1. De sachte geiht, kümmt ôk met fort. – Schlingmann, 1207.
2. Deder (der da) sacht geit, kumt ô mit. (Ovelgönne.) – Firmenich, III, 24, 1; Eichwald, 1614.
3. Es geht immer so sachte âne, sagen die Schwaben. – Hoefer, 969.
4. Lap sachte (langsam). (Göttingen.)
5. Mag sachte, was do hilfft. – Luther's Ms., S. 4.
Mir unverständlich.
6. Man sacht, segt Förster Kruse, dô lêwt he noch. – Hoefer, 651.
7. Man sacht, segt Krischân, dâr krêg he ên Fûst op't Ôg'. (Hamburg.) – Hoefer, 648.
8. Man sacht, Siewert, säd de Diern, dat Hemd is noch vör. – Hoefer, 239; Schlingmann, 295.
Wenn noch Hindernisse zu beseitigen sind.
9. Man sachte, sagte der Regenwurm zum Hahn, als er ihn frass. (Mockerau bei Graudenz.)
10. Sacht möt de Brût to Bedd, erscht mot se pische. – Frischbier2, 3182.
11. Sacht möt de Brût to Bedd, et öss de erschte Nacht. – Frischbier2, 3182.
12. Sacht möt te Brût to Bedd, se öss noch Jumfer. – Frischbier2, 3182.
13. Sacht wat, Broor (Bruder), ik skall no' mit dîn Knaken (deinen Knochen) Appels von de Bôm smîten. (Stadland in Oldenburg.)
14. Sachte gaht man auch fern. – Eiselein, 536.
15. Sachte im Bül, dat armet nit. (Iserlohn.) – Woeste, 76, 278.
16. Sachte mit dem Jungvieh! (Hirschberg.)
Nicht zu schnell, wenn Kinder in der Gesellschaft sind; aber auch allgemeiner gebraucht, um vor Uebereilung zu warnen. Auch ironisch, wenn es zu langsam geht.
17. Sachte mit der Braut am Sande. – Keller, 170a; Gomolcke, 876.
»Sachte, sachte mit der Braut.« (H. Kurz, Sonnenwirth, Frankfurt a.M. 1855, S. 21.)
It.: Piano, che non si levi la polvere. (Bohn I, 120.)
18. Sachte mit der Braut îber de Bäte. (Schles.) – Frommann, III, 416, 600.
19. Sachte mit der Braut, sie ist noch jung. (Göttingen.)
Dän.: Sagt Syd-ost, der ere bakker i søen. (Prov. dan., 45.)
20. Sachte, on ömmer wie lewe Blômstener, on fahre doch alle Jahr êne Witte dodt. (Natangen.)
Die Bewohner des Dorfes Blumstein bei Mehlsack waren in früherer Zeit durch Scharwerksdienste hart geplagt. Da sie schlechte Pferde, meistens Schimmel hatten, so gingen ihre Fahrten nur langsam, aber sie waren fast beständig unterwegs, und mancher Schimmel fiel.
21. Sachte, sachte, säd' de Bûr; sachte, hew ik segt; do brennt em de Schün' av, wo he de Spennen utrökern1 wull. – Hoefer, 161; Plattd. Volkskalender, II; Peik, 42; Schlingmann, 154.
1) Spinnen ausräuchern.
[1806] 22. Sachte ynns dorff, die bawren sind truncken. – Agricola I, 426; Henisch, 212, 27.
Schwed.: Pråla sachta i byn, bönderna åro druckne. (Grubb, 673.)
23. War sachte fährt, kimmt au ei de Stoadt. (Hirschberg.)
24. Wei sachte gett, kümmet am Enge auk wît. (Waldeck.) – Curtze, 336, 272.
25. Wer sachte geit, geit säker (sicher). – Weserzeitung, 4057.
26. Wêr sachte kümt (geit), kümt ak. (Grubenhagen.) – Schambach, II, 211.
*27. Fein sachte, dass der Herr nich fällt. (Schles.) – Frommann, III, 416, 598.
*28. He lett 't sachte to gahn. – Eichwald, 1616.
*29. Sâch an, söns brekt de Lîn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 190.
*30. Sacht, Bûr, de Kobbel pösst. (Elbing.) – Frischbier2, 3181.
*31. Sachte, dass ihr die Eier nicht zerbrecht.
Frz.: Bellement, que vous ne cassiez les oeufs. (Kritzinger, 66a.)
*32. Sachte, doss ke Schelme fällt. – Gomolcke, 874.
*33. Sachte, Ligonde.
Diese Redensart wird gebraucht, wenn man einem seine Aufschneiderei, Grosssprecherei u.s.w. verweisen will.
Frz.: Hola Ligondé. (Kritzinger, 377a.)
*34. Sachte, sachte, nicht so hitzig.
In Sachen, die Vorsicht erfordern, soll man behutsam zu Werke sehen.
It.: Adagio! – Pian, piano! – Un po' più piano!
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