1. Der Barfüsser Spazier1; der Prediger Brevier, (kurz) der Karthuser Ruh, der Bernhardiner Truh, der Johanniter Tisch, der Dütschherren Fisch, der Benedictiner Stecken2 und der Domherren Decken3, das wär' ein wohlgeknöflet4 Orden, in dem ich gerne Prior worden.
1) Venedig bis Strasburg und von Mailand bis Basel.
2) Gute Pferde, Stecken haben sie nicht.
3) Seide mit Pelz und Spitzen.
4) Gemischter.
[235] 2. Ein Barfüsser im Chor, ein Predigermönch auf der Kanzel, ein Karmeliter in der Kirche, ein Augustiner im Hurenhaus zieren diese Oerter überaus.
3. Wer unter die Barfüsser geht, braucht keine Strümpfe.
Holl.: Ga in de orde der Barrevoeters, den hebt gij geene kousen noodig. (Harrebomée, I, 32.)
4. Wer vor Barfüssern spricht Latein, vor einem Kellner lobt (tadelt, prüft) den Wein und vor einem Metzger sticht ein Schwein, muss sehr gescheidt (geschickt) oder ein Esel sein.
Frz.: Il ne faut pas parler latin devant les cordeliers. (Lendroy, 498.)
5. Die Barfüsser seynd die Leuse, die der Teuffel vnserm Herrgott an den Adamspeltz setzet.
»Der schwartze Schildt, den sie führen, ist simulatio poenitentiae, d.i. eine heuchlerische Buss.« (Luther.) (Zinckgref, IV, 56.)