[262] Solms, Gräfin Marie, Tochter der Lätitia, der Tochter Lucian Bonaparte's, welche sie drei Jahre nach der 1828 erfolgten Trennung von ihrem Gemahl Sir Thomas Wyse in Mailand gebar; sie erhielt in England eine gute Erziehung, bereiste Deutschland u. Italien u. verheirathete sich mit dem Sohne eines reichen Fleischermeisters aus Strasburg, trennte sich jedoch wieder von demselben u. führte ein unstätes[262] Leben, bis sie endlich nach Paris kam u. hier die Bekanntschaft eines reichen Legitimisten machte. Unter dem neuen Kaiserreiche nannte sie sich Prinzessin von S., versammelte als Dame von Geist u. Witz in ihren Zirkeln literarische u. künstlerische Berühmtheiten, suchte als Enkelin Lucian Bonaparte's Zutritt am kaiserlichen Hofe, welcher ihr aber, da das Verhältniß zu dem reichen Herrn vom alten Regime u. ihre Lebensanschauungen Anstoß fanden, versagt wurde, u. da in ihren Gesellschaften ein zu freier Ton gegen den Hof u. die kaiserlichen Günstlinge vorherrschte, ward sie auf Grund des Fremdengesetzes von 1849 von der Polizei im Februar 1853 aus Paris gewiesen. Berryer reichte als ihr Anwalt ein Gesuch bei der Kammer ein, um für sie, da sie Französin sei u. mit dem Kaiser in naher verwandtschaftlicher Beziehung stehe, die Erlaubniß auszuwirken in Paris bleiben zu dürfen. Die Kammer wies diese Angelegenheit ab, u. die Ausweisung wurde nicht zurückgenommen. Im März dieses Jahres verließ ihr Gatte, welcher sich Friedrich von Solmes nannte, mit einem französischen Passe als nassauischer Unterthan Frankreich, ging nach Amerika u. erklärte in einem Schreiben an den Procurator der Seine, daß er Ausländer sei u. daß seine Ehegattin nicht das Recht habe Anspruch auf die französische Nationalität zu machen. Sie selbst nahm hierauf ihren Aufenthalt in Brüssel.