Araceli (9. Jahrh.), Sta. Maria in Cosmedin, Sta. Maria in Trastevere, San Martino ai Monti, San Pietro in Vincoli (442 gestiftet, Grab Julius' II.); aus der Renaissance- und Barockzeit: Sant' Agostino (1479), Il Gesù (1568), San Lorenzo in Damaso (1495), San Luigi dei Francesi (Nationalkirche der Franzosen, 1589), Sta. Maria dell' Anima (Nationalkirche der Deutschen, 1500-14), Sta. Maria della Pace, Sta. Maria della Vittoria, Sant' Onofrio (Grabmal Tassos), Sta. Susanna (1600 [Tafel: Barock und Rokoko I, 1]), San Carlo al Corso (1612), San Ignazio (1626-75 [Taf. I, 2]) u.a. Weltliche Bauten. Am bedeutendsten der Vatikan, Lateran und Quirinal (s.d. Einzelartikel); für Senat und Deputiertenkammer der Palazzo Madonna und Palazzo di Monte Citorio; im Besitz der österr. Regierung der Palazzo di Venezia; die Privatpaläste Barberini, Borghese, Corsini, Odescalchi, Rospigliosi; Doria Pamphili (Gemäldesammlung), Massimi alle Colonne (1535), Piombino (1892, Antikensammlung; seit 1900 als Sitz der Königin-Witwe Palazzo Margherita). Ferner der Spada (Kunstsammlungen; jetzt Sitz des Staatsrates), Kunstausstellungspalast in der Via Nazionale (1882). Villen Mattei, Wolkonsky, Medici, Borghese, Albani (Antikensammlung), Torlonia (Gartenanlagen), Doria-Pamphili (großer Park), Madonna.

R. ist Residenz des Königs und aller höhern Behörden, Sitz des Papstes, Kardinalkollegiums und der päpstl. Behörden; an der Spitze der Verwaltung ein Sindaco und 80 Stadtverordnete, sowie ein Stadtrat (mit dem Sindaco 11 Mitglieder); Universität (1303 gestiftet, seit 1870 mit 4 Fakultäten), Collegium urbanum pontificium de propaganda fide (1627 gestiftet), königl. weibl. Hochschule, Kunstschule für Baumeister, Konservatorium der Musik, zahlreiche Akademien: Accademia de' Lincei, Accademia degli Arcadi (1690), Tiberina (1813), Accademia Pontificia di archeologia, Accademia di San Luca, Società romana di storia patria, Istituto storico italiano; von auswärtigen Staaten gehalten: das kaiserl. deutsche Archäol. Institut (1829), das preuß. Histor. Institut (1888), das Institut für österr. Geschichtsforschung (1883), die École française (1873), Académie nationale de France (für bildende Künste, seit 1666), span. und belg. Kunstakademie. Bibliotheken: Vatikanische Bibliothek (s. Vatikan), Bibliothek Vittorio Emanuele, Bibliotheca Casanatense Angelica, Alessandrina (Universitätsbibliothek), Corsiniana; im Privatbesitz: Bibliotheca Barberina, Chigiana. Museen: Voran die Sammlungen des Vatikans und Laterans, des Konservatorenpalastes und des Kapitols; von der Regierung neuerdings drei Museen angelegt: Museo Nazionale in den Diokletiansthermen im ehemal. Kartäuserkloster Sta. Maria degli Angeli (mit den auf staatlichem Grund und Boden gemachten Funden, Kunstschätzen, Inschriften etc.), Museo Nazionale in der Villa di Papa Giulio (Funde aus der Umgebung) und Museo preistorico ed etnografico im Collegio Romano (Sammlungen aus den ältern ital. Schichten und fremden Weltteilen, Pfahlbauten, Goldfunde etc.); außerdem die Nationalgalerie der alten Kunst (1894/95 errichtet), die Nationalgalerie der modernen Kunst, die hervorragende Skulpturensammlung Torlonia und viele andere Sammlungen. Wohltätigkeitsanstalten: Krankenhaus von Santo Spirito in Sassia; Irrenanstalt, Findelhaus, Hospital San Giovanni in Laterano, San Giacomo in Augusta, Ospedale Torlonia, Militärlazarett, Poliklinik (160.000 qm). Industrie und Gewerbe. Großindustrie fehlt R. fast gänzlich, bedeutend ist die Kunstindustrie, ferner die Fabrikation von Seidenwaren, Kirchenschmuck, künstlichen Blumen, Darmsaiten, Mehl, Makkaroni; Erzgießereien. Verkehr. Der innere Verkehr durch elektr. Straßenbahnen, Pferdebahnen etc. gefördert (1902 Tunnel durch den Quirinalhügel); der Flußhafen am r. Tiberufer nur für kleine Schiffe geeignet. Als Vergnügungsort bevorzugt ist der Pincio (1811 angelegt), ferner auf dem r. Tiberufer die Passeggiata Margherita auf dem Gianicolo mit herrlicher Aussicht. Neuere Befestigung R.s seit 1877 durch einen Kranz etwa 4 km von der Stadtumwallung entfernter Forts; Umkreis der Befestigung 40 km. – Vgl. über das antike R. Jordan (3 Bde., 1871-85), O. Richter (2. Aufl. 1901), Gilbert (3 Bde., 1883-90), Petersen (3. Aufl. 1904), Hülfen, »Wandplan des alten R.« (1901); über das mittelalterliche und moderne: Gregorius, »Geschichte der Stadt R. im Mittelalter« (5. Aufl., 8 Bde., 1903); Reumont, »Geschichte der Stadt R.« (3 Bde., 1867-70); Grisar, »Geschichte R.s und der [549] Päpste im Mittelalter« (1901 fg.); Neumann, »R. in der Renaissance« (2. Aufl. 1902), Kaemmel (2. Aufl. 1906).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 548-550.
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