Galenische Schlußfigur heißt die (wohl von GALENUS aufgestellte) vierte der Schlußfiguren (s. d.); sie ist nur die Umkehrung der ersten. Schema : P – M, M – S; S – P. Sie hat fünf Modi (s. d.). Der erste Bericht darüber findet sich bei ...
Gallsche Theorie s. Localisation , Phrenologie .
Ganzes und Teile sind Correlatbegriffe, Producte der zerlegenden, unterscheidenden Denkfunction. Das »Ganze« ist die Gesamtheit aller Teile , in welche die Apperception (s. d.) eine Einheit zerlegt. PLATO (Theaet. 204 E) ARISTOTELES (nach welchem das Ganze den Teilen logisch vorausgeht) (Met ...
Gattung (Gattungsbegriff) ist ein Collectivbegriff, der eine Reihe untergeordneter (Art-) Begriffe umfaßt, deren gemeinsame Merkmale er zum Inhalte hat. Der Gattungsbegriff ist von Bedeutung bei der Einteilung ( Classification ) eines Wissensgebietes. In der Definition (s. d.) wird gewöhnlich die nächste Gattung ...
Gattungsgedächtniss s. Gedächtnis .
Gattungstrieb s. Trieb .
Gattungsvernunft heißt bei Kantianern u. a. das allgemeine erkennende Bewußtsein (s. d.), das » Bewußtsein überhaupt«, das die apriorischen (s. d.) Formen der Erkenntnis erzeugt.
Gebärden s. Sprache .
Gebilde , psychische , heißen bei BENEKE die Entwicklungsproducte seelischer Tätigkeit (Lehrb. d. Psychol. § 19). WUNDT versteht unter einem »psychischen Gebilde« »jeden zusammengesetzten Bestandteil unserer unmittelbaren Erfahrung , der durch bestimmte Merkmale von dem übrigen Inhalte derselben derart sich abgrenzt, daß er als ...
Gebot s. Imperativ .
Gedächtnis ist die Fähigkeit zu gedenken, d.h. psychische Erlebnisse zu erneuern, zu reproducieren (s. d.). Ein besonderes Gedächtnis- Vermögen gibt es nicht, sondern nur specielle Erinnerungsmöglichkeiten, Dispositionen (s. d.) von Erlebnissen aller Art. Das (genügend intensiv oder wiederholt) Erlebte ...
Gedächtnis : vgl. G. E. SCHULZE (Gedächtnisarten, Psychol. Anthrop. S. 185. WITTE, Wes. d. Seele S. 182 (G. = »Kraft des Ich, alle Bewußtseinsinhalte und Vorgänge auf seine eigene schlechthin constante vorempirische Lebenseinheit zu beziehen«, ähnlich wie SCHLEIERMACHER, WW. III, 9, 503 ...
Gedächtnis, falsches (»illusory memory«, vgl. HODGSON, Phil. of Reflect. I, 276 f.): eine Art der Illusion (s. d.), wobei eine Situation u. dgl. für schon einmal erlebt gehalten wird.
Gedächtnisbilder s. Gedächtnis .
Gedächtniskunst s. Mnemotechnik.
Gedanke : einzelner Denkact, Denkinhalt, Denkproduct, Begriff (s. d.). – Nach den Stoikern wird das phantasma zum ennoêma, epeidan logikê prospiptê psychê (Galen., Hist. phil. 92, 305; Dox. 636). DESCARTES versteht unter »cogitationes« alle Vorstellungsarten (s. Denken ). CHR. WOLF nennt »Gedanken ...
Gedankending (»ens rationis«) s. Ding , Wesen .
Gedankenlauf : vgl. FRIES, Anthropol. § 12 f.
Gefallen ist der Ausdruck dafür, daß etwas Lust erweckt, daß ein Vorstellungsinhalt vom Ich gewollt, als für das Ich passend unmittelbar befinden wird. Mißfallen bezeichnet die Ablehnung eines Etwas durch das Ich. Auf dem Gebiete des Ästhetischen (s. d.), auch ...
Gefühl ist der subjective Zustand , in welchem das Ich Stellung nimmt zu den Modificationen , die es erfährt, zu seinen Erlebnissen . Lust und Unlust sind Collectivausdrücke für die mannigfachen Zustände , die objectiv eine Förderung oder Hemmung (Herabsetzung) des Organismus bedeuten. Jedes ...
Buchempfehlung
Die ältesten Texte der indischen Literatur aus dem zweiten bis siebten vorchristlichen Jahrhundert erregten großes Aufsehen als sie 1879 von Paul Deussen ins Deutsche übersetzt erschienen.
158 Seiten, 7.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro