1. Alle gau Gebrüch kommen af, sät et Mättche, du hau der Pastur et Danze verbô. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 175.
Alle guten Gebräuche kommen ab, sagte das Mädchen, da hatte der Pastor das Tanzen verboten. (Hoefer, 691.)
2. Alte Gebrauch vnd leut die besten. – Petri, II, 10.
3. Alte Gebräuche kann man nicht so schnell ablegen, wie ein Paar alte Hosen.
Daher kommt es auch wol, dass bis in die neueste Zeit bei einem Thore zu Bombay, wo vor dreissig Jahren ein Pulverthurm stand, nicht geraucht werden darf.
4. Der Gebrauch ist ein Tyrann.
»Sollte«, fragt Büchmann (S. 123), »das Sprichwort: Usus tyrannus, ein geistreiches Résumé der in den Versen 71 und 72 (Satiren, Buch 2) enthaltenen Worte des Horaz sein: ...Usus quem penes arbitrium est et jus et norma loquendi.«
Frz.: L'usage est le tyran des langues. (Leroux, I, 99.)
Lat.: Usus tyrannus. (Egeria, 311.)
5. Der Gebrauch macht erfahren. – Henisch, 1395, 2; Petri, II, 89.
6. Der Gebrauch vom Gut gibt den schönsten Ehrenhut.
Frz.: Plus que substance est usaige digne vitupere ou louenge. (Bovill, III, 143.)
Lat.: Actio et usus quam substantia, laude et vituperio dignior. (Bovill, III, 143.)
7. Ein Gebrauch gebirt die zeit vnnd frist jhn auch die zeit. – Lehmann, 317, 53.
8. Es ist ein alter Gebrauch, dass man den schwersten Pack auf den Esel legt. – Winckler, VIII, 23.
9. Es ist ein böser Gebrauch, mit fremden Hühnern ins Nest legen.
10. Fremde Gebräuche verderben Landessitten.
Holl.: Uitlandsch gebruik maakt inlandsche vreemdigheid. (Harrebomée, I, 210.)
11. Gebrauch thut mehr, denn aller Meister Lehr'. – Henisch, 1395, 5; Petri, II, 325; Graf, 11, 138; Eiselein, 212; Simrock, 3117; Körte, 1814; Sailer, 72.
Holl.: 'T volk dient zich met 't gebruik veel meer, dan van natuur en goede leer. (Harrebomée, I, 210.)
It.: La prattica val più della grammatica. (Gaal, 601.)
Lat.: Solus et artifices qui facit, usus erit. (Gaal, 601.)
12. Gute Gebräuche soll man halten.
Holl.: Goed gebruik is nooit kwaad. (Harrebomée, I, 210.)
13. Halt dich nach dem Gebrauch. – Lehmann, 318, 54.
14. Wo es Gebrauch ist, singt man Pumpernickel in der Kirche. – Mayer, I, 138.
15. Der Gebrauch ist löblich, der Misbrauch sträflich.
16. Zum äusserlichen Gebrauch, sä de Apteker, do stêk he 'n Rôth achtern Spêgel. – Plattd. Klenner, Jever.