1. Am Liachtmösstoag hoate' (heiter), troag' d' U'ress'n1 übe' d' Loate2; am Lichtmösstoag külb'3, thua d' U'ress'n hî, wo d'willst. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 34, 9.
1) Ueberbleibsel des Futters.
2) Ueber die Leiter, d.h. in den Heuboden, um sie sorgsam aufzuheben.
3) Bedeckt, trübe, wolkig. D.h. wenn der Lichtmesstag klar ist, soll man die Ueberbleibsel des Futters aus dem Stalle wieder auf den Heuboden tragen, weil ein spätes Frühjahr und daher Heumangel droht; ist jedoch der Lichtmesstag trübe (külb), dann sind sie entbehrlich, weil ein zeitiges Frühjahr und deshalb gutes Auskommen mit den Heuvorräthen in Aussicht steht. (Frommann, VI, 38.) (S. Hornung ⇒ 25 u. ⇒ 26.) In Pommern: Auf Lichtmess soll der Schäfer ein Bund Stroh auf einen Berg hinlegen; weht der Wind das fort, so darf man wegen Futter nicht besorgt sein, lässt er es aber liegen, so soll man das Oert aufbewahren. (Schiller, III, 20b; Boebel, 8.)
2. Am Lichtmesstag sieht kaum der Bär 'nen Sonnenblick, kehrt er in seine Höhl' zurück. – Reinsberg VIII, 86.
3. Lichtmesstoag, woas a Hirsch springn moag. (Niederösterreich.)
Während der Tag am Dreikönigstage um einen Hahnschritt zunimmt, so am Lichtmesstage um einen Hirschsprung.
4. Scheint Lichtmesstag die Sonne klar, gibt's Spätfrost und kein fruchtbar Jahr. – Orakel, 266.
Die Kroaten: Aus welchem Loch (an Lichtmess) die Sonne scheint, aus dem wird noch viel Schnee fliegen. (Reinsberg VIII, 85.)
5. Scheint Lichtmesstag die Sonne klar, wird grösseres Eis, als vorher war; ist aber Regen und kein Sonnenblick, ist der Winter fort und kommt nicht zurück. – Reinsberg VIII, 85; Orakel, 267.
In Italien: Der Kerzentag lehrt dich den Winter kennen. Siehst du feinen Regen, so ist der Winter vorbei; aber siehst du Sonnenschein, so macht's der März wie der Januar. Die Franzosen: Wenn die Sonne scheint, glaubt mir, so habt noch einen Winter ihr; denn sobald der Bär die Sonne sieht, er sich zurück in die Höhle zieht. (Reinsberg VIII, 85 u. 86.)
6. Wenn es am Lichtmesstag schneit, so schneit es Blattern. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 44.
7. Wenn es am Lichtmesstage recht dunkel ist, folgt ein fruchtbares Jahr. (Altmark.) – Reinsberg VIII, 86.
8. Wenn's auf den Lichtmesstag hell und schön ist, so bleibt der Dachs im Loche. – Orakel, 278.
Er spürt nämlich, dass noch Winterkälte vorhanden ist. Wenn aber an diesem Tage das Wetter ungestüm ist und mit Regen und Schnee vermischt, so kriecht er hervor und fürchtet keinen Winter mehr.