1. Der dörf mer scho' an Metzen1 ried'n, bis mer a Dêithäuftla2 g'fällt. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 416, 16.
1) Metze.
2) Diethäuflein, ein Mass für Getreide und Mehl, welches den achten Theil einer Metze oder die Hälfte eines Diethaufens (Dêihaft'n) ausmacht.
2. Eine Metze kann nicht so viel fassen wie ein Scheffel.
Frz.: Les petites mesures ne reviennent pas aux grandes. (Cahier, 1080.)
3. Man muss nicht zwei Metzen aus einem Sack nehmen.
Sich nicht seine Arbeit und Mühe doppelt bezahlen lassen.
4. Viel Metzen machen ein Malter.
[649] 5. Woann da' Metz'n voll is, so reisst er. – Schmeller, I, 404f; Grimm, II, 1146.
Wenn der Metze voll ist, so reist er. Reisen, im Mittelhochdeutschen: rîsen. Will sagen, die Körner, die dann noch eingeschüttet werden, fallen zur Erde.
Lat.: Post folia cadunt arbores. (Chaos, 301.)
6. Wenn der Metzen voll ist, fängt er an zu reissen1. (Wien.)
1) Zu rieseln = überlaufen.
*7. Die reiche Metze (oder: Zum vollen Metzen).
So wird schon von altersher vom Volke das Kloster Mölk in Oesterreich genannt, weil man behauptete, dass Ein Mann in Einem Jahre den Getreidevorrath des Stiftes nicht mit einer Metze ausmessen könnte. (S. ⇒ Pfennig 290 u. ⇒ Zapfen 21.) (Keil, Wanderungen durch Oesterreich, S. 38.)