Goldenes Vliess , Orden des g. V., Ordre de la toison d'or, el Toyson de oro, el Tusan , in frühesten Zeiten auch der Ritterorden des güldenen Lämbleins von Burgund oder des belgischen Schäpers, wurde von Philipp III. (dem Guten), Herzog ...
Fig. 60. Grundriss des Kölner Doms. Fig. 61. Wiesenkirche zu Soest. Fig. 62. Rundbogiges Kreuzgewölbe. Fig. 63. Spitzbogiges Kreuzgewölbe. Fig. 64. Fig. 65. St. Stephan in Wien. Fig. 66. Strassburger Münster, Inneres. Fig. 67 a und b. Rippenprofile. Fig. 68. St ...
Gott Vater , als Bildwerk, wurde in der ältesten christlichen Kunst entweder bloss symbolisch durch die segnende Hand und durch den aus den Wolken reichenden Arm dargestellt, oder durch Christus, den Sohn Gottes. Seit dem 12. Jahrh. übertrugen indes die Künstler ...
Götter der Germanen. Die germanische Religion entwickelt sich aus der Naturreligion der arischen oder indogermanischen Völker; sie stimmt daher in ihren Grundzügen mit den Religionen der Indier, Perser, Griechen, Italiker, Slaven und Kelten überein, und es ist Aufgabe der vergleichenden ...
Götterdämmerung. In der Kosmogonie des Nordens haben die Götter kein vorweltliches Dasein, sondern sie sind erst mit der Welt entstanden und zwar erst nach der Entstehung des Urriesen Ymir oder Aurgelmir, des Vaters der Reifriesen (Hrimthursen), der aus den Tropfen ...
Göttertempel u. Götterbilder. Tacitus sagt in der Germania, Kap. 9: »Die Götter in Mauern einzuschliessen und ihnen ein Menschenantlitz zu geben, halten die Germanen für unvereinbar mit der Erhabenheit der Himmlischen; sie weihen ihnen Haine und Waldtriften, und benennen ...
Gottesfreunde sollen die Mitglieder eines religiösen Bundes gewesen sein, der sich seit der Mitte des 12. Jahrh. besonders am Rhein, in der Schweiz und Schwaben ausdehnte. Als ihr geistiges Haupt galt der »grosse Gottesfreund aus dem Oberland«, den man zuerst ...
Gottesfriede , treuga Dei, pax Dei , ist ein mittelalterlich kirchliches Institut, bestimmt, dem ungeregelten Fehdewesen zu steuern. Anfangs waren es die Bischöfe von Aquitanien, welche seit dem 10. Jahrhundert ihre Güter gegen Angriffe durch Androhung des Anathems zu sichern suchten und ...
Gottesurteile , Ordalien , ordalia , das lateinische Wort zufällig nach der angelsächsischen Form ordale des deutschen Wortes urteil gebildet. Man versteht darunter Proben, an deren Ausgang man einen Ausspruch der Gottheit über Schuld oder Unschuld, Recht oder Unrecht zu erkennen glaubte. Sie ...
Grabmäler. Da es die ursprüngliche Bestimmung der Kirchen war, Grabstätten der Heiligen zu sein, konnte die Beerdigung anderer Personen im geweihten Raume folgerichtig nicht zugelassen werden. Dieser Grundsatz wurde aber früh durchbrochen, so dass schon im Anfang der romanischen Periode ...
Graf , ahd. krâvio, grâveo, grâvo , mhd. grâve , etymologisch noch nicht genügend erklärt, s. Waitz, Verf. Gesch. I 3 , 265, ist der regelmässige Vertreter des Königs bei den Franken; er nimmt hier die Stelle der alten Volksfürsten ein und steht über ...
Gral oder Graal. Der heilige Gral war der Mittelpunkt eines ausgedehnten Dichtungskreises der mittelalterlichen Romantik, woran die Ritterwelt sich erbaute und durch dessen Bearbeitung die Dichter sich die Seligkeit zu verdienen glaubten. In der Gralsage meinte man die unerforschlichen Geheimnisse ...
Grandmontaner Mönchsorden , Ordo Grandimontensis , ein reformierter Benediktiner-Orden des 11. Jahrhunderts. Stifter desselben ist Stephanus von Tigerno, geb. 1046 auf dem Schlosse Thiers in Auvergne. Gregor VII. gestattete ihm die Errichtung eines geistlichen Ordens , der nach den Gebräuchen der calabrischen ...
Gregor vom Steine heisst eine von Hartmann von der Aue in höfischem Geschmack behandelte Legende ; ihre Quelle ist wahrscheinlich ein altfranzösisches Gedicht des 12. Jahrhunderts, Vie du Pape Grégoire le Grand , dem sich Hartmann genau anschliesst. Der Inhalt ist folgender ...
Gregoriusfest heisst ein im Mittelalter verbreitetes, am 12. März gefeiertes Schulfest, dessen Entstehung wohl mit der Frühlingsfeier der Germanen zusammenhängt. Die Schüler wählten für dieses Fest einen der ihrigen zum Bischof und zwei andere wurden ihm als Kleriker zugesellt. Alle ...
Grenadiere sind zuerst im dreissigjährigen Kriege aufgekommen; sie sollten die sonst aus dem Geschütz geschleuderten Granaten oder Grenaten mit der Hand werfen und dadurch das Feuer der Infanterie zumal gegen Kavallerie bei dem Kampfe um Örtlichkeiten und vorzüglich im Festungskriege ...
Griselda, Griseldis , heisst die Heldin der letzten Novelle in Boccaccios Decameron, deren Inhalt folgender ist: Markgraf Gualtieri von Saluzzo, von seinen Vasallen gedrängt sich zu verheiraten, nimmt Griselda, die Tochter eines armen Landmanns, zur Gemahlin. Als sie ihm eine Tochter ...
Grobianus. Am Schlusse des 15. Jahrhunderts kehrte ein Nürnberger Dichter die seit dem 13. Jahrhundert vorhandenen Anstandsregeln in poetischer Form um und gab Regeln für Vernachlässigung des Anstandes. Sebastian Brant erfand als Schlagwort für diese Gattung den heiligen Grobianus, ein ...
Groschen , früher auch der Gross , von mittellateinisch denarius grossus , grosspfennig, dickpfenning. Die ersten Groschen sollen entweder im Jahre 1104 zu Trier oder um 1300 unter König Wenzel von Böhmen geschlagen worden sein. Sie bestanden aus 15lötigem Silber und wogen 10 ...
Gudrun , streng oberdeutsch Kudrun , ein mittelhochdeutsches Epos mit volkstümlichem Stoffe, wurde sehr wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gedichtet und hat in seinen Hauptzügen folgenden Inhalt: 1. Hagen, der Sohn des Königs von Irland (nicht zu verwechseln mit ...
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Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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