1. An den Strümpfen kann man sehen, wo das Bein zerbrochen ist. – Chaos, 930.
Holl.: Het is wel van de kous te zien, waar het been gebroken is. (Harrebomée, I, 444a.)
Schwed.: Man kan snart see på strumpan, hwar beenet är sönder. (Grubb, 501.)
2. Besser die Strümpfe zerreissen als das Betttuch.
Die Russen: Besser der Strumpf fehlt, als das Bein (Altmann VI, 405.)
3. Besser kein Strumpf als kein Bein.
4. Der Strumpf muss sich nach dem Fusse ziehen.
Holl.: De kous moet naar het been wezen. (Harrebomée, I, 444.)
5. Die für andere Strümpfe stricken, müssen selber barfuss gehen.
6. Eigener Strumpf ist besser als fremder Schuh.
7. En linnen Strump un en Strahaut (Strohhut) is den armen Lüen (Leuten) ör Hachmauth. – Schambach, II, 221.
8. Man kommt nicht mit Strümpfen und Schuhen in den Himmel.
9. Man sieht's dem Strumpf an, wenn der Fuss ab ist. – B. Auerbach, Dorfgeschichten, II, 44.
Das Aeussere verräth das Innere.
10. Nun spar' ich einen Strumpf, sagte jener, als er ein Bein verloren hatte.
»Avar verlor ein Bein; beschauend seinen Rumpf, sprach er den Trost sich ein: Nun spar' ich einen Strumpf.« (Witzfunken, IIb, 51.)
11. Seidene Strümpfe wäscht man nicht in Gassenkoth.
12. Strümpf', und Schuh thun's nicht aneinander. – Simrock, 9986a.
13. Strümpff vnd Schuh brechen eher als ein Mantel. – Lehmann, 970, 10.
14. Wer die silbernen Strümpfe hat, findet leicht die goldenen Schuhe. – Altmann V, 118.
15. Wer die Strümpfe mit den Zähnen auszieht, dem fährt Gestank in die Nase. – Eiselein, 233.
*16. An demselben Strumpfe stricken. – Altmann VI, 518.
*17. Auf blossen Strümpfen gehen. – Sarcerius, 14.
Sehr arm sein.
*18. Der Strumpf ist gut angesteckt.
*19. Er hat die Strümpfe unten im Sack, wie die Felinger.
Holl.: Het gaat hem als den kooplieden uit Westfalen, die gewoonlijk de beste koosen onder in den zak hebben. (Harrebomée, II, 456a.)
*20. Er hat sich früh auf die Strümpfe gemacht. – Holtei, Eselsfresser, I, 228.
Holl.: Hij is vroeg in de kousen. (Harrebomée, II, 444b.)
*21. Er hat Strümpfe an, welche die Zigeuner vor vielen Jahren auf dem Miste haben liegen lassen. – Chaos, 525.
*22. Er isch (nicht) im Strumpf. (S. ⇒ Röslich 1.) (Solothurn.) – Schild, 94, 414; Sutermeister, 99.
Gut (nicht gut) gelaunt.
*23. Er ist guet im Strumpf. – Sutermeister, 99.
*24. Er ist nicht (oder: wieder) auf dem Strumpf.
Er ist nicht wohl oder: ist wieder munter. In einem Briefe H. Heine's an Jos. Lehmann (Hamburg, 26. Mai 1826) heisst es: »Meine Gesundheit verbessert sich allmählig, und komme ich einmal ganz auf den Strumpf, so dürfen Sie viel Erfreuliches von mir erwarten.« (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1868, Nr. 3, S. 33.)
*25. Er kommt mit dem Strumpfe auf dem Kopfe nach Hause.
In verwirrtem Zustande.
*26. Es ist ein Doctor Strumpf. (S. ⇒ Doctor 66.)
*27. Es ist mer heut' net reacht im Strumpf. – Michel, 267; Nefflen, 459.
Ich bin heute nicht recht aufgelegt, ich fühle mich unwohl, ich weiss nicht recht, was mir fehlt.
*28. Es ist mir nicht im Strumpf. (Nürtingen.)
Ich denke nicht daran.
*29. Etwas auf den Strumpf bringen.
»In Breslau ist dies nicht auf den Strumpf zu bringen.« (Schles. Provinzialbl., 1867, S. 601.)
*30. In Strumpff gesch-- und Wurst gemacht. – Robinson, 818; Simrock, 9986.
[924] *31. Mit Strumpff vnd Stiel. – Theatrum Diabolorum, 405b.
*32. Opem Strömp kame. – Frischbier2, 3669.
*33. Sie stopft andern die Strümpfe und hat Löcher in den eigenen.
Die Russen: Anderm die Netze flicken und seine eigenen zerrissen lassen. (Altmann VI, 578.)
*34. Wiu witt sünd suine Strümpe, wiu briun sind suien Schau. (Sauerland.)
35. A lukade Strumpf, des mirk de Hâns, der is a alsa awicha1 nimma gånz. (Wien.) – Germania, XIX, 86.
1) Der ist auch auf der Kehrseite nimmermehr ganz.
36. Strümpf', Handschuh' und Kapp' warn niemals zu knapp.
Von Liebe und Mode leiden thut nicht weh.
It.: Nè guanto, nè beretto, nè calzetto non fa mai stretta. (Bazar, 1876, 2.)
*37. Die Strümpfe binden. – Gotthelf, Erzählungen, III, 85.
In dem Sinne: sich auf die Socken machen.
*38. Einen auf den Strumpf bringen.
Einem wieder aufhelfen.
*39. Einem die Strümpf doppeln. – Ayrer, Fastnachtscherze in Schaltjahr, II, 421.
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