1. Nit jede, der goht uff's Gäu, bringt drum au Oebbis hei. (Aargau.) – Schweiz, I, 184, 10.
*2. Du wirst mir wol wieder einmal ins Gäu kommen. – Kirchhofer, 111; Eiselein, 208.
Eine in der Schweiz gebräuchliche Redensart, um anzuzeigen, dass man sich an einem rächen will, sobald sich dazu Gelegenheit finden werde.
*3. Einem andern in sein Gäu gehen. – Stalder, I, 428.
Der Geliebten eines andern nachgehen, einen vertraulichen Umgang mit ihr pflegen. Geiler fügt der Redensart hinzu: »zu jagen oder zu vogeln«; und Stalder bemerkt: »in dieser Bedeutung vielleicht von Gehau (G'häu) oder Gehecke, Gehege.« Zaupser hat für Baiern die Schreibung Gai.
*4. Er chumt em i's Gäu. (Solothurn.) – Schild, 76, 222.
Durchkreuzt seine Absichten, kommt ihm ins Gehege.
*5. Ins Gäu gehen. – Stalder, I, 428.
Wird in der Schweiz von Fleischern gesagt, die auf dem Lande herumgehen, Vieh einzukaufen. Aus der Gegend von Rottenburg a.N. wird mir mitgetheilt, dass diese Redensart dort, vielleicht scherzhaft, von Freiern gebraucht werde, die nach einer reichen Braut ausgehen.
*6. Wer geht mir in mein Gäu?