1. Auff eilen folgt jrrthumb vnd rew. – Henisch, 834.
2. Auss eilen kompt offt trawrigkeit. – Henisch, 834; Petri, II, 28.
3. Das eilen bedenckt kein ding. – Henisch, 834.
4. Das eilen ist auch den begierigen ein harren. – Henisch, 834.
5. Der zu sehr eilet, kompt gern zu spat. – Henisch, 834.
6. Eil' bringt im Kriege Heil. – Simrock, 1932.
7. Eil mit weil. – Franck, II, 178a; Petri, II, 162; Simrock, 1933a.
8. Eile bringt Weile. – Simrock, 1933.
9. Eile erzeugt Verlust, Verlust erzeugt Mangel, Mangel erzeugt Zank auf der Ehebank.
[775] 10. Eile geht dem Unglück entgegen.
11. Eile ist beim Faulen immer in der Wäsche.
12. Eile ist gut, sagte das Chamäleon, aber Weile auch.
Aehnlich bei den Negern in Surinam: Schnell ist gut, langsam ist auch gut, sagt die Agama (eine Art Eidechse). (Reinsberg III, 10.)
13. Eile ist nicht allzeit gut vnd macht offt ein betrübten muth. – Petri, II, 162; Henisch, 835.
14. Eile kommt nicht allein.
Reue kommt mit.
15. Eile thut nicht gut, sagte die Magd, da brauchte sie sechs Stunden zur Wassersuppe. – Eiselein, 139.
16. Eile thut nicht gut, sagte die Magd und brach ein Bein übern Strohhalm, als sie vier Wochen war ausgewesen zur Kirmes. – Simrock, 1936.
17. Eile wird müde und lässt bald ab. – Petri, II, 163.
18. Eyle brach den halss. – Agricola I, 92; Eyering, II, 8; Körte, 1044.
19. Ich habe Eile, sagte Klaus, ich muss noch heut' ins Narrenhaus.
Holl.: Ik bin een expresse, en heb wat haast, zei Maarten de klompmaker, en hij reed in den mallemolen (Harrebomée, I, 187.)
20. In Eile gefreit, in Musse bereut.
21. Je grösser Eil', je minder Werk. – Winckler, VII, 63.
22. Mit eil soltu nichts fahen an, es gereth sonst darnag wie's kan. – Petri, II, 475.
23. Niene mit Il as uff der Flöhjagd.
Holl.: Geen ding met der haast, dan vlooijen te vangen. (Harrebomée, II, 393.)
It.: Niuna cosa in fretta, se non il prender pulici. – In fretta non si fa mai cosa buona, fuor di fuggir la peste. – Nissuna fretta è buona salvo quella, che si fa per la peste. (Pazzaglia, 130, 5.)
24. Was in eyl kocht, davon hat man kein guten Imbs. – Lehmann, 162, 26.
25. Was man thut in Eile, gereut in Weile (Musse).
It.: La cosa fatta in fretta spesso genera pentimento (Pazzaglia, 130, 3.)
26. Was wirt in schneller eil, das wehrt nicht lange weil. – Henisch, 834.
Lat.: Quod cito fit, cito perit. (Henisch, 834.)
27. Wenn du Eile hast, so kleide dich langsam an.
28. Wer Eile hat, dem werden Secunden zu Stunden.
It.: A chi ha fretta ogni hora gli par mille. (Pazzaglia, 130, 1.)
29. Wer Eile hat, reitet auf keinem Esel. – Binder II, 1132.
Lat.: Festinans tardo non se committit asello. (Buchler, 125.)
30. Wer in Eile sich vermählt, wird langsam mit viel Noth gequält.
*31. Dä heäd 'ne Ile, as want eäm in't Haü réägende. – Frommann, V, 60, 82.
*32. Dä heäd 'ne Ile, as want in't Häu soll. (Iserlohn.) – Frommann, V, 60, 82.
*33. Er hat Eil' geladen. (Eifel.)
Hat es sehr eilig.
*34. Er hat Eile, wie der Bauer, der ins Loch kriechen soll.
35. Das hat man von der Eile, sagte der Krebs, als er zu Weihnacht nach Germ ausgeschickt war und es zu Ostern auf der Schwelle verschüttete. – Neue Freie Presse, 4592.
36. Eil langsam. – Franck, I, 50a.
37. Eile mit Weile hisst et af dem Landdâch. – Schuster, 528.
38. Île höt Wîle, we de Bû'r, de in't Lock krupen sull. – Schlingmann, 709.
39. Ile thund nid gut, sagte die Schnecke, als sie sieben Jahr auf einen Baum gekrochen und heruntergefallen war. (Luzern.)
Buchempfehlung
Zwei weise Athener sind die Streitsucht in ihrer Stadt leid und wollen sich von einem Wiedehopf den Weg in die Emigration zu einem friedlichen Ort weisen lassen, doch keiner der Vorschläge findet ihr Gefallen. So entsteht die Idee eines Vogelstaates zwischen der Menschenwelt und dem Reich der Götter. Uraufgeführt während der Dionysien des Jahres 414 v. Chr. gelten »Die Vögel« aufgrund ihrer Geschlossenheit und der konsequenten Konzentration auf das Motiv der Suche nach einer besseren als dieser Welt als das kompositorisch herausragende Werk des attischen Komikers. »Eulen nach Athen tragen« und »Wolkenkuckucksheim« sind heute noch geläufige Redewendungen aus Aristophanes' Vögeln.
78 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro