Krüger

[852] Krüger, 1) Johann Gottlob, geb. 1715 in Halle; wurde 1743 Professor der Medicin daselbst, 1751 Professor der Philosophie u. Medicin in Helmstädt u. st. 1759 in Braunschweig; er schr.: Naturlehre, Halle 1740–49, 3 Bde., u. Aufl. 1771–74, 4. Bd.; Diät od. Lebensordnung, Halle 1763; Experimentalseelenlehre, ebd. 1756, u.a. m. 2) Johann Christian, geb. 1722 in Berlin, studirte Theologie, wurde dann Schauspieler, spielte in Leipzig, Berlin u. Braunschweig u. machte als Komiker Aufsehn; er st. 1750 in Hamburg; er schr.: Poetisches u. geographisch-statistisches Zeitungslexikon, 2. Aufl. 1830; Theatralische Schriften (von I. F. Löwen herausgegeben), Lpz. 1763. 3) Johann Friedrich, geb. 1770, Baumeister in Quedlinburg, st. 1836; er schrieb unter dem Pseudonym Miran: Handbuch der Münzen, Gewichte u. Maße aller Länder der Erde, Quedl. 1830 4) Ephraim Gottlieb, geb. 1756 in Dresden, Kupferstecher; starb als Professor an der Akademie daselbst 9. Jan. 1834. Die vorzüglichsten seiner vielfachen Arbeiten: 30 Blätter zu Beckers Augusteum; 28 Blätter Abgüsse im Mengsschen Museum, nach Matthäi; 3 Blätter zu Robillard Musée français; einige Blätter nach Bildern der königlich sächsischen Gallerie. Auch vollendete er das von Schulze angefangene große Blatt, Der Tod des Generals Millesimo in der Schlacht bei Dresden 1813, nach Matthäi. 5) Karl, geb. 1765 in Berlin, Schauspieler, trat hier zuerst 1785 u. 1788 in Hannover auf, ging 1789 nach Amsterdam, 1791 nach Weimar, 1794 wieder nach Amsterdam u. spielte dann abwechselnd in Prag, Karlsbad, Leipzig u. Chemnitz, begann 1800 eine Entreprise in Leipzig, nahm 1801 Engagement in Brünn an, wurde 1802 Mitglied des Hofburgtheaters, kam zur Regie u. st. 1828 in Wien. 6) Georg Wilhelm, geb. 1794 in Berlin, war kurze Zeit bei kleinen Theatern u. 1812 in Neu-Strelitz, wo er im Fache jugendlicher Liebhaber excellirte, ging dann nach Hamburg, wo er 1815 die Folgende heirathete u. mit welcher er 1816 nach Hannover, Frankfurt a. M., Manheim u. Darmstadt, 1818 nach Berlin, dann nach Aachen ging, wurde, als sich bald seine Ehe löste, in Manheim u. bald darauf in Berlin engagirt, gastirte 1833 u. 1834 in Petersburg u. 1836 in Wien; kehrte nach Berlin zurück, ließ sich pensioniren, ging nach Weimar u. dann nach Manheim, wo er sich, in Schwermuth versunken, 1840 selbst den Tod gab. 7) Auguste, genannt K.-Aschenbrenner, Tochter der Schauspielerin [852] Christine Engst geb. Rouillon, geb. 1797 in Frankfurt a. M., wurde für die Bühne gebildet, sang zeitig in Stuttgart, bildete sich hier unter Danzi u. dann in Hamburg unter Schröder weiter aus, verheirathete sich 1815 mit dem Vorigen, machte mehrere Kunstreisen, wurde für Darmstadt gewonnen u. die Zierde der dortigen Oper; 1831 trat sie ins häusliche Leben zurück u. verheirathete sich zum zweiten Male mit dem Reisestallmeister von Goldner, mit dem sie in Bessungen lebt. 8) Franz, Thier- u. Portraitmaler, geb. 1797 in Dessau, wurde königlich preußischer Hofmaler u. Professor an der Akademie der Künste in Berlin u. starb hier 21. Jan. 1857. Pferde u. Hunde zeichnete er mit großer Lebendigkeit; Hauptwerk: Die große Parade in Berlin, mit mehr als 200 Bildnissen bekannter u. bedeutender Personen (im Besitz des Kaisers von Rußland); das Frühstück auf der Jagd (im Besitz des Herzogs von Mecklenburg). 9) Ferdinand Anton, Kupferstecher, geb. 1. Aug. 1795 in Loschwitz bei Dresden, besuchte die dortige Kunstakademie, hielt sich 1814–19 im südlichen Deutschland auf, reiste dann nach Italien u. wurde 1828 zum Lehrer an der Kunstakademie in Dresden, 1829 zum außerordentlichen u. 1842 zum ordentlichen Professor der Kupferstecherkunst ernannt, 1849 Mitglied des Akademischen Raths u. st. 24. April 1857. Er hat sich bes. durch den Stich des Ecce homo von Guido Reni u. der Rafaelschen Madonna del Cardelino bekannt gemacht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 852-853.
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