Schick

1. Die grauna Schick1 geltid au.Tobler, 386.

1) Käufer oder Verkäufer. Doch bezeichnet Schick nur den Kauf in grössern Dingen, ferner das Zeitwort schicken, in etwas, namentlich in Vieh handeln; doch sagt man nicht in Käse, Butter, Kartoffeln und dergleichen Dingen schicken. Schickbruch = Kaufurkunde, Schicktanz = eine Art Tanz, bei dem die Paare oft wechseln. Denn das Wort bezeichnet auch den Begriff Tausch, wie uneigentlich oder scherzhaft die Heirath. Wenn gekauft oder verkauft ist, sei es auch noch so sehr zum Nachtheil, es lässt sich nicht ungeschehen machen.


*2. Dat hät goar kênen Schick. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 224.


*3. Dat hat nich Schick, nich Stäl. (Altmark.) – Danneil, 185.

Drückt das Gegentheil von 4 aus.


[155] *4. Dat hat noch Schick. (Altmark.) – Danneil, 185.

Das ziemt sich, darin findet sich Harmonie.


*5. Dat hett nig Schick nog Klick. (Holst.) – Schütze, IV, 48.

Ist schlecht von Form und Farbe.


*6. Dat kann wol Schick hebben.Stürenburg, 216a.

Dabei kann man sich beruhigen.


*7. En guet'n Schick thun.Tobler, 386.

Einen Kauf oder Verkauf machen, bei dem man gewinnt.


*8. Er het Schick und Blick. (S. Maus 291.) – Sutermeister, 79.


*9. Et is ut dem Schick. (Holst.) – Schütze, IV, 48.

Es hat die gute Form verloren.


*10. He hät sînen Schick nich recht.Frommann, II, 224.


*11. He is ganz to Schick.Frommann, II, 225.

D.h. zu Grunde gerichtet, ruinirt, etwa so, wie es sich zum Bankerott schickt?


*12. Hei is up sinen Schick. (Waldeck.) – Curtze, 359.

D.h. ist guter Dinge, bei guter Laune, befindet sich wohl.


*13. Ick bin nicht recht upp'n Schick. (Altmark.) – Danneil, 185; Eichwald, 1663.

Körperlich nicht recht wohl.

*14. Mit dem hett et en Schick as en Bên dick und en Arm lang. (Holst.) – Schütze, IV, 48; Diermissen, 196.

Es steht ihm nicht gut, auch: es ist ein schlechter Stand.


*15. Nach seinem Schick hat jeder Glück.


*16. 'S got mir nie koin Schick, aber oin Unschick um de andere. (Horgen.) – Birlinger, 1059.


*17. 'T is in Schick.Stürenburg, 216a.

Die Sache ist in Ordnung.


*18. 'T môt doch all 'n bäten Schick hebben. Goldschmidt, 154.

Es muss doch alles ein bischen Schick, Art, haben.


*19. To Schick kamen. (Holst.) – Schütze, IV, 48.

Mit einer Sache zu Stande kommen.


[Zusätze und Ergänzungen]

*20 Etwas mit Schick und Blick zu leiten verstehen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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