Haben drückt das Besitzverhältnis, die (ruhende) Macht des Ich über eine Sache aus, es bezeichnet allgemein das Verhältnis des Ich zu seinen Modificationen und wird auf die Objecte der Außenwelt übertragen. – ARISTOTELES rechnet das Haben ( echein ) zu den Kategorien (s ...
Habitus : Gewohnheit (s. d.), Eigenschaft , Fertigkeit , Erscheinungsweise. – Nach ARISTOTELES bedeutet Habitus ( hexis ) eine Fertigkeit , eine (dauernde) Verhaltungsweise (Met. V 20, 1022 b 4; V 19, 1022 b 4 squ.; (Categor. 8, 8 b 27; Eth. Nic. II 4, 1105 b ...
Haecceïta : Diesheit , Dieses- Sein , die individuelle Wesenheit (»entitas positiva«, tode ti des ARISTOTELES). Der Ausdruck bei den Scotisten üblich. »Haecceïtas est singularitas« (bei PRANTL, G. d. L. III, 280; vgl. 219). »Haecceïtas nihil aliud est, nisi quidam modus intrinsecus ...
Hallucination ist eine » Sinnestäuschung «, nämlich eine Erinnerungsvorstellung, die durch ihre Ähnlichkeit mit einer Sinneswahrnehmung als solche beurteilt wird, als ein wirkliches Object gilt. Der Reiz (s. d.) zur Hallucination liegt allein im Organismus , in verschiedenen (momentanen, vergänglichen oder dauernden) Störungen ...
Handlung ( Action ) ist eine zweckvolle Betätigung, die Ausführung einer Willensintention, auch der Erfolg einer solchen; sie besteht in einer Reihe von Momenten , die psychologisch als Gefühle , Vorstellungen , Spannungsempfindungen sich darstellen. Zu unterscheiden sind äußere Handlung, die eine Veränderung in der ...
Hang s. Neigung .
Haphe ( aphê ): Berührung (s. d.). PLOTIN spricht von einer unmittelbaren » Berührung « des Guten ( hê tou agathou eite gnôsis eite epaphê , Enn. VI, 71 25 f.).
Haplose ( haplôsis , Vereinfachung): Lostrennung der Seele vom Leibe und Vereinigung derselben mit Gott im Zustande der Ekstase (s. d.), Einkehr der Seele bei sich selbst, zu ihrem wahren, reinen Wesen : MARC AUREL, In se ips. IV, 26, besonders aber ...
Haptisch : dem Tastsinne angehörend.
Harmonie ( harmonia ): Zusammenfügung einer Vielheit zur Einheit , Zusammenstimmung, Übereinstimmung , Anpassung der Teile eines Ganzen aneinander zu einer Ordnung , Verbindung der Gegensätze in und zu einer Einheit . Die musikalische Harmonie beruht auf dem Fehlen von Schwebungen (s. d.) und Klang-Rauhigkeiten ...
Harmonie , prästabilierte : gegen diese auch HOLLMANN, Commentatio de harmon. int. animam et corpus praestabilita, 1724.
Häßlich ist das um irgend welcher Eigenschaften anschaulich Mißfallende, Abstoßende, das ästhetische Bedürfnis Verletzende. Vgl. Ästhetik .
Rudolf Eisler Wörterbuch der philosophischen Begriffe Erste Ausgabe: Berlin 1899. Hier nach der zweiten, völlig neu bearbeiteten Auflage, Berlin 1904. Vorwort Ausgewählte Artikel ( alle ): Atom , Begriff , Cogito, ergo sum , Dialektik , Ewigkeit , Geist , Hypothese , Ich , Kosmologischer Beweis , Logik , Mechanistische Weltansicht , Naturphilosophie , Offenbarung ...
Hauptton s. Gehörsempfindung.
Hautsinn : Er umfaßt den Tastsinn (s. d.) und Temperatursinn (s. d.).
Heautognosie ( heautou, gnôsis ): Selbsterkenntnis (s. d.).
Heautonomie : Selbstgesetzgebung. Neben der Autonomie (s. d.) des Verstandes und der Vernunft lehrt KANT eine »Heautonomie« der Urteilskraft , durch welche diese sich selbst ein Gesetz gibt (Üb. Philos. überh. S. 160).
Hedonismus heißt die Lebensanschauung , nach welcher die (körperliche und geistige) Lust , das Vergnügen ( hêdonê ) Motiv und Zweck des (sittlichen) Handelns ist. Die Lust ist das höchste Gut (s. d.). Für den Hedoniker ist die Lust das Höchstgewertete, das an sich ...
Hegelianismus : 1) die Philosophie Hegels (= eine Art des Panlogismus , (s. d.)), 2) die Schule Hegels. Sie zerfällt in eine rechte (theistische) Seite: GABLER, GÖSCHEL, HINRICHS u. a., und eine linke Seite: RUGE, BRUNO BAUER, FEUERBACH, STRAUSS u. a. Vermittelnd : CONRADI ...
Hegemonikon ( hêgemonikon ): das Herrschende, Leitende. So heißt bei den Stoikern sowohl die Weltseele als auch insbesondere der oberste Seelenteil, der die verschiedenen psychischen Functionen einheitlich reguliert und zugleich die Denk- und Willenskraft ist (Diog. L. VII 110, 157 ff.; Sext ...
Buchempfehlung
Die ältesten Texte der indischen Literatur aus dem zweiten bis siebten vorchristlichen Jahrhundert erregten großes Aufsehen als sie 1879 von Paul Deussen ins Deutsche übersetzt erschienen.
158 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro