Nachahmung : vgl. HERBART, Lehrb. zur Einl. 5 , S. 170.
Nachahmung ( mimêsis imitatio): Darstellung eines Objectes , einer Handlung durch ein möglichst ähnliches Eigen- Product . Der Nachahmungstrieb ist dem Menschen (auch Tieren) als Disposition angeboren. Die Vorstellung eines Vorganges löst durch das mit ihr verbundene Interesse ( Gefühl ) eine imitative Bewegung als ...
Nachbild ist die Nachdauer einer Gesichtsempfindung, (physiologisch) beruhend auf der Nachwirkung des chemischen Processes in der Netzhaut. Es gibt positive und negative Nachbilder. So erklärt WUNDT: »Aus der Annahme , daß die Lichtreizung auf chemischen Vorgängen in der Netzhaut beruhe, läßt ...
Nachdenken s. Meditation , Reflexion .
Nacheinander s. Succession .
Nachempfindungen knüpfen sich bei kurzer Berührung an eine Druckempfindung (vgl. KÜLPE, Gr. d. Psychol. S. 93).
Nachgedanke heißt bei R. AVENARIUS der schwache, ganz unanschauliche Rest eines Gedankens, im Unterschiede vom anschaulichen » Nachbild « einer Vorstellung .
Nachsatz s. Hypothetisches Urteil .
Nachschluß s. Episyllogismus .
Nächstenliebe s. Liebe , Altruismus .
Nachtwandeln s. Somnambulismus .
Nahrungsinstinct s. Instinct .
Naiv (»naïf« von nativus, durch GELLERT aus dem Französischen ins Deutsche eingeführt): angeboren-natürlich, harmlos-unbefangen, kindlich-vertrauensvoll, unbewußt-unschuldsvoll; unreflectiert, »naives Bewußtsein « (»naiver Realismus «). Nach KANT ist die Naivität »der Ausbruch der der Menschheit ursprünglich natürlichen ...
Naiver Realismus s. Realismus , Object .
Name ( onoma nomen) ist ein Wort (s. d.), sofern es etwas nennt, benennt, bezeichnet. Es sagt aus, was das (zur Zeit der Namenbildung oder aber objectiv-allgemeine) Kennzeichen einer Gruppe von Objecten , Vorstellungen bildet; in diesem » Meinen « seitens des Namens ...
Nativismus bedeutet, allgemein, die Lehre von den angeborenen (s. d.) Ideen . Psychologischer Nativismus ist die Ansicht , daß, uns gewisse Vorstellungen oder Vorstellungsdispositionen bestimmter Art, besonders die Raum - und Zeitanschauungen (s. d.) angeboren, ursprünglich zu eigen sind. Den Gegensatz dazu bildet ...
Natur : R. BOYLE: »Natura est aggregatum quodpiam e corporibus mundi formam constituentibus, consideratum ut principium, cuius vi agunt patiuntque conformiter legibus motus ab autore naturae praescripus.« »Natura, in genere, est effectus quidem materiae universalis« (Tractatus de ipsa natura, 1682 ...
Natur (natura, von nasci, physis bedeutet: 1) im Gegensatz zur Cultur (s. d.), zum Künstlichen, das durch die fremde Tätigkeit des Menschen Unberührte, den »Urstand« der Dinge und deren Ordnung und Wirken ; 2) im Gegensatz zum Geist das sinnlich Wahrnehmbare ...
Natur, plastische , s. Plastische Natur .
Natura archetypa s. Natur .
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