1. Der Jörgel kehrt ein. Baumgarten (Progr., S. 26) bemerkt: »Es ist wol unabsichtlich die Frühlingsgottheit selbst gemeint, wenn es heisst: der Jörgel kehre ein. Die Feier des ⇒ Georgitags (s.d.) vertrat in Oberösterreich wol die Stelle des Walpurgatages, was um ...
1. Jürgetag (23. April ) bringt a Vespersack, Mariegeburt nimmt'n wieder furt. – Peter , I, 450; Schles. Provinzialbl., 1862, 569. 2. Jürgetag bringt den Vespersack, Michel (29. Sept.) trägt ihn wieder heim. – Boebel, 21. 3. Wâ vil de Kraode vir em ...
1. Beiss drein so fressen der Jurist, der solcher Kunst ein Lehrer ist, des langer brauch soll heissen recht, so allzeit ist gewest vnrecht. – Petri, II, 32. 2. Böse Juristen nemen hell Küchlein vnd verkehren armer Leut Sach, dass sie zu ...
* Auf einen Juristenfund denken. Durch Processe die fürstliche und Staatskasse füllen. Im Alamodischen Politici (S. 14) haben die Höflinge auf einen sogenannten »Juristenfund« gedacht.
Juristenschuh müssen geschmieret seyn, das trägt den Parten nicht viel ein. – Petri, II, 412.
1. Juristerei vnd Artzenei die geben gute feiste Brei . – Henisch, 505, 65; Petri, II, 412; Sutor, 659. 2. Juristerey kompt nicht auss Büchern , sondern fleust aus der Natur . – Petri, II, 845.
1. Das Jus ist eine schöne Braut , wenn sie in ihrem Bette bleibt; so sie aber in andere steigt, wird sie zur Hure . – Eiselein, 355. Luther war als Theolog sehr übel auf Jus und Juristen zu sprechen. Das Sprichwort: »An einem ...
Jusqu'à la mer Als die Diplomaten tranken: »Blücher hoch! und hoch das Heer! Dem wir Freiheit jetzt verdanken Und des Friedens Wiederkehr!« Nun, da sprach der greise Krieger Vor der Diplomatenschaar, Er, der mit der Zung' ein Sieger Wie ...
1. Dat es jüst, as wamme 'me Smiele ( Schmele ) in't Balkenhual hänged. ( Grafschaft Mark . ) – Frommann, V, 163, 144. Von sehr geringer Wirkung , wie ein Tropfen Wasser auf einen heissen Stein , wie wenn eine Kuh eine Erdbeere verschluckt. *2. Es ist ...
1. Justinian macht silberne Menschen . – Winckler, XI, 16. Frz. : Par ses elenches (commentaires) Justinien mange les labeurs de Gallien. – Qui scait Justinien a cave et grenier tout pleins. ( Leroux, II, 41. ) 2. Mit Justinian muss man nicht anbinden.
Die liebe Justitia steht auf einem steinernen Giebel mit eisernen Klammern angefasst, darum kann sie nicht in die Rathsstube kommen. – Opel, 376. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Es ist kein justitia mehr, zugleich wie zu Rom, wann ein bapst stirbt. – Zimmerische Chronik ...
Justitia Distributiva So wie der Erstgeborne unter Brüdern, So ward der Kopf vor allen Gliedern In dunkler Feudalzeit einst geschätzt. Doch unsern Zeiten war es vorbehalten, Das Recht mit gleichen Händen zu verwalten, Der Kopf ist seines Ansehns nun entsetzt ...
1. Die Justitz is eine gemahlt Bild vnd blind. – Lehmann, 628, 24. » Darum obschon etwas recht vnd aber recht ist, so gehets doch wie es geht.« 2. Die Justitz ist Gottes Tochter , aber sie wird von Richtern vnd Rabulisten also gehandelt ...
Das Justitzwesen ist wie ein Hundsding, wer darein kompt, der kompt offt sehr schwerlich wieder rauss. – Lehmann, 630, 47. Angeblich ein Ausspruch des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig .
Wer Justus nicht bezahlen kann, der schafft sich Vivat Anklam an; das ist der Knaster Wohlgemuth , der stinkt und beisst und brennt nicht gut. Von gutem und schlechtem (vaterländischem, anklamschem) Taback . Allgemein : man muss sich behelfen. Wer keinen Mokka trinken kann ...
* Thiar körnt thi Jüt üb sin Holtskur. ( Föhr. ) – Lappenkorb; Firmenich, III, 6, 81; Johansen, 73. Da kommt der Jüte in seinen Holzschuhen . – Von grobem, ungehobeltem Benehmen .
Juthe an Przetislauen Empfindst du, daß mein Brief dir nicht nach Rosen schmecket, Ist dieses schlechte Blat nicht Biesemkuchen voll, So dencke nur es ist mit Klosterstaub bedecket, Und wer verstohlen schreibt, schreibt selten allzuwohl. Ich bin gantz ungewohnt die ...
* Er ist wol in Jütland gewesen? Ironische Frage , wenn jemand gar zu arg aufschneidet. Die Jütländer stehen bei ihren Nachbarn in keinem guten Rufe. Die Dänen sagen: Er lügt wie ein Jütländer. Auf der Insel Föhr heisst jeder Betrunkene ein »jütischer ...
1. Juwelen genug, aber keine Wäsche . Von Frauen , die alles auf Schmuck verwenden, wenn sie gleich kein gutes Hemde haben. ( Einfälle , 416. ) *2. Er is e Juwel (Tachschit), man darf'n am Schabbes nachtrage. – Tendlau, 50. Bin Kleinod , das man am ...
*1. He hett Jux makt. ( Holst. ) – Schütze , II, 201. Er hat sich unrechtlichen Gewinn verschafft, etwa in dem Sinne wie Schwenzelpfennig. *2. Seinen Jux mit etwas treiben. Einen lustigen Scherz damit machen. Auch Jucks, von niederländisch jok, altklevisch (1475) jock = Scherz ...
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Hume hielt diesen Text für die einzig adäquate Darstellung seiner theoretischen Philosophie.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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