1. Drei H muss ein Mädchen han, wenn es beglücken soll den Mann : hübsch, herzlich, häuslich. – Kotzebue , Gedanken ( Berlin 1819), S. 148. 2. Na de H schmîten. – Stürenburg, 144 b . Das H ist ein Zeichen , wonach bei Kinderspielen geworfen wird; es ...
1. An einem Haar zieht man mich hin, wo ich gern bin. – Körte, 2504. 2. Auch ein Haar hat seinen Schatten . – Eiselein, 266; Simrock, 4151. Böhm. : I vlas má svůj stín. ( Čelakovsky, 284. ) Lat. : Etiam capillus unus habet umbram suam. ( Eiselein ...
Haar ( Name ). Wenn de Haar 1 schint un de Lippe grint, denn geft gut Wêr. ( Auf dem Hellwege. ) 1 ) Der unter dem Namen Haarstrang bekannte Höhenzug im Regierungsbezirk Arnsberg in der preussischen Provinz Westfalen , der in der Gegend zwischen Brilon und ...
*1. Er hat (sich) einen Haarbeutel (gekauft). – Körte, 2508 n . Ist berauscht (s. ⇒ Ansehen 29 u. ⇒ Boden 38). Vermuthlich weil gemeine Leute manchmal im Rausche sich etwas Höheres und Wichtigeres zu sein dünken, als sie wirklich sind, mithin in der Einbildung ...
1. In der Haardt sind auch die Schubkarren närrisch. Die Bewohner dieser Gegend sollen manche Eigenthümlichkeiten besitzen, infolge deren sie von ihren Nachbarn geneckt werden. 2. Wer über die Haardt geht ungespott, über Gimmeldingen ungeroppt (ungerupft), über Mussbach ungeschlagen, der kann ...
* Se sünd ôk nich al so hârt, as uns' oll grau Kat. ( Süderdithmarschen. ) Sie sind nicht alle so gehaart, wie unsere alte graue Katze .
* Er (sie) ist eine wahre Haareule. ( Rottenburg . ) Geht ungekämmt. Man sagt auch: haareulig.
* Mit einem Haarhuschen wegkommen. »Ehe der Teufel fleugt, so macht er mich zuvor blutrünstig oder zeucht mir sonst eine Haarhuschen.« ( Luther 's Tischr., 239 a ; Saltzmann, Anh. 38. )
* Es ist zum Haarigwerden. – Frischbier, 288; Frischbier 2 , 1413. Ungefähr wie: Es ist zum Aussersich-, zum Katholisch -, zum Tollwerden. ( Frischbier 2 , 1413. )
* Es ist ein Haarklauber. – Schottel, 1117 a . Holl. : Het is een haarklover. ( Harrebomée, III, 210 b . )
* Etwas haarklein erzählen. Ganz genau, mit den kleinsten Umständen . Holl. : Hij heeft het hem haarklein verteld. ( Harrebomée, I, 269 a . )
* Es bedarff nit vil harspalten. – Murner, Ob der König vss engelland, in Kloster , IV, 966.
* Es ist ein Haarspalter. – Braun, I, 1020. Auch Silbenstecher , Wortklauber , Wortkrämer, Wurzelklauber. Holl. : Het is een haarklover. ( Harrebomée, I, 268. )
Haarspaltereien treiben.
* In den Haarstuben 1 flickt der Teufel seine Hosen . 1 ) Es sind darunter die Räume gemeint, in denen der Flachs zugerichtet wird, der in Oberösterreich Haar heisst. (Vgl. Haar 14 u. Baumgarten, II, 27. )
Se haartaget sick alle Dage. – Richey, 83. Sie liegen einander täglich in den Haaren . Haartagen = sich bei den Haaren zausen, wie es im Handgemenge geschieht.
* Seine Haarvögel sind frostig. Von jemand, der die Kopfbedeckung nicht abnimmt, weil er fürchtet, die Haarbevölkeruug könnte sich erkälten.
* Das geht über den Haarzopf. [Zusätze und Ergänzungen] *2. Der hat sich einen bedeutenden Haarzopf angelegt. Ist stark angetrunken.
* Hans Haas von Prizinken. – Frischbier 2 , 1414. Zur Bezeichnung eines grossprahlenden, aber dummen, einfältigen Menschen . Von einem Bauer Namens Hans Haas, der vor vielen Jahren in Prizinken, einem Dorf bei Pillkallen, lebte, mit obigen Eigenschaften versehen.
* Er hat sein Habchen und Papchen verloren. – Klix, 26.
Buchempfehlung
Albert Brachvogel zeichnet in seinem Trauerspiel den Weg des schönen Sohnes des Flussgottes nach, der von beiden Geschlechtern umworben und begehrt wird, doch in seiner Selbstliebe allein seinem Spiegelbild verfällt.
68 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro