1. Die Hessen, die besten. – Pistor., IX, 5; Eiselein, 307; Körte, 2836; Reinsberg V, 63.
Kriegsruhm im Dreissigjährigen Kriege.
2. Die Hessen haben grosse Krüge und sauern Wein, wer wollte gern im Lande der Hessen sein!
3. Die Hessen haben weder zu sieden noch zu braten, wenn die Schlehen und Holzäpfel nicht gerathen. – Eiselein, 307.
4. Die Hessen können vor neun nicht sehen. – Simrock, 4696; Körte, 2837; Reinsberg V, 63.
5. Wann ein Hesse in ein frembd Haus kompt, so zittern die Nägel in allen Wänden. – Gruter, III, 95; Lehmann, II, 861, 20; Simrock, 4894; Reinsberg V, 63.
Schilderung des Benehmens der hessischen Krieger im Dreissigjährigen Kriege, sobald sie als Einquartierung oder plündernd in die Häuser kamen, wahrscheinlich insbesondere, wo sie als Feinde eindrangen.
6. Wo Hessen und Holländer verderben, wer wollte da Nahrung erwerben. – Berckenmeyer, 249; Eiselein, 307; Simrock, 4693; Reinsberg V, 62.
Ein Wort, das ihrem Fleisse wie ihrer Genügsamkeit und Sparsamkeit gleich sehr zur Ehre gereicht.
*7. Blinn Hess, kannst 'n Pötten nich sehn? (Pommern.)
Zum Anrennenden, Stolpernden.
*8. Es ist ein blinder Hesse. – Eiselein, 307; Braun, I, 1350; Körte, 2837a.
J.B. Rousseàu meint: »Die Hessen heissen deshalb blind, weil sie stets kühn und unverrückt in die Schlacht gingen. Und ihre Tapferkeit hat sich auch bei verschiedenen Gelegenheiten bewährt. Oder vielleicht auch deshalb, weil sie nicht fragen, wofür sie in den Kampf gehen, ob als verkaufte Söldner oder als Kämpfer für die höchsten Güter eines Volks?« (Vgl. über die Redensarten Wagner in der Allgemeinen Schulzeitung, Darmstadt 1854, Nr. 110, und Wagner, Deutsches Lesebuch, Stuttgart 1864, S. 76.) Berckenmeyer (249) führt den Vers an: Inter Germanam varie cognomino gentem, coecos esse Hessos per joca vulgus ait.
Lat.: Talpa caecior. (Hanzely, 59; Hauer, Kiij2; Philippi, II, 210.)
*9. He öss e blinder Hess. – Frischbier2, 1601.