Myriade , griech.-dtsch., 10000; bildlich: eine ungeheure Menge.
Myriagramme , Gewicht = 10 Kilogrammen ; Myriolitre = 10 Hectolitres; Myriameter , die frz. Meile , 11,9 = 1 Grad des Aequators ; Myriare = 10000 Aren.
Myriorama , von Brès zu Paris erfundenes Kaleidoskop für Landschaften ; ein langer mit Landschaften bunt bemalter Streif wird so zerschnitten, daß die Durchschnittslinie für Vordergrund und Mittelgrund überall auf einander passen; die Zusammensetzung der Stücke zu allerlei Landschaften ist eine unterhaltende ...
Myrmecismus , s. Kriebelkrankheit .
Myrmidonen , alter thessal. Volksstamm, mit Achilles vor Troja , nach der Mythe durch den Willen des Zeus aus Ameisen entstanden.
Myron , griech. Bildhauer und Erzgießer, unter den ersten Meistern der Plastik genannt, Phidias Zeitgenosse; berühmt: seine Athleten und die Natürlichkeit seiner Thiergestalten (M.s Kuh).
Myrrhe , Gummiharz von Balsamodendron Mirrha (Amyris cataf ), in Arabien , von gewürzhaftem Geruch u. Geschmack , dient bei Krankheiten der Mundhöhle, wurde früher dem Salböl beigemischt u. zum Einbalsamiren gebraucht.
Myrte (Myrtus) , Pflanzengattung aus der Familie Myrtaceae , Sträucher oder Bäume mit gegenüberstehenden, durchscheinend punktirten, meist immergrünen Blättern . Die gemeine M., vom Grunde aus ästiger Strauch Südeuropas, mit glänzenden, immergrünen, lanzettförmigen Blättern , von etwas würzigem Geruch , einzelnen weißen Blumen , war bei ...
Myrtilos , myth., Sohn des Hermes und der Kleobule, des Oenomaos Wagenlenker, verrieth ihn und wurde von Pelops in das Meer gestürzt (Myrtoisches Meer , von Argolis bis Andros ), von seinem Vater unter die Gestirne als Fuhrmann versetzt.
Mysien , alte Provinz Kleinasiens , am Hellespont und Marmorameer.
Mysore (Meisohr), den Engländern tributpflichtiger Staat Vorderindiens, etwa 1400 QM. groß mit 3 Mill. meistens mohammedan. Einw., Rest des Reichs , das unter Hyder Ali u. Tippo Sahib den Engländern gefährlich wurde. Der Radschah von M. ist ein Abkömmling der von ...
Mystagog , der Priester , welcher den in die Mysterien Einzuweihenden einführte; gegenwärtig in verächtlichem Sinne = Geheimnißkrämer.
Mysterien , griech.-deutsch, Geheimnisse, bei den Griechen und später bei den Römern streng abgeschlossene Gesellschaften mit religiösen Zwecken ; die Aufnahme in dieselben geschah nur nach gewissen Vorbereitungen. Den eigentlichen Inhalt kennen wir nicht. da die Mitglieder eidlich zur Geheimhaltung ...
Mysterien , mystères oder auch miracles , nannten die romanischen Völker des Mittelalters geistliche Schauspiele , von den Moralitäten (s. d.) unterschieden, insofern ihr Stoff aus dem Leiden und Sterben Jesu Christi oder großer Heiligen genommen wurde. Die den deutschen Oster - und Passionsspielen ...
Mystificiren , Einen in ergötzlicher Weise hinters Licht führen, in den April schicken; daher Mystification.
Mystik , griech., religiöse , nennt man heutzutage im Allgemeinen das Bestreben, mit dem Ueberirdischen u. Göttlichen in unmittelbaren substantiellen Verkehr zu treten, um in diesem Verkehre selig zu sein. M. und Religion stehen somit im innersten Zusammenhange; bei allen Völkern sind ...
Mythographen , nannten die Alten manchmal die Logographen (s. d.), namentlich aber diejenigen Dichter und Schriftsteller, welche die griech.-römische Sagen - u. Götterwelt zum Gegenstande ihres Sammlerfleißes, ihrer gelehrten Untersuchungen und wohl auch Deutungen machten wie z.B. Euhemeros (s. d ...
Mythologie , griech., die Lehre vom Mythos, näher die » Wissenschaft , welche sich mit der Gewinnung (aus den Quellen ), der Aufstellung , Würdigung u. Erklärung der Mythen befaßt«, die Götterlehre eines Volkes . Mythos , ursprünglich Logos d.h. Rede . Erzählung, bezeichnete früh die Erzählung ...
Mythologie der Griechen , Mythologie der Römer , die, hat mit allen Naturreligionen das Gemeinsame, daß sie die Natur vergöttert, den Schöpfer vom Geschöpfe nicht gehörig unterscheidet und ist weiter vorherrschend anthropomorphystischen Charakters . Ferner ist der speculative Werth derselben sehr gering, desto ...
Myus , die kleinste der 12 jonischen Städte; ihre Bewohner siedelten in der Folge nach Milet über.
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