Je mehr Auswüchse ein Baum hat, desto mehr muss man ihn beschneiden.
* Ein Auswurf der Menschheit .
* Das zuhlt si aus. ( Steiermark. ) Ironisch, das ist auch der Mühe werth.
Ig bin ausgezählet, man wiset mir die Thür.
* Der hat die Auszehrung nicht. Von einem sehr wohl aussehenden, kräftigen, starken Menschen . – Die Indier sagen dagegen von Jemand , der an der Auszehrung leidet: »Er hat Pinang oder Pinangbetel bekommen.« Sie wissen nämlich dem Pinang oder Betel, den Jedermann daselbst kaut ...
Wer dich auszeichnen will, reiss' einem wilden Schweine ein Haar aus. ( Türk. )
1. Dreimal ausgezogen, ist einmal abgebrannt. Frz. : Trois déménagements valent un incendie. 2. Ek tein mek nich eer uth, as bet (bet dat) ek nah bedde gaae. – Schambach, 22. Die Kinder finden es nur zu oft lästig, ihre alten und schwachen ...
1. Autoren werden nicht reich. – Tendlau, 186. Jüd. : Kothebe sepharim. 2. Wie der Autor, so das Buch . [Zusätze und Ergänzungen] zu 2. Engl. : Like author like book. ( Bohn II, 12. ) Frz. : Tel auteur, tel livre. ( Cahier, 151. )
Ein Quintlein Autorität ist offt besser als ein Centner Goldes . ( Schuppius, Traktätlein. )
1. Es ruffet keiner awe, es schad (oder mangelt) jm etwas. – Henisch, 156. 2. Man möchte Auweh und Juchhe schreien. ( Oesterreich . ) – Idioticon Austr. Zugleich klagen und jauchzen, weinen und lachen. [Zusätze und Ergänzungen] 3. Meister Auweh hat ihm die Suppenstrasse mit ...
1. So avancirt man, sagte der Officier, und er hatte einen Vetter am Hofe. *2. He awansêrt as de Lus up Têrquast 1 . ( Oldenburg. ) – Frommann, V, 286, 665. 1 ) Theerquaste = eine grosse Bürste zum Anstreichen mit Theer . [Zusätze und Ergänzungen] zu ...
Was soll dazu (hier) das Ave-Maria ! Alles zu seiner Zeit und an seinem Orte. It. : All' Ave Maria a casa o per la via.
Wer nicht aventurt, gewinnt nichts. – Henisch, 139. Lat. : Timidi nunquam statuere trophaeum.
Averdât dögt nargends to as to Diken un Dammen . ( Oldenburg. ) – Frommann, II, 389. Ueberthat taugt (zu) nirgend (etwas) als zu Deichen und Dämmen .
Averflôt is nargends to good. ( Ostfries. )
A wess sunst alle neue Avisen. – Gomolcke, 238.
* He is so awerbössig (hochnäsig), he kennt sin'n egen Kittel nich. ( Mecklenburg. ) – Jahrbücher für meckl. Geschichte und Alterthum, 8. Jg., Schwerin 1843, S. 199. Er ist so übermüthig, dass er sein geringes Kleid , seine niedre Herkunft nicht kennt, sich überhebt ...
Hei is so åwiysig 1 ässe de Deiw 2 , dei an den Galgen soll un wull nit. ( Büren . ) 1 ) Eigensinnig , wunderlich, mittelhochdeutsch awîse, von der gewöhnlichen Weise abweichend; 2 ) Dieb .
Die Axe soll gehen, aber Keiner will drehen. Schwed. : Alla wilja att yxan skall gå, men ingen will hålla i skaftet. ( Wensell, 6. )
1. Auch mit einer kleinen Axt kann man grosse Späne hauen. 2. Die Axt ist bereit, den Baum umzuschlagen. 3. Die Axt ist dem Baum an die Wurzel gelegt. – Matth., 3, 10; Luc., 3, 9; Schulze , 180. Holl. : De bijl is ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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