Shawl , der Name des feinsten Wollenzeugs, das nur im Oriente und zwar von der seidenweichen Wolle der tibetanischen Ziegen in so hoher Vollkommenheit verfertigt wird (s. Caschmirsyawl ), sieht ursprünglich hellgrau aus. Man bleicht die Wolle mittelst einer Zubereitung von Reismehl ...
Sheridan, Richard Brinsley , berühmt als Verf. mehrerer trefflichen Theaterstücke, namentlich des herrlichen Lustspiels : »Lästerschule« und eines engl. Wörterbuchs über die Aussprache , zugleich einer der geistreichsten und witzigsten Oppositionsmitglieder im Parlamente, wurde 1751 zu Dublin geb., studirte ziemlich nachlässig die ...
Shetlandinseln, Shetland , die oberste, dunkelstrahlende Perlenagraffe in Schottlands Krone, umwallt vom nebelgrauen Nereidenschleier des Nordmeers, ein 46 Quadrat M. großer Miniaturarchipel im Nordosten Caledoniens mit 86 Eilanden und 30 Klippen, die gleich den Zähnen und Kiefern des Eis- Riesen Boer ...
Siam , ein 12,000 Quadrat M. großes Königreich in Hinterindien (s. Ostindien ), an Birma, Malacca und das chinesische Meer grenzend, größtentheils gebirgig, doch auch mit herrlichen, von schönen Flüssen, namentlich dem majestätischen Menam, durchschnittenen Ebenen , ein blumen- und fruchtreicher, aber ...
Sibirien , das 250,000 Quadrat M. große, östlich vom Hauptkamme des platinareichen Ural gelegene, vom Eisocean, dem großen Weltmeere und der Beringstraße bespülte, im Süden von der Kirgisensteppe, dem Altai und kaspischen Meere umschirmte, russisch-asiatische Königreich mit dem ernsten ...
Sibylla von Anjou . Die Krone der geheiligten Stadt, in der einst der göttliche Königssohn wandelte und lehrte, um die Blicke der Völker emporzuheben zur unvergänglichen Krone des Himmels , wurde bekanntlich in Folge der Kreuzzüge auf lange Zeit das Strebziel unwürdigen ...
Sibyllen . Unter diesem allgemeinen Namen treten uns aus dem Dunkel der Vorzeit hehre Frauen und Jungfrauen entgegen, die mit Prophetengaben ausgerüstet, als begeisterte Seherinnen die tiefdurchdachtesten Weissagungen aussprachen und allem Volk verkündeten. Ihre Zahl wird verschieden angegeben, doch rechnet man ...
Sicilien, das Königreich beider . Zwei dunkelgrüne, in Farbe, Duft und Licht lieblich verschwimmende Orangengärten, die goldne Schleppe, das purpurne Fußkissen der stolzen Italia, so erscheint das herrliche Zwillinggestirn der beiden S., die Insel gl. N. , und das Festland S. oder ...
Siddons, Mistreß , die bei weitem größte Künstlerin unter allen, welche je in England auf dem Kothurn wandelten, die vorzüglichste hochtragische Schauspielerin, welche besonders in die geheimnißvollen Tiefen der Shakespear'schen Dichtung in vollster Nervenlust ihres verwandten Künstlergeistes eingedrungen war. Geb ...
Sidon , die einst so glänzende, jetzt nur den traurigen Anblick weniger Ruinen darbietende Hauptstadt von Phönizien (s. d.), eine der größten Handels - und Industriestädte der alten Welt, mit einem herrlichen Doppelhafen am Mittelmeer, ein goldner Bienenkorb, dem die nimmerrastenden Phönizier ...
Siebenbürgen , das Großfürstenthum , eine 1100 Quadrat M. große, von 2 Mill. Einw. bevölkerte, von den fast unübersteiglichen karpathischen Gebirgwaldungen umschanzte, östreichische Provinz zwischen Ungarn , der Bukowina, der Wallachei und der Moldau, reich an Gold , Silber , Kupfer , Blei , Salz, und an ...
Siebenschläfer , nennt man in der christlichen Legendengeschichte die 7 schlafenden Jünglinge: Maximinianus, Malchus, Martinianus, Dionysius, Johannes, Serapion und Constantinus, deren Märtyrerandenken von der Kirche alljährlich am 27. Juni gefeiert wird. Sie sollen in der Christenverfolgung unter Kaiser Decius (249 ...
Siebold, Charlotte von , Charlotte von, genannt Heiland , eine jener seltenen weiblichen Erscheinungen, die aus der engern Sphäre der Häuslichkeit heraustretend, mit liebender Aufopferung und unablässiger Thätigkeit, sich ein höheres Ziel wissenschaftlicher Bildung und praktischer Wirksamkeit stecken und erreichen. Und es ...
Sieden oder Kochen , das eigenthümliche Wallen, die säuselnde, wellenförmige Bewegung der kleinen Dampfbläschen, in die sich die Flüssigkeit verwandelt, wenn sie mit dem Wärmestoff verbunden wird, und welche immer dichter in der Flüssigkeit aufsteigen, je heißer jene wird. Anfangs von ...
Siegel, Siegellack . Der Gebrauch der Siegel ist sehr alt. Die römische Hausfrau hatte den Siegelring der Familie in Verwahrung, womit ihr Alles zu verwahren und zu versiegeln oblag. Das beliebteste Symbol auf diesen Ringen war zur Zeit der röm. Weltherrschaft ...
Siena , die einst 150,000 Ew. zählende Rivalin von Florenz , jetzt eine ziemlich öde, finstere und neben prächtigen Palästen die elendesten Hütten enthaltende Provinzialhauptstadt im Großherzogthum Toscana mit 24,500 Ew. Ausgezeichnet ist der durch einen Springbrunnen gezierte Marktplatz, das ...
Sierra , spanisch s. v. w. Gebirge , Gebirgskette, und gleichbedeutend mit dem portugies. Serra.
Sierra Leone , Küstenland in Westafrika zwischen Senegambien und der Körnerküste, mit dem Vorgebirge und dem Flusse gleiches Namens. Das Land ist schön und trefflich bewässert, und überall erblickt das Auge die reizendsten Landschaften: tausendfach zerbuchtete Küsten mit dem üppigen Pflanzenwuchse ...
Siesta , spanisch, eigentlich die Mittagszeit, dann der in den südlichen Ländern gebräuchliche Mittagsschlaf. Nach Tische ruhen nämlich die Südländer, vorzüglich die Spanier, täglich 23 Stunden ; denn von der Tageshitze ganz ermattet, können sie sich nur durch einen ruhigen Schlummer ...
Siewa (Mythologie) , die Liebesgöttin der Slaven , welche man sich in vollendeter weiblicher Schönheit dachte, und sie auch so abzubilden strebte. Ihr Bild im Tempel zu Ratzeburg war unbekleidet, in der einen Hand hielt sie einen goldenen Apfel , auf der ...
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In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
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