1. Durchstochene Blase lässt sich nicht mehr flicken.
2. Eine aufgeblasene Blase schwimmt über sich.
3. Eine Blase, die ein Loch hat, wird nicht voll (prall).
Holl.: Het kan altijd niet even stijf wezen, zei Goosen de varkenslager, en hij blies eene blaas op, daar een gat in was. (Harrebomée, I, 59.)
4. Eine Blase hemmt die Wellen des Meeres nicht.
5. Eine Blase mit drei Erbsen macht mehr Geräusch als eine volle. – Sailer, 182, 329.
Engl.: Empty vessels make the greatest sound. (Bohn II, 348.)
Frz.: Les tonneaux vides sont ceux qui font le plus de bruit.
Lat.: Vacuum vas altius pleno resonat.
6. Eine Blase wird dick von wenig Wind, und rauscht, wenn drin vier Erbsen sind.
7. Wenn die Blase aufgeblasen ist, schwimmt sie.
8. Wenn die blase voll ist, sticht Gott ein loch hinein. – Henisch, 405.
9. Wenn die blase voll ist, zerknillt (zerplatzt) sie. – Henisch, 405; Körte, 642; Simrock, 1124.
Holl.: Als men de blaas te veel parst, zij barst, en is ze leêg, 't heeft ook geen deeg. (Harrebomée, I, 59.)
10. Wer Blasen auf der Zunge hat, plaudert nicht zur Lust.
11. Zersprungene Blasen und verlorene Ehre sind nicht wieder zu ergänzen. – Winckler, XVII, 26.
*12. Er erschrickt nicht vor einer klappernden Blase.
Holl.: Hij laat zich door geene blaas met boonen verjagen. (Harrebomée, I, 59.)
*13. Er hat in eine Blase gestochen, die sich nicht mehr flicken lässt.
*14. Er will nit länger ohne Blase schwimmen.
Holl.: Hij leert op blazen zwemmen. (Harrebomée, I, 59.)
*15. Etwas durch die Blase gehen lassen.
Vom Destilliren hergenommen. Das Beste entnehmen oder eine Sache sehr scharf untersuchen, genau zergliedern, auseinandersetzen.
zu2.
Dän.: En op blaest blaere flyder kommer der et hul i gaaer han til bunds. (Prov. dan., 73.)
zu6.
Bei Petri mit dem Zusatz: »Ein Nadel yhr ein Löchlein sticht; bald wird sie schlapp, vnd klingt gar nicht.«
zu10.
Dän.: Naar bollen er paa det störste, er den naer mest til at briste. (Prov. dan., 77.)
16. Wenn die Blass voll ist, gewinnt sie ein Loch vnd zerknallt gar. – Franck, Zeytbuch I, Vorrede.
*17. Blasen schwitzen. – Hermes, IV, 141.
In Seelenangst sein.
*18. Einem eine Blasen anhencken vnd damit auss zum Teuffel jagen.
»Wie man thut sagen.« (Hans Sachs, III, XVII, 2.)
*19. Er ist in der Blase verbiestert. (Samland.) – Frischbier, I, 375.
*20. He kummt mit'n Blase (Büsse) vull Bohnen. – Kern, 908.
Will auf eine einfältige Weise einschüchtern. Das Geräusch, welches eine mit Bohnen oder Erbsen gefüllte [1007] Blechbüchse oder Schweinsblase verursachen kann, hat, so stark es sein mag, wenig zu bedeuten. So ist's auch mit dem Lärm und Schreien, dem Jammern und Heulen mancher Leute. Dennoch ist es möglich, mit einer solchen Blase unter Umständen zu schrecken.
*21. He lett sück mit 'n Blase vull Bohnen verjagen. – Kern, 907.
Um einen sehr feigen Menschen zu schildern.
*22. In de Blass verbiesert sin. (Holstein.) – Schütze, IV, 501.
Sich in starkem Irrthum befinden.
*23. Nimm die ganze Blase. – Weinhold, 10.
Die sämmtlich noch vorhandenen Sachen.
*24. On Bladen greifen. (Oberösterr.)
D.h. Geld ausgeben, weil die Blase (Blatter) eines Thieres häufig als Geldbeutel gebraucht wird.
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