Lachen ist eine (in der Regel unwillkürliche) Ausdrucksbewegung vermittelst der Atmungsorgane, eine stoßweise Ausatmung, die an einen Affect oder körperlichen Reiz sich knüpft. Vgl. CH. DARWIN, Der Ausdruck d. Gemütsbewegungen ; HECKER, Physiol. u. Psychol. d. Lachens u. d. Komischen . Vgl ...
Lächerlich s. Komisch .
Lageempfindungen sind Empfindungen , welche ein unmittelbares Bewußtsein der Lage eines Gliedes enthalten. Vgl. KÜLPE, Gr. d. Psychol. S. 353.
Laster s. Tugend .
Latitudinarier s. Rigorismus .
Lautere Brüder (»ichwân es safâ«): Name einer arabischen Secte, welche ein mystisches Emanationssystem (s. d.) lehrte.
Lautgebärden s. Sprache .
Lautsprache s. Sprache .
Law of redintegration (W. HAMILTON): Grundgesetz der Association (s. d.), wonach Vorstellungen , die Teile eines Vorstellungszusammenhanges waren, einander hervorzurufen, die Totalität wiederherzustellen die Tendenz haben.
Leben ( zôê , vita) heißt, mit irgend einem Grade von Bewußtsein , psychischer Activität , Innerlichkeit, Erregbarkeit, triebhafter Reactionsfähigkeit sich in seinem Dasein einheitlich-dynamisch und teleologisch (s. d.) erhalten, (stoff-) aneignende Functionen ausüben, Fremdes dem eigenen Verbande einverleiben (assimilieren), sich selbst individuell ...
Lebendigkeit ist nach BENEKE neben der Kräftigkeit (s. d.) eine ursprüngliche Eigenschaft der seelischen » Urvermögen « (s. d.) und Processe (Lehrb. d. Psychol. 3 , § 37 ff.).
Lebensanschauung ist die (individuell und ethnisch verschiedene) Deutung und Wertung des individuellen und socialen Lebens . »Die Probleme der Lebensanschauung sind Wertprobleme« (RIEHL, Einf. in d. Philos. S. 173). Es gibt eine realistische und idealistische (s d.), eine egoistische, altruistische, eudämonistische ...
Lebensgefühl ist das unbestimmte Gefühlsganze, das mit den Gemeinempfindungen (s. d.) verbunden ist. Es ist, nach HÖFFDING, die Grundstimmung, die durch den »gesamten Zustand des Organismus , durch den normalen oder abnormen Gang der Lebensbewegungen, besonders der vegetativen Functionen « bedingt ist ...
Lebensgeister (»spiritus animales«, »esprits animaux«, » Nervengeister «) sind gedacht als feine, gasartige Teilchen in den Nerven, welche durch diese vom Blute (- aus dem sie ausgeschieden werden -) mit großer Schnelligkeit nach dem Gehirn geleitet werden und die Seele zur Tätigkeit veranlassen ...
Lebensinhalt : Gegenstand , Sinn , Zweck , Idee des Lebens . Vgl. EUCKEN, Kampf um ein. geist. Lebensinhalt.
Lebenskraft ( Lebensprincip , »vis vitalis«) heißt die von einigen Philosophen angenommene specifische, innere Ursache der Lebensfunctionen, eine unbewußt wirkende organisierende und regulierende Kraft . Setzt man sie dem physikalisch-chemischen Lebensproceß dualistisch entgegen und sondert man sie von der Seele (s. d ...
Lebensprincip s. Lebenskraft , Seele .
Lebensstoff : Als einen solchen denken sich einige ältere Vitalisten (s. d.) die Lebenskraft (s. d.).
Lebenssystem .(» Syntagma «) nennt R. EUCKEN einen einheitlichen Zusammenhang von Lebensanschauungen , Lebenstendenzen (z.B. der Naturalismus , der Intellectualismus ) (vgl. Kampf um ein. geist. Lebensinh. S. 108 ff.; Die Einheit d. Geistesleb.).
Lebhaftigkeit ist ein Merkmal der primär erregten Bewußtseinsvorgänge, besonders der Wahrnehmung , wodurch sie sich von den reproducierten Vorstellungen unterscheiden. – Nach LEIBNIZ ist die Lebhaftigkeit eines Phänomens eines der Kennzeichen seiner Realität (Erdm. p. 442 f.). Nach HUME: ist der Grad ...
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