Auf das U folgt das W, das ist die Ordnung im Abc. – Schiller in der Kapuzinerpredigt.
Kort Uchherjeh – lang Achherjeh. ( Elbing. ) – Frischbier 2 , 3855. Auf kurzen Jubel folgt oft langes Wehe .
Udine hat Gärten ohne Blumen , Festung ohne Kanonen , Brunnen ohne Wasser und Adel ohne Diplom. It. : Udine giardini senza fiori, castello senza cannoni, fontane senz' acqua, nobilità senza creanza. ( Giani, 1664. )
Udo lass ab von dem Spiel , du hast's getrieben allzu viel. Bischof Udo XXXV. von Magdeburg stellte 1382 zu Kalbe einen sogenannten Kälber- und Fastnachtstanz an. Als man nun auf dem Rathhause am lustigsten war, erscholl plötzlich Feuerruf. Der Bischof ...
Uebel (Adv.). 1. Da geht's übel zu, wo Frevel die Trommel schlägt und Hoffart das Fähnlein trägt. 2. Der denkt übel, der das Widerspiel nicht doppelt bedenkt. Frz. : Mal pense qui ne contrepense et repense. ( Kritzinger, 431 b . ) 3. Der ...
Uebel (Subst.). 1. Alles Uebel kommt von dem, was die Jugend nicht weiss und das Alter nicht kann. 2. Alles Uebel kommt von oben. »Wie der Meister , so der Geselle .« ( Briefe aus Berlin , S. 161. ) 3. Alles Uebel nimmt ein Ende ...
* Das ist ein Uebelhauser. – Pestalozzi. D.i. ein Verschwender .
1. Der Vbelleb kauffet dem Wolleb sein hauss ab. – Franck, II, 149 b; Petri, II, 110; Eiselein, 608; Simrock, 10585; Körte, 6105; Sutor, 154; Braun, I, 4636. 2. Frau Uebelleb und Herr Sparmund werden reich zu aller Stund'. – Zinkgref, IV, 356 ...
1. Hüt' dich vor aller Uebelthat, weil alles um dich Augen hat. Lat. : Nullum puta sine teste locum. – Nullus in his terris est sine teste locus. ( Seybold, 392 u. 643. ) 2. Hüte dich vor Uebelthaten, Feld und Wald ( Wand ) kann dich ...
1. Der vbelthäter hat dz schelten auff der gassen verloren. – Tappius, 25 a . 2. Der vbeltheter todt ist der frommen gnad – (S. ⇒ Gewette 2 und ⇒ Tödten 2.) – Franck, I, 158 b; Lehmann, II, 67, 187; Simrock, 10587; Graf, 340, 332. 3 ...
Wer nichts lieber übt als Tadel , hat im Herzen keinen Adel .
1. Man muss nicht über sich sehen, sondern unter sich. – Günther, 20. 2. Mancher kann nicht vber sich. (S. ⇒ Fuss 86.) – Lehmann, 379, 10. 3. Ueber sich hinaus kann niemand. – Leben des General Brandes , II, 21. 4. Ueber und über, sagt ...
Nichts über uns ohne uns. (S. ⇒ Mitrathen .) – Graf, 498, 101. Lat. : Nihil de nobis sine nobis. ( Lichner, 62, 66. )
1. Iwarôl is 's guad sain, ôwa dahoam is 's am besten. ( Niederösterreich. ) – Frommann, III, 390, 8. 2. Man kann nicht überall sein. It. : Per tutto si può vivere. – Tutto il mondo è paese. 3. Ueberall is gut, z' Haus aber ...
Ueberall (Subst.). 1. Hans Ueberall ist nirgends. *2. Ein Ueberall und Nirgends . – Körte, 6107; Eiselein, 608; Braun, I, 4637. Lat. : Nusquam est, qui ubique est. ( Eiselein, 608. ) *3. Er (es) ist ein (der alte) Ueberall und Nirgends . Lat. : Nuspiam est, qui ...
* Er ist ein Ueberbein aller Welt . – Eiselein, 608; Braun, I, 4638.
Ueberbescheiden muss oft Hunger leiden. – Lausch, 6.
* Es ist a kortz Ueberbett. ( Warschau. ) Von etwas, was sich für seinen Zweck als ungenügend, unzureichend erweist, wie ein Deckbett, das zu kurz. ist.
Ueberbildung der Lehrer ist oft der Thaten Störer. – Gutzkow, III, 2, 87.
1. Wer zuletzt überbleibt, bekommt alles. (S. ⇒ Leben, Verb ., 202.) Holl. : Die langst leeft laatst overblijft, slaet de deur, en zal het al hebben. ( Harrebomée, II, 127 b . ) *2. Es ist nit vberbliben, das eim in einem aug wee thet. (S ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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