* Es ist Rabenfutter. In Bezug auf gefallenes Vieh , auch von Dieben . Als ein ähnliches Schmähwort , wie Rabenaas oder Rabenfutter, hatten die alten Römer das Kreuz , das, als die äusserste Strafe unter Sklaven , Veranlassung zu Lästerreden gab. Wie wir sagen: »Geh zum ...
Auf Rabengesang folget gewisser Vntergang. – Herberger , Herzpostilla, I, 424. Lat. : Vox corvina manifesta ruina.
Rabengeschrei verdunkelt die Sonne nicht.
Wer nichts als das Rabenlied singen kann, der ist wol ein geschlagener (verlorener) Mann .
* Eine Rabenmutter sein. Von einer unnatürlichen, harten und grausamen Mutter . Man erzählt, wenn die Raben ihre Eier ausgebrütet hätten, verliessen sie die Jungen und flöhen davon; da sie dieselben nicht schwarz, wie sie selber, sondern von einem weissen Flaum bekleidet sehen ...
* Er hat den Rabenorden erster Klasse erhalten. D.i. einen Strick um den Hals .
1. Was dem Rabenstein gehört, ertrinkt nicht. – Eiselein, 517. *2. An den Rabenstein kommen. – Eiselein, 517.
Jedes Räblein hält sein Kind für ein Pfäblein.
Der Rabulen und Soldaten gut selten hafften thut. – Monatsblätter V, 141, 19.
* Er ist ein Rabuscher. – Frischbier 2 , 3048. Rabuschen = stehlen.
1. Auf Rach' folgt Ach. – Körte, 4876; Körte 2 , 6109; Simrock, 8060; Frost , 140. 2. Blinde Bache , schlimme Sache . Lat. : Saepe vindicta obfuit. ( Philippi, II, 163. ) 3. Der rache seind die Händ ans Hertz gebunden. – Lehmann, 590, 7; Sailer, 174 ...
Rachegelüst Wenn die Menschen dumpf sich nicht getraun, Wenn sie feig und heuchlerisch sich fügen Und ihr Glück auf ihre Schlauheit baun, Redliches bedrücken und betrügen. Wenn sie schleichen, flüstern und sich ducken, Andrerseits aus Würde sich genieren, – – O dann ...
1. Der alles will rächen, manu bellatoria, Simsonskräffte werden jhm gebrechen, nec erit victoria. – Zinkgref, IV, 395; Simrock, 8065. Dän. : Hvo som vil hevne sig, skal vare sig. ( Prov. dan., 288. ) 2. Ehe man sich rächt, soll man das Vaterunser zehnmal ...
Rachen (Subst.). 1. Der Rachen des Wolfs ist roth, wenn er auch kein Schaf zerrissen hat. *2. Auss dem rachen reissen. – Franck, II, 45 a . *3. Einem den Rachen schmiren. – H. Sachs, III, LXXXIII, 2. *4. Einen in den Rachen des ...
Rachen ( Verb .). * Wo mi dat racht 1 . ( Pommern . ) 1 ) Wie mich das kratzt! Als müsste mit dem stärkern Ausdruck, als kitzeln (ketteln), auch ein höherer Grad der Annehmlichkeit gedacht werden. Ausdruck der Schadenfreude = das freut mich tüchtig. Aber auch, besonders bei ...
* Einen Rachenputzer nehmen. Branntwein oder schlechten Wein trinken. Im südwestlichen Deutschland üblich und auch von dort nach Pennsylvanien verpflanzt. »Der Rachenputzer hat die gute Eigenschaft , dass er den Schleim und alles abführt, thut aber noth, dass einer, der mit diesem Wein ...
1. Es ist keine rachgier vber der feinde rachgier. – Henisch, 1053, 34. 2. Rachgier gibt bösen Lohn . – Petri, II, 508.
* Er ist ein Rachull. – Frischbier 2 , 3049. Rachullen = gierig sein.
Racine Sinnreich trat in die Spuren ich ein des bewunderten Meisters; Aber verweichlicht schon, ärmer an Kraft und Genie. Doch weil allzugalant ich der Liebe Sophistik entfaltet, Huldigen mir Frankreichs Kritiker allzugalant. Zwar Melpomene segnete mich; doch wandte sich Klio ...
Jean Baptiste Racine Jean Baptiste Racine (1639–1699)
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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