[884] Blenden, 1) der Augen od. der Sehkraft berauben; bei Menschen als Strafe (s.u. Strafe), od. als Mittel mißliebige od. gefährlich scheinende Menschen unschädlich machen, indem man sie durch Verletzung des Auges mit glühendem Draht der Sehkraft ganz ob. durch Überfahren der Augen mit glühenden Stiften od. Blechen so weit beraubt, daß sie nur noch einen Schein haben. Bei Singvögeln geschieht es mit einem glühenden Drahte, damit sie Tag u. Nacht nicht unterscheiden können u. mehr singen; 2) den Gebrauch der Augen auf einige Zeit hindern od. erschweren, bes. durch Glanz u. helle Farben; 3) blank, glänzend sein, eine schöne helle, bes. weiße Farbe haben; 4) (verblenden),[884] das ruhige Nachdenken u. Urtheil stören u. so zu einer schädlichen u. zweckwidrigen Handlung verleiden; 5) einen Bienenstock quer durch die Mitte abtheilen, s.u. Biene II. A); 6) vom Hirsch, den Jäger durch einen Blendetritt täuschen, s.u. Hirschfährte; 7) einem Stück Zeug durch erstmaliges Eintauchen in die Farbe den Grund der Farbe geben, s.u. Färbekunst; 8) ein Fell b., die Spitzen der Haare färben; 9) ein Jagen b., es mit dem Blendzeuge (s.d.) umstellen; ein Jagen ist geblendet, wenn das Jagdzeug verrissen worden ist u. zu Boden liegt; 10) die Jagdzeuge mit Reisern bedecken, daß das Wild dieselben nicht bemerken kann; 11) eine Blende 2) od. Blendung 5) anwenden; 12) bei einem Schiffe, von den Hintersegeln den Vordersegeln den Wind rauben.
Meyers-1905: Blenden [3] · Blenden [2] · Blenden [1]
Pierer-1857: Blenden [2]